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MELDUNG/007: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 23.11.09 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Molekularer Schutz bei Herz- und Gefäßerkrankungen
→  Neue Wege der Hochschul-Bildung für Gesundheitsberufe
→  Entwürfe für spektakuläres Hildesheimer Hochschul-Projekt vorgestellt
→  Universität Duisburg-Essen forscht mit chinesischen Partnern an Impfstoffen
      gegen Aids und Hepatitis C
→  Entdeckung eines neuen Metastasen-Gens bei Dickdarmkrebs

Raute

Goethe-Universität Frankfurt am Main - 20.11.2009

Molekularer Schutz bei Herz- und Gefäßerkrankungen

Neuer Sonderforschungsbereich an der Goethe-Universität untersucht Körper eigene Reparaturmechanismen

FRANKFURT. Erkrankungen des Herzens und der Blutgefäße sind nach wie vor die Haupttodesursache in Europa. Obwohl die bekannten Risikofaktoren wie erhöhter Cholesterinspiegel und Bluthochdruck durch entsprechende Therapien reduziert werden können, sterben die Hälfte aller Patienten an Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Um bessere Therapiekonzepte zur Regeneration von Blutgefäßen entwickeln zu können, ist es notwendig, die zellulären und molekularen Mechanismen der Signalübertragung im Blutkreislauf zu erforschen. Dies ist das Ziel eines neuen Sonderforschungsbereichs, den die Deutsche Forschungsgemeinschaft jetzt an der Goethe-Universität bewilligte. Ebenfalls beteiligt ist das Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim.

"Das erhöhte Auftreten von Diabetes und Adipositas sowie der wachsende Anteil an immer älter werdenden Menschen in Europa könnte dafür verantwortlich sein, dass kardiovaskuläre Erkrankungen sich häufen", erklärt Prof. Ingrid Fleming vom Zentrum für Molekulare Medizin der Goethe-Universität und Sprecherin des neuen Sonderforschungsbereichs. Zudem steigt aufgrund der effizienteren medizinischen Versorgung der Anteil an Patienten, die nach erfolgreich behandelten Durchblutungsstörungen an chronischen kardiovaskulären Erkrankungen leiden, insbesondere an Herzinsuffizienz.

Eine der ersten messbaren Veränderungen bei kardiovaskulären Erkrankungen, die nachgewiesenermaßen mit einer schlechten Prognose und erhöhtem Risiko für die Entstehung von koronarer Herzerkrankung einhergeht, ist eine gestörte Funktion der inneren Gefäßwand, dem Endothel. Inzwischen sind die Mechanismen, die dazu beitragen, eingehend untersucht. Weniger bekannt ist, welche molekularen Signale eine schützende Wirkung auf das Endothel haben. Zudem ist unklar, wie zelluläre Reparaturvorgänge zur Verbesserung der Endothelfunktion und Gefäßneubildung beitragen können. Dies soll nun in unterschiedlichen Teilprojekten untersucht werden.

Ergänzt werden diese Projekte durch die Untersuchung der Interaktion von Endothel mit blutbildenden Stammzellen und der Bedeutung dieser Endothel-Stammzell-Kommunikation für die Regulation und Aufrechterhaltung des Stammzellpools im Knochenmark.

Informationen:
Prof. Ingrid Fleming
Zentrum für Molekulare Medizin,
Campus Niederrad
fleming@vrc.uni-frankfurt.de

Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt am Main. 1914 von Frankfurter Bürgern gegründet, ist sie heute eine der zehn größten Universitäten Deutschlands. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Rund um das historische Poelzig-Ensemble im Frankfurter Westend entsteht derzeit für rund 600 Millionen Euro der schönste Campus Deutschlands. Mit über 50 seit 2000 eingeworbenen Stiftungs- und Stiftungsgastprofessuren nimmt die Goethe-Universität den deutschen Spitzenplatz ein. In drei Forschungsrankings des CHE in Folge und in der Exzellenzinitiative zeigte sie sich als eine der forschungsstärksten Hochschulen.

