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MELDUNG/358: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 07.06.11 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Bundesinstitut für Sportwissenschaft vergibt Forschungsprojekt zum
      "Immunsystem - Nachwuchsleistungssport"
→  Präsident der Deutsche Gesellschaft für Urologie appelliert: Juniorakademie nutzen!
→  Bundesinstitut für Sportwissenschaft vergibt Forschungsprojekt zum "Plötzlichen Herztod"


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Bundesinstitut für Sportwissenschaft - 06.06.2011

BISp vergibt Forschungsprojekt zum "Immunsystem-Nachwuchsleistungssport"

Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft fördert über 4 Jahre ein Projekt zu "Immunsystem - Nachwuchsleistungssport".

Vom Talent zum Spitzensportler

Auf der langen Reise vom Talent zum erfolgreichen Spitzensport gibt es keine Abkürzungen, vielmehr sind große Hürden zu überspringen, besonders der Übergang vom Junioren- in den Profibereich. Leistungssport ist verbunden mit körperlichem, psychischem und sozialem Stress und kann so die Gesundheit von Sportlerinnen und Sportlern nachhaltig negativ beeinflussen. Hohe Trainings- und Wettkampfintensitäten bei außerordentlichen Trainingsumfängen bestimmen den Alltag und bewirken höchste physische und psychische Belastungen.

Auswirkungen auf das Immunsystem

Die Ziele im Nachwuchsbereich sind nur mit einer systematischen Belastbarkeitssteigerung unter Sicherung der Belastbarkeit und der Gesundheit erreichbar. Die Vermeidung von Überbelastungs- und Übertrainingsymptomen ist daher ein vorrangiges Ziel in der sportmedizinischen Betreuung im Nachwuchsleistungssport. Aus diesem Grund wird in dem Projekt das Immunsystem näher betrachtet. Infektionen, insbesondere der Atemwege und des Verdauungstraktes, stellen beim Sporttreiben ein großes Risiko dar.

Hilfestellung für den Spitzensport

Zur Zeit fehlen geeignete Methoden für eine individuelle sportimmunologische Leistungsdiagnostik. Die Messungen der meisten Immunparameter erfolgen invasiv und benötigen teilweise hohe methodische Anforderungen, die in der Praxis zur Routinebestimmung nicht einsetzbar sind. Ziel des Projektes ist es, ein "Belastbarkeitsmodell des Nachwuchsathleten" zu entwickeln. Neben spezifischen immunologischen Aspekten wird der Athlet als "biopsychosoziales" Wesen in seiner Gesamtheit erfasst. Dabei sollen diagnostische Verfahren und Interventionsmethoden zur Gesunderhaltung der Nachwuchsathletinnen und -athleten entwickelt werden.

Eckdaten zum BISp-Forschungsprojekt "Immunsystem-Nachwuchsleistungssport"
Laufzeit: 01.10.2009 bis 30.09.2013

Gesamtprojektleitung:
PD Dr. Bernd Wolfarth (leitender Oberarzt Abt. für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München; leitender Olympiaarzt des DOSB)

Wissenschaftliche Kooperationspartner:
Technische Universität München

Projektbeirat:
Prof. Dr. Klaus-Michael Braumann, Universität Hamburg
Dr. Bernd Dörr, Merchweiler
Prof. Dr. Barbara Gärtner, Universitätsklinikum des Saarlandes
Dr. Thomas Giese, Universitätsklinikum Heidelberg
Prof. Dr. Manfred Wegner, Universität Kiel
DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund)

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
http://idw-online.de/de/attachment9474
Pressemitteilung "Immunsystem - Nachwuchsleistungssport"

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution1137

Quelle: Bundesinstitut für Sportwissenschaft, Klaus Klein, 06.06.2011


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Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. - 06.06.2011

DGU-Präsident appelliert: Juniorakademie nutzen!

63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. geht neue Wege zur Nachwuchsförderung

Management-Seminare auf der Agenda und ein Wirtschaftsboss im Eröffnungsplenum eines Ärztekongresses: Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU), Professor Dr. Joachim Steffens, greift auf der 63. DGU-Jahrestagung vom 14. bis 17. September 2011 in Hamburg zu ungewöhnlichen Maßnahmen, um dem drohenden Medizinermangel zu begegnen. Sein neues Konzept zur Nachwuchsförderung erfordert ein Umdenken der Führungskräfte im deutschen Gesundheitswesen und orientiert sich an den Erfahrungen der Wirtschaft.

"In der Wirtschaft sind Führungs- und Managementseminare selbstverständlich und notwendige Vorraussetzungen für eigenverantwortliches Handeln. Die Ärzteschaft kann von bewährten Personalmaßnahmen der deutschen Wirtschaft profitieren und Managementstrategien übernehmen, denn auch der frisch approbierte Arzt muss Patienten und Assistenzpersonal führen. Hierzu wird er während des Studiums kaum ausgebildet. Die Vermittlung der sogenannten Soft Skills, die sich mit Begriffen wie Sozialkompetenz und emotionale Intelligenz verbinden, werden erwartet und mehr oder weniger intuitiv erworben und entscheiden neben der fachlichen Qualifikation über den ärztlichen Erfolg.

Eine Professionalisierung durch Management-Seminare ist deshalb zeitgemäß und im Rahmen der Juniorakademie während des Hamburger Kongresses erstmals vorgesehen", so der DGU-Präsident.

