AOK - Die Gesundheitskasse in Hessen - 23. September 2019
Nährstoffmangel in der Schwangerschaft: Wichtige Nährstoffe und Vitamine im Überblick
Bad Homburg - Schwangerschaft heißt Essen für zwei? Stimmt nicht! Im Verlauf der Schwangerschaft steigt der Energiebedarf insgesamt nur um etwa zehn Prozent an. Der Tagesbedarf an Protein erhöht sich jedoch schrittweise bis zum Ende der Schwangerschaft. Der Mehrbedarf kann leicht durch Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Öle und Milchprodukte abgedeckt werden. Wesentlich höher ist aber der zusätzliche Bedarf an Nährstoffen, wie B-Vitaminen (inkl. Folsäure und B12), Vitamin D, Eisen, Jod, Kalzium, Zink und Omega-3-Fettsäuren. Die AOK Hessen informiert über die wichtigsten Nährstoffe zur optimalen Versorgung in der Schwangerschaft.
Mit einer ausgewogenen Ernährung werden in der Regel ausreichend Vitamine und Nährstoffe aufgenommen. In einer Schwangerschaft ist der Tagesbedarf an wichtigen Nährstoffen und Vitaminen jedoch von Beginn an erhöht. Ein Nährstoffmangel kann beim ungeborenen Kind schwere gesundheitliche Folgen, wie beispielsweise Neuralrohrdefekte, Herzfehler, Harnwegsfehlbildungen und Lippen-Kiefer-Gaumenspalte verursachen. Auch für eine gesunde Hirnentwicklung des Kindes ist eine optimale Versorgung mit Nährstoffen sehr wichtig.
Die AOK Hessen bietet einen Überblick über wichtige Nährstoffe und Vitamine zur optimalen Versorgung in der Schwangerschaft:
Folsäure:
Generell wird allen schwangeren Frauen empfohlen, zusätzlich Folsäure
einzunehmen. Durch die Einnahme können nachweislich Neuralrohrdefekte,
Herzfehler sowie Harnwegsfehlbildungen und Lippen-Kiefer-Gaumenspalten
vermieden werden. In pflanzlichen Lebensmitteln ist der Folatgehalt
meist recht hoch.
Vitamin B12:
Vitamin B12 ist der wichtigste Nährstoff für die gesunde
Hirnentwicklung des Kindes. Da bei Schwangeren der Tagesbedarf erhöht
ist, wird empfohlen, Vitamin B12 zusätzlich zuzuführen. Darüber hinaus
kann die Zufuhr durch Lebensmittel wie Käse und Eier oder
Pflanzen-Drinks mit B12-Zusatz verbessert werden.
Vitamin D:
Das Sonnenvitamin muss in den Sommermonaten meist nicht ergänzt
werden. In den Wintermonaten kann es jedoch zu einer Unterversorgung
kommen. Bei einer Unterversorgung wird geraten, dem Körper Vitamin D
zusätzlich zuzuführen.
Jod:
Durch den intensiven Stoffwechsel während der Schwangerschaft steigt
der Jodbedarf sehr stark an. Jod wird nur teilweise über die Nahrung
aufgenommen, z. B. durch Meerestiere, Milch, Eier, Käse und Algen.
Eine Überdosierung an Jod kann jedoch ebenso schädlich wie eine
Unterdosierung sein. Eine zusätzliche Jodzufuhr sollte daher unbedingt
mit einem Arzt vorher abgeklärt werden.
Eisen:
Der Eisenbedarf ist in der Schwangerschaft deutlich erhöht. Verzehrt
man bestimmte Lebensmittel wie z. B. Hülsenfrüchte und
Vollkornprodukte gleichzeitig mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln
(Zitrusfrüchte, Paprika) kann man die Eisenzufuhr verbessern. Ein
Eisenmangel sowie auch ein Überschuss an Eisen können das Risiko für
eine Frühgeburt erhöhen. Daher wird auch hier eine ärztliche Beratung
unbedingt empfohlen.
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Quelle:
AOK - Die Gesundheitskasse in Hessen
Pressemitteilung vom 23. September 2019
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. September 2019
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