Herausgeber:
Der Präsident
Abteilung Marketing und Kommunikation
Postfach 11 19 32, 60054 Frankfurt am Main
Redaktion:
Dr. Anne Hardy, Referentin für Wissenschaftskommunikation
E-Mail hardy@pvw.uni-frankfurt.de
Internet: www.uni-frankfurt.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution131

Quelle: Goethe-Universität Frankfurt am Main, Dr. Anne Hardy, 20.11.2009

Raute

Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) - 20.11.2009

Neue Wege der Hochschul-Bildung für Gesundheitsberufe

Gemeinsame Qualitätsmaßstäbe für die Pflegewissenschaften und Gesundheitsfachberufe erarbeitet

Über die "Zukunft der Hochschul-Bildung für Gesundheitsberufe" wurde am 23. und 24.10.2009 in Berlin beraten. Der Kooperationsverbund "Hochschulen für Gesundheit e.V." hatte in Zusammenarbeit mit der Hochschulrektorenkonferenz und der Robert Bosch Stiftung zu dieser Tagung eingeladen.

Zur Diskussion stand die Entwicklung von kompetenzorientierten und miteinander korrespondierenden Fachqualifikationsrahmen für Gesundheitsberufe, die auch die drei neuen Hochschulabschlüsse Bachelor, Master und Promotion umfassen sollen. Die VertreterInnen der Hochschulen sehen dabei eine Chance, auch im Bereich der Hochschul-Studiengänge der Pflegewissenschaft, der Therapieberufe und der Gesundheitsförderung zu gemeinsamen Studien-Standards und festen Kooperationen zwischen Hochschulen und Einrichtungen beruflicher Praxis zu gelangen. Rund 70 VertreterInnen aus Hochschulen, Berufsverbänden und Ministerien haben an der Tagung teilgenommen und an den Beratungen mitgewirkt.

Im Ergebnis der Tagung besteht eine große Chance, die Kompetenzstufungen im Gesundheitssektor für den Bereich der Hochschul-Bildung nach gemeinsamen Maßstäben zu konkretisieren in enger Anlehnung an den bestehenden Qualifikationsrahmen für deutsche Hochschulabschlüsse. Der Kooperationsverbund "Hochschulen für Gesundheit e. V." hat sich dabei vorgenommen, den intensiven Beratungsprozess zwischen den Hochschulen, Berufsverbänden und Praxisorganisationen aktiv zu gestalten und dabei auch die hochschuldidaktischen Voraussetzungen eines kompetenzorientierten wissenschaftlichen Studiums zu bestimmen. Mit der Koordination der parallelen Entwicklung von Fachqualifikationsrahmen unterschiedlicher Professionsbereiche im Gesundheitswesen wird ein Beitrag für die am 24./25.06.2010 stattfindende Bilanz-Tagung in Bochum, geleistet. Dann wird über die Ergebnisse der Beratungsprozesse berichtet und über weitergehende Aktivitäten für eine kompetenzorientierte, transparente und durchlässige Hochschul-Bildung für Gesundheitsberufe im europäischen Kontext beraten.

Kontakt für Nachfragen:
Hochschulen für Gesundheit e.V.
c/o Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)
Breitscheidstr. 2, 39114 Magdeburg
E-Mail: hoge@sgw.hs-magdeburg.de

Weitere Informationen finden Sie unter
- http://www.hochges.de Hochschulen für Gesundheit e. V.
   Dokumentation der Tagung
- http://www.hrk.de Hochschulrektorenkonferenz

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution380

Quelle: Hochschule Magdeburg-Stendal (FH), Norbert Doktor, 20.11.2009

Raute

HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen - 20.11.2009

Neuer HAWK-Campus auf Klinikumgelände
Top Ten-Architektenbüro Baumschlager Eberle aus Österreich gewinnt Wettbewerb

- Unternehmensgruppe Lüder stellt Entwürfe für spektakuläres Hildesheimer Hochschul-Projekt vor
- Öffentliche Ausstellung

Das Architektenbüro Baumschlager Eberle aus Österreich hat den Architektenwettbewerb für den HAWK-Campus in Hildesheim gewonnen. Baumschlager Eberle gehört in Fachkreisen zu den Top Ten der Welt und wird in einem Atemzug mit den Architekten Gehry und Libeskind genannt.