Studenten im praktischen Jahr (PJ) und junge urologische Assistenzärztinnen- und ärzte sind die Zielgruppe des Management-Programms der Juniorakademie. "Dort entwickeln erfahrene Kollegen aus Forschung, Klinik und Praxis Zukunftsperspektiven und skizzieren Berufsaussichten. Mit der Medizin vertraute Coachs vermitteln Themen wie Vertrauenskultur, Umgang mit Fehlern und Risikomanagement", sagt der Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie und Leiter des ProstataKarzinomZentrums am St.-Antonius-Hospital Eschweiler. "Diese neue Form der Interaktion zwischen Medizin- und Wirtschaftsführungskräften soll angehende und junge Kollegen auf Führungsaufgaben und neue Verantwortlichkeiten nach Abschluss des Studiums vorbereiten und ihnen den Berufseinstieg in die Urologie erleichtern."

Um die besten Köpfe für die medizinischen Fachgruppen zu gewinnen, bedürfe es nach Worten des DGU-Präsidenten zudem eines Umdenkens der Führungskräfte im deutschen Gesundheitswesen. "Das persönliche Verhalten der ersten und zweiten Führungsebene gegenüber den Studenten im praktischen Jahr und den jungen Mitarbeitern muss sich ändern. Dies gelingt durch Wahrnehmung und Wertschätzung, durch Vermittlung wesentlicher Grundzüge, Inhalte und Ziele des eigenen Fachgebietes, aktive Einbeziehung in die täglichen Aufgaben in Klinik, Forschungslabor und Praxis sowie Beratung bei der Karriereplanung." Wie in jedem Unternehmen sei die Vorbildfunktion des Topmanagements der Schlüssel für ein erfolgreiches Nachwuchsmanagement. Den Ordinarien deutscher Universitätskliniken sowie Direktoren und Chefärzten deutscher urologischen Kliniken gilt denn auch Prof. Steffens Appell, "PJ-ler und Jung-Assistenten möglichst zahlreich zur Juniorakademie auf dem 63. DGU-Kongress im Congress Center Hamburg zu entsenden".

Mit dem stellvertretenden Vorstandvorsitzenden der Porsche AG, Thomas Edig, wird im dortigen Eröffnungsplenum ein führender Vertreter der deutschen Wirtschaft für neue Denkanstöße unter den Medizinern sorgen. Motto: Medizin lernt von Wirtschaft.

Weitere Informationen:
DGU-Kongress-Pressestelle
Bettina-Cathrin Wahlers
Sabine Martina Glimm
Stremelkamp 17
21149 Hamburg
E-Mail: redaktion@bettina-wahlers.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.dgu-kongress.de
http://www.urologenportal.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution795

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V., Bettina-Cathrin Wahlers, 06.06.2011


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Bundesinstitut für Sportwissenschaft - 06.06.2011

BISp vergibt Forschungsprojekt zum "Plötzlichen Herztod"

Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) fördert über 4 Jahre ein Projekt zu EKG-Veränderungen und dem plötzlichen Herztod im Hochleistungssport.

Plötzlicher Herztod - Dramatisches Ereignis im Sport

Wenngleich die absolute Zahl der plötzlichen Todesfälle im Sport auf dem Boden einer angeborenen Herzerkrankung insgesamt gering ist, so ist doch jeder einzelne Fall ein tragisches Ereignis. So wird Rene Herms, deutscher 800-Meter-Läufer, am 10. Januar 2009 tot in seiner Wohnung aufgefunden. Als Ursache wird eine Herzmuskelentzündung diagnostiziert.

EKG-Veränderungen

Eine große Herausforderung in der sportmedizinischen Betreuung und Begutachtung im Spitzensport liegt in der Erkennung von Herzerkrankungen, die eventuell mit einem erhöhten Risiko für einen plötzlichen Herztod einhergehen. Bei Sportlerinnen und Sportlern finden sich weitaus häufiger physiologische, zum Teil anlage- oder sportbedingte EKG-Veränderungen. Ein weiteres Problem ist, wie nach Erkrankungen, welche zum Teil mit EKG-Veränderungen einhergehen, die Sporttauglichkeit und damit die Rückkehr in das sportliche Training und den Wettkampf abgesichert werden kann. Hilfestellung für den Spitzensport Ziel des Projektes ist es, den Stellenwert des Ruhe-EKG zur Aufklärung kardialer Erkrankungen abzuklären und Handlungsempfehlungen beim Auftreten von EKG-Veränderungen zu erarbeiten. Unter der Projektleitung der Technischen Universität München wurde dafür ein multizentrisches Netzwerk führender sportmedizinischer und kardiologischer Zentren gegründet. Am 26. Mai 2011 wurden in einer ersten Sitzung des Projektbeirats zu dem Projekt letzte Projektoptimierungen diskutiert und der Start zur praktischen Durchführung des Projektes vollzogen.

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
http://idw-online.de/de/attachment9484
Pressemitteilung "Plötzlicher Herztod"

* Eckdaten zum BISp-Forschungsprojekt "EKG-Veränderungen"
Laufzeit: 01.01.2011 bis 31.12.2014

Gesamtprojektleitung:
PD Dr. Bernd Wolfarth (leitender Oberarzt Abt. für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München; leitender Olympiaarzt des DOSB)

Wissenschaftliche Kooperationspartner:
Universität Freiburg, Universität Heidelberg, IAT Leipzig, Universität Potsdam, Technische Universität München, Universität des Saarlandes, Universität Tübingen, Universität Ulm

Projektbeirat:
Prof. Dr. Michael Böhm, Universitätsklinikum des Saarlandes
Dr. Bernd Dörr, Merchweiler
Prof. Dr. Herbert Löllgen, Remscheid
PD Dr. Stefan Möhlenkamp, Universitätsklinikum Essen
DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund)

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution1137

Quelle: Bundesinstitut für Sportwissenschaft, Klaus Klein, 06.06.2011


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juni 2011