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MELDUNG/538: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 26.04.12 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen

→  Leibniz Universität Hannover setzt auf gesundheitsökonomische Forschung
→  Erneuter Erfolg für ausgezeichnete "Keimpolizei" - Jenaer Biochips gehen in die zweite Runde



Leibniz Universität Hannover - 25.04.2012

Leibniz Universität Hannover setzt auf gesundheitsökonomische Forschung

Center for Health Economic Research Hannover soll helfen, Strukturen zu verbessern

Gesundheit steht im Mittelpunkt. Wenn zum 1. August 2012 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Arbeit im neuen Center for Health Economics Research Hannover (CHERH) aufnehmen, geht es darum, die Versorgungsstrukturen in Deutschland zu verbessern. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Vorhaben für eine Laufzeit von zunächst vier Jahren mit rund zwei Millionen Euro. Der Förderungsbescheid wird bei einem offiziellen Festakt am Donnerstag, 3. Mai 2012, in Berlin an den Koordinator des neuen Zentrums, Prof. J.-Matthias Graf von der Schulenburg vom Institut für Versicherungsbetriebslehre an der Leibniz Universität Hannover, übergeben.

Das CHERH ist eines von vier neu gegründeten gesundheitsökonomischen Zentren in Deutschland. Ökonomen, Mediziner und Gesundheitswissenschaftler der Leibniz Universität Hannover und der Medizinischen Hochschule Hannover wollen die bestehenden Versorgungsstrukturen in der Bundesrepublik zunächst gesundheitsökonomisch analysieren. Dafür evaluiert das Forscherteam mit Hilfe aktueller methodischer Ansätze sowohl gesetzlich vorgeschriebene Versorgungsprogramme von Krankenkassen als auch Behandlungsstrukturen von ausgewählten Erkrankungen. Mit den Ergebnissen soll eine fundierte wissenschaftliche Grundlage für gesundheitspolitische Entscheidungsträger geschaffen werden.

Geplant sind drei Forschergruppen. Eine befasst sich mit Analyse von Versorgungsstrukturen auf der Basis von anonymisierten Krankenkassendaten. Die zweite Gruppe ist zuständig für Projekte im Bereich der gesundheitsökonomischen Entscheidungsanalyse und Verteilungsgerechtigkeit. Das dritte Team beschäftigt sich mit Präferenzen von Patienten und deren Lebensqualität.

Ein wissenschaftlicher Beirat, dem medizinische und gesundheitsökonomische Sachverständige sowie Vorstandsvorsitzende von Krankenkassen angehören, wird das CHERH kontinuierlich beraten.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution128

Quelle: Leibniz Universität Hannover, Mechtild Freiin v. Münchhausen, 25.04.2012

Raute

Institut für Photonische Technologien - 25.04.2012

Erneuter Erfolg für ausgezeichnete "Keimpolizei" - Jenaer Biochips gehen in die zweite Runde

Die Jenaer Biochip Initiative (JBCI), ein gemeinschaftliches Projekt der Universität Jena und des Institutes für Photonische Technologien (IPHT), heimste in der Vergangenheit jede Menge Preise ein. Nun geht das Team unter neuer Leitung in die zweite Förderphase, die am kommenden Freitag feierlich eröffnet wird.

Maul- und Klauenseuche, Vogelgrippe oder Kartoffelfäule - Erreger dieser für Tier, Mensch und Pflanze gefährlichen Krankheiten schnell und vor Ort nachzuweisen stand im Vordergrund der Arbeiten der ersten Förderphase 2006‍ ‍- 2010. "Uns ist es gelungen, eine leistungsfähige Technologieplattform für den chipbasierten Nachweis solcher Keime und niedermolekularer Substanzen wie Farbstoffe oder Antibiotika im wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Umfeld der Region Jena zu etablieren," bilanziert Prof. Dr. Jürgen Popp, Initiator und Projektkoordinator der JBCI, die im Rahmen des InnoProfile-Programms der Bundesregierung gefördert wird. Ein Erfolg, den die Region zu schätzen weiß: Der damalige JBCI-Leiter Dr. Robert Möller wurde 2009 für seine Arbeiten mit dem Wissenschaftspreis des Beutenberg Campus ausgezeichnet und erhielt zusammen mit seinem Team und weiteren Kooperationspartnern als "Keimpolizei" den Thüringer Forschungspreis 2010 sowie ein Jahr später die Auszeichnung als "Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen".

Bereits in dieser Zeit gelang es den Wissenschaftlern, zahlreiche weitere Projekte einzuwerben, in welchen die Forschungsergebnisse vertieft wurden. Die JBCI verstätigte sich als eigenständige gemeinsame Arbeitsgruppe der Uni Jena und des IPHT, die heute von Dr. Karina Weber und Dr. Dana Cialla geleitet wird.

"In der Weiterführung der JBCI wollen wir die physikalischen und physikalisch-chemischen Prozesse, die unserer Technologie zu Grunde liegen, noch besser verstehen, um sie auch für Einsatz bei der Untersuchung von Lebensmitteln oder für medizinische Fragestellungen maßschneidern zu können", erläutert Dr. Karina Weber die Ziele für die zweite Förderphase.

In dem parallel startenden Projekt "QuantiSERS" geht es zum Beispiel um den Nachweis von illegalen Substanzen in Lebensmitteln. "Gewürzpulvern wird verbotener Weise manchmal Farbstoff zugesetzt, der eine hohe Qualität vortäuscht", beschreibt die Chemikerin Dr. Dana Cialla eines der zu bearbeitenden Probleme. Mit herkömmlichen Methoden lassen sich solche Betrugsversuche nur schwer aufklären. "Wir verfolgen einen Technologieansatz, der von der Probennahme über die Probenvorbereitung bis hin zum Nachweis alle notwendigen Schritte in sich vereint und arbeiten dazu eng mit Firmen aus dem Analytik- und dem Optik-Bereich zusammen", betont IPHT-Direktor Popp. "Damit werden wir schnell, einfach und kostengünstig messen können, ob in einem Lebensmittel etwas enthalten ist, was da nicht hineingehört."

Ihre Ansprechpartner:

Prof. Dr. Jürgen Popp
Projektkoordinator
Wissenschaftlicher Direktor des IPHT
juergen.popp@ipht-jena.de

Dr. Karina Weber/ Dr. Dana Cialla
Projektleitung
karina.weber@ipht-jena.de
dana.cialla@ipht-jena.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.ipht-jena.de
http://www.ipc.uni-jena.de
http://www.unternehmen-region.de/de/1071.php

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/de/image169041
Logo der Jenaer Biochip Initiative

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution203

Quelle: Institut für Photonische Technologien, Dipl. Biol. Susanne Hellwage, 25.04.2012

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. April 2012