"Wir entwerfen in einem menschlichen Maßstab", mit diesen Worten stellte Architekt Dietmar Eberle den Entwurf seines Büros in Hildesheim vor. Wir planen den Campus als Teil der Stadt, als Teil des öffentlichen Lebens", betonte er. 75 Prozent der bestehenden Gebäude sollen nach den Plänen der Österreicher erhalten bleiben, aber ein jeweils spezielles Gesicht bekommen. Dass das Areal energetisch auf den allerneuesten Stand gebracht werde, sei für ihn eine Selbstverständlichkeit. Eberle stellte eine weitere Besonderheit seines Entwurf vor: Im Zentrum des Geländes soll ein auffälliges Gebäude entstehen, das er als Signet verstehe. Es solle geradezu als Aussichtsplattform in die Stadt dienen und signalisieren, dass der Campus ein öffentlicher und vor allem lebendiger Ort sei.

"Baumschlager Eberle erhalten den größten Teil der Altbauten auf dem Areal. Mit einem Schwerpunkt von Altbauten im Westen wird ein interessantes Ensemble geschaffen, bei dem jedes historische Gebäude eine neue Fassade erhält, die der Struktur des Hauses und seiner Nutzung angemessen erscheint", so urteilte auch das Preisgericht, das aus renommierten Experten aus ganz Deutschland bestand.

Das Büro Baumschlager-Eberle hat schon einige Erfahrungen mit Campus-Bauten. Das HAWK-Projekt habe ihn deshalb sehr interessiert, sagte Eberle. Der Campus in Hildesheim setzt jetzt die Reihe fort: Baumschlager Eberle hat die Entwürfe für die ETH Zürich, für die TU Innsbruck und die Universität Luxemburg gemacht. Das Büro hat mit Wohnbauten im österreichischen Vorarlberg international einen Trend gesetzt. Die Bauten dort sind unterdessen zum "Wallfahrtsort" für Architekten dieser Welt geworden. Zu den Großprojekten in jüngster Zeit zählen die Flughafenerweiterung Wien, ein Großkrankenhaus im belgischen Kortrijk, Hochhäuser in Peking und das Genfer WHO/UNAIDS-Gebäude.

Mit mehr als 300 realisierten Bauten zählt Baumschlager Eberle heute zu den erfolgreichen Architekturbüros im internationalen Rahmen. Anerkennungen und Preise würdigen das Qualitätsniveau der Arbeiten, die seit der Gründung des Büros 1985 entstanden sind.

Die hohe Akzeptanz von Baumschlager Eberle resultiert aus einem Konzept, das den unmittelbaren Gebrauchswert, Wünsche der Nutzer und kulturelle Nachhaltigkeit zu verbinden weiß. Die Teams an den sieben Standorten in Europa und China übernehmen mit der Architektur eine besondere Verantwortung - für den Auftraggeber, den regionalen Kontext und das gesellschaftliche Umfeld. Dabei bleibt immer noch genügend Spielraum offen, um ästhetische Visionen zu verwirklichen. Dieser gesamtheitliche Ansatz begründet das Vertrauen in die Architektur von Baumschlager Eberle, um Bauten zu errichten, deren Energiewerte deutlich unter den Richtlinien der Entstehungsländer liegen.

Prof. Manfred Schomers, der Vorsitzende des Preisgerichtes, betonte: "Das war kein leichtes Spiel, Bestehendes und Neues auf einen Nenner für eine völlig neue Nutzung zu bringen." Baumschlager Eberle sei dies gelungen. Hildesheims Oberbürgermeister Kurt Machens bedankte sich denn auch für die "hohe Qualitätsstufe des Wettbewerbs. Gewinner werden die Studierenden sein. Gewinnerin werde aber auch die Stadt Hildesheimsein." Der neue Campus sei eine Riesenchance, auch für die weitere Stadtentwicklung.

Das Niedersächsische Wissenschaftsministerium und das Finanzministerium wollen gemeinsam mit der HAWK in Hildesheim die einmalige Chance nutzen, für die Hochschule einen neuen Campus auf dem Klinikum-Gelände zu schaffen. Derzeit verteilen sich die Hörsäle, Labore und Werkstätten der HAWK auf acht Standorte und 16 Gebäude in Hildesheim.

Im August 2008 hatte das Wissenschaftsministerium den Raumbedarf von rund 14.500 Quadratmetern genehmigt und damit grünes Licht für das Vorhaben gegeben. Finanzminister Hartmut Möllring und Wissenschaftsminister Stratmann hatten sich bei einem Rundgang über das Klinikum-Gelände ein Bild von dem Areal gemacht. Möllring sagte damals: "Ich bin sehr optimistisch, dass wir dieses ungewöhnliche Vorhaben gemeinsam realisieren können."

Das frühere Städtische Krankenhaus und heutige Klinikum zieht voraussichtlich 2011 auf das Gelände der Hildesheimer Ledeburkaserne. Mit dem Umzug der ersten Fakultäten rechnet HAWK-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Thren für 2013.

Umziehen werden die Fakultäten Gestaltung, Erhaltung von Kulturgut sowie Soziale Arbeit und Gesundheit. Die bisherigen Gebäude sind zum Großteil angemietet, die Mietverträge laufen aus oder werden gekündigt.

Die Hochschulgebäude am Hohnsen, die in direkter Nähe zum geplanten Campus liegen, sollen weiter genutzt werden. Die Umgestaltung eines Klinikums zu einem Hochschulcampus ist bisher einzigartig in Niedersachsen. Ein renommiertes Beispiel gibt es allerdings seit 2003 in Hamburg: Die Hamburg Media School wurde in den ehemaligen Gebäuden der Frauenklinik Finkenau geschaffen.

HAWK-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. nannte das Campus-Projekt ein "Jahrhundertereignis". "Wir bringen Dinge zusammen, die zusammen gehören", sagte Carl M. Rathgen, Geschäftsführer und Partner bei Lüder und zuständig für das Projekt. Rathgen betonte: "Eine einmalige Chance für Hildesheim", wie alle am Projekt Beteiligten einvernehmlich feststellen. Im Rahmen eines Architektenwettbewerbes konnten sich erfahrene Architekturbüros aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland bewerben.

Die Lüder Unternehmensgruppe hatte sich als Auslober des Wettbewerbs in enger Abstimmung mit der Architektenkammer Niedersachsen und der HAWK auf die Kompetenz vieler Fachleute und eines Preisgerichtes mit erfahrenen Experten verlassen. Dadurch konnte der beste Entwurf für den neuen HAWK-Campus und dessen städtebauliche Einbindung bestimmt werden. Von fünf ausgewählten Büros wurde jetzt der erste Preisträger durch das Preisgericht ausgezeichnet. Das Büro Baumschlager Eberle aus Lochau in Österreich. "Wir sind stolz, ein solch renommiertes Büro nach Hildesheim holen zu können", sagte Rathgen,. "Bis zuletzt konnten wir nicht abschätzen, wer das Rennen macht", fügte er hinzu.

Rathgen zum weiteren Verfahren: "Der vorliegende Entwurf wird nunmehr Grundlage der weiteren Bearbeitung des Projektes. Die wird gemäß Vereinbarung zielstrebig vorangebracht. Das Preisträgerbüro und diverse Fachplaner vor Ort werden nunmehr die Feinplanung und Kostenanalysen vornehmen, so dass im nächsten Jahr die weiteren Entscheidungen getroffen werden können. In 2011 soll mit dem Vorhaben dann begonnen werden. Bis dahin werden auch die Zuschnitte der Grundstücke im angrenzenden Wohngebiet feststehen. Auch dort verspricht der Preisträgerentwurf hervorragende Qualitäten."

Öffentliche Ausstellung der Campus-Entwürfe

Montag bis Mittwoch, 23. bis 25. November 2009
10 bis 17 Uhr
Goschentor 1, Senatssitzungssaal, 31134 Hildesheim

Das Preisgericht
- Prof. Dr. Georg Klaus, Architekt, HAWK Hildesheim
- Sebastian Lüder, Lüder Unternehmensgruppe, Hildesheim
- Prof. Hansruedi Preisig, Architekt, Zürich
- Prof. Manfred Schomers, Architekt, Bremen
- Prof. Rolf Schuster, Architekt, Düsseldorf
- Baudirektor Thorsten Warnecke, Leiter FB Stadtplanung und
- Stadtentwicklung Hildesheim

Das Urteil des Preisgerichts:

1. Preis: Baumschlager Eberle

"Die Verfasser erhalten den größten Teil der Altbauten auf dem Areal. Mit einem Schwerpunkt von Altbauten im Westen wird ein interessantes Ensemble geschaffen, bei dem jedes historische Gebäude eine neue Fassade erhält, die der Struktur des Hauses und seiner Nutzung angemessen erscheint.

Die Erschließung erfolgt von Westen über Vorplatz und Straße an der die Eingänge zu den Fachbereichen liegen. Die Straße mündet auf einen Platz der zum Signet der Hochschule werden kann. Um diesen neuen Kristallisationspunkt über den Campus hinaus zeichenhaft herauszustellen, wird ein Hochhaus vorgeschlagen, dessen oberes Ende keine Programmpunkte beinhaltet. Das Hochhaus ist mit der vorgeschlagenen Höhe an diesem Standort in unmittelbarer Nähe zu Weltkulturerbestätten undenkbar. Versteht man den Vorschlag als dialektisches Mittel zwischen Alt und Neu, als Symbol für einen Ort mit herausragendem Architekturobjekt, besitzt der Vorschlag Potential.

Der Platz des Campus ist kompakt gehalten und verspricht Lebendigkeit. Die Nutzungsvorschläge für die Altbauten erscheinen angemessen. Leider ist die Mensa mit ihrer Randlage kein Baustein für einen lebendigen Mittelpunkt. Die Ostanbindung ist zu ökonomisch gedacht, indem der quer stehende Altbau erhalten bleiben soll. So entsteht mit der Allee und dem verschränken der Wegeführung kein Aufforderungscharakter. Der Weg selbst ist mit der Hausgruppe im Norden gut gestaltet. Einzelne Funktionszuweisungen zu den Altbauten bedürfen einer kritischen Überprüfung, ebenso einzelne Grundrisse, so z. B. die Platzierung der Bibliothek in einem Altbau. Insgesamt hat die Arbeit bis auf die Höhe des Hochhauses ein schlüssiges und nachvollziehbares Konzept mit hohem Potential."

2. Preis
Architekt Architekten BKSP Grabau Leiber Obermann und Partner
Freundallee 13, 10173 Hannover
in Kooperation mit
Kiepke + Neumann Architekten GmbH
Gutenbergstr. 14, 31157 Sarstedt

3.Preis
Architekt Kaspar Kraemer Architekten BDA
Am Römerturm 3
50667 Köln

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.hawk-hhg.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution231

Quelle: HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Sabine zu Klampen, 20.11.2009

Raute

Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie NRW - 19.11.2009

Universität Duisburg-Essen forscht mit chinesischen Partnern an Impfstoffen gegen Aids und Hepatitis C

Duisburg-Essen schließt in China zwei neue Kooperationsabkommen

Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart hat heute in Wuhan (China) den Startschuss gegeben für das zweite nordrhein-westfälisch/chinesische Forschungsprojekt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird. Die Universität Duisburg-Essen und die University of Science and Technology (HUST) in Wuhan haben von der DFG für vier Jahre 5,5 Millionen Euro bewilligt bekommen, um die medizinische Forschung für Impfstoffe gegen Viruserkrankungen wie Aids oder Hepatitis C voranzutreiben.

"Eine solche DFG-Förderung einzuwerben setzt absolute wissenschaftliche Spitzenleistung voraus", sagte Pinkwart. "Dieses Projekt zeigt, dass chinesische Universitäten in vielen Bereichen eine Exzellenz erworben haben, die sie zu attraktiven Partnern für unsere besten Forscher macht." Pinkwart sagte, der Kampf gegen Aids und andere weltweit verbreitete Viruserkrankungen gehöre zu den größten Herausforderungen, vor denen die Medizinforschung derzeit stehe.

Im Anschluss an die feierliche Eröffnung des Forschungsprojekts unterzeichneten der Rektor der Universität Duisburg-Essen, Prof. Ulrich Radtke, und der Präsident der Wuhan University of Science and Technology, Lu Gang, ein Kooperationsabkommen im Bereich Nanotechnologie und Materialwissenschaften. Die beiden Hochschulen verabredeten einen intensiveren Austausch von Wissenschaftlern und Studierenden. Besonders reizvoll ist die Kooperation für die Forscher der Universität Duisburg-Essen; weil sie in Wuhan ein Magnethochfeldlabor nutzen können, das es in dieser Form in Nordrhein-Westfalen nicht gibt.

Eine Kooperation im Bereich der Nanotechnologie verabredete die Universität Duisburg-Essen auch mit einem physikalischen Institut der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking. Prof. Michael Farle, Prorektor für Forschung, unterzeichnete eine Vereinbarung, Wissenschaftler und Studierende auszutauschen sowie gemeinsame Forschungsprojekte, Publikationen und wissenschaftliche Tagungen zu realisieren. Die Akademie der Wissenschaften ist in China die größte außeruniversitäre Wissenschaftsorganisation. Sie hat ein Jahresbudget in Höhe von zwei Milliarden Euro und ist sowohl in der Grundlagen- als auch in der anwendungsorientierten Forschung tätig.

Innovationsminister Pinkwart und die zehnköpfige Delegation nordrhein-westfälischer Universitätsrektoren waren gestern Abend von Peking nach Wuhan gereist, dem mit über 8 Millionen Einwohnern wissenschaftliche und wirtschaftliche Zentrum Mittelchinas. Heute Abend reist die NRW-Delegation weiter nach Shanghai, wo in den kommenden beiden Tagen weitere Termine mit dortigen Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen auf dem Programm stehen.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.innovation.nrw.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution463

Quelle: Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie NRW, André Zimmermann, 19.11.2009

Raute

Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch - 20.11.2009

Entdeckung eines neuen Metastasen-Gens bei Dickdarmkrebs

AIO-Wissenschaftspreis der Deutschen Krebsgesellschaft für Prof. Ulrike Stein

Für die Entdeckung eines neuen Metastasen-Gens bei Dickdarmkrebs und die Veröffentlichung darüber in der Fachzeitschrift Nature Medicine* hat die Krebsforscherin Prof. Ulrike Stein vom Experimental and Clinical Research Center des Max-Delbrück-Centrums (MDC) und der Charité in Berlin-Buch den Teilpreis der Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO) in der Deutschen Krebsgesellschaft erhalten. Der Preis für ihre laut AIO innovative präklinische Forschung wurde Prof. Stein auf dem 6. AIO-Herbstkongreß in Berlin überreicht. Er ist mit 7 500 Euro dotiert, ebenso wie der AIO- Teilpreis für klinische Forschung, der an Prof. Klaus Pantel** vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf geht.

Prof. Stein hatte zusammen mit Prof. Peter M. Schlag (Charité und MDC) und Prof. Walter Birchmeier (MDC) das Gen MACC1 auf Chromosom 7 entdeckt und festgestellt, dass es nicht nur das Krebswachstum, sondern auch die Metastasenbildung fördert. MACC1 steht für Metastasis-Associated in Colon Cancer 1 - mit Dickdarmkrebs assoziiertes Gen. Es erlaubt bei Dickdarmkrebs erstmals mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit vorherzusagen, ob der Tumor zur Metastasenbildung neigt. Prof. Stein und ihre Kollegen konnten zeigen, dass Patienten mit Dickdarmkrebs eine günstigere Lebenserwartung haben, wenn die Aktivität von MACC1 niedrig ist, als Dickdarmkrebspatienten mit hohen MACC1-Werten.

Auf die Spur von MACC1 hatte die Forscher der Vergleich von gesundem Gewebe mit Gewebeproben von 103 Darmkrebspatienten im Alter zwischen 20 und 88 Jahren gebracht. Von diesen Krebspatienten waren 60 zur Zeit ihrer Operation frei von Metastasen. Von ihnen waren noch 37 Patienten fünf Jahre nach Operation und Therapie metastasenfrei. Sie hatten bei der Erstdiagnose niedrige MACC 1-Werte in den Darmtumoren. Hingegen hatten 23 Patienten nach fünf Jahren Metastasen bekommen. Bei ihnen hatten die Forscher zuvor hohe MACC1-Werte in den Tumorgewebeproben nachgewiesen.

Darmkrebs ist eine der häufigsten bösartigen Tumorerkrankungen in den westlichen Ländern. Allein in Deutschland erkranken jedes Jahr rund 73 000 Menschen daran. Trotz Operation, Chemo- und Strahlentherapie wird nur etwa die Hälfte der betroffenen Patienten geheilt, weil bei etwa 20 Prozent der Darmkrebspatienten bereits bei der Diagnose Metastasen festgestellt werden und bei etwa einem weiteren Drittel trotz erfolgreicher Ersttherapie später Metastasen auftreten.

Noch kein Gentest verfügbar

MACC1 könnte in Zukunft helfen, diese Ungewissheit einzugrenzen und die Patienten frühzeitig zu erkennen, die ein hohes Risiko haben, lebensbedrohliche Tochtergeschwülste in Leber und Lunge zu bekommen. Sie könnten dann intensiver behandelt und nachbeobachtet werden, als Patienten mit weniger aggressiven Tumoren. Doch noch gibt es solch einen Gentest nicht. Die Forscher arbeiten jedoch intensiv daran.

Die Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. wurde 1976 gegründet. Ihre wichtigsten Aufgaben sieht sie eigenen Angaben zufolge darin, klinische Studien durchzuführen und die Qualität der medikamentösen Krebstherapie zu sichern.

* MACC1, a newly identified key regulator of HGF-Met signaling, predicts colon cancer metastasis

Ulrike Stein 1,2; Wolfgang Walther 1,2; Franziska Alt 1,2; Holger Schwabe 2, Janice Smith 1, Iduna Fichtner 1, Walter Birchmeier 1, Peter M. Schlag 1,2

1 Max Delbrück Center for Molecular Medicine, Robert Rössle-Strasse 10, 13125 Berlin, Germany

2 Department of Surgery and Surgical Oncology, Robert Rössle Cancer Hospital Charité University Medicine Berlin, Lindenberger Weg 80, 13125 Berlin, Germany
published online 21 December 2008; doi:10.1038/nm.1889; Vol. 15, No.1, January 2009; pp.59-67

** Prognostic significance of disseminated tumor cells in the bone marrow of prostate cancer patients treated with neoadjuvant hormone treatment.

Köllermann J, Weikert S, Schostak M, Kempkensteffen C, Kleinschmidt K, Rau T, Pantel K
erschienen im Sept. 2008 im J Clin Oncol.

Barbara Bachtler
Pressestelle
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch
Robert-Rössle-Straße 10, 13125 Berlin
e-mail: presse@mdc-berlin.de
http://www.mdc-berlin.de/

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.mdc-berlin.de/de/news/2008/20081219-mdc-_und_charit_-forscher_identifizieren_g/index.html
www.aio-portal.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution672

Quelle: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch, Barbara Bachtler, 20.11.2009

Raute

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. November 2009