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ADRESSEN/089: 8-sprachiges Online-Portal ONMEDIX für die weltweite Ärzte- und Kliniksuche (idw)


Universität Hohenheim - 16.03.2009

Globale Arztvisite: onmedix.com hilft bei der Suche
Plattform ab sofort online unter www.onmedix.com

Für weltweite Ärzte- und Kliniksuche:
Absolventen der Universitäten Hohenheim und Stuttgart gründen 8-sprachiges Online-Portal ONMEDIX.


Check-up in Germany, Wellness in Ungarn, OP in Thailand: Die Gesundheit in die eigenen Hände nehmen, sich selbst informieren, um eine bessere oder günstigere Behandlung zu bekommen. Immer mehr Patienten nehmen dafür auch eine Reise ins Ausland auf sich. Deutsche Mediziner erwirtschaften mit wohlhabenden Patienten aus dem arabischen Sprachraum, China und Russland bereits Millionenumsätze. Mit einem innovativen Serviceangebot möchten jetzt zwei Absolventen der Universität Hohenheim und ein Absolvent der Universität Stuttgart eine Marktlücke schließen. Das 8-sprachige Internetportal ONMEDIX soll ab sofort Patienten und Ärzte aus aller Welt zusammenbringen. Starthilfe für die jungen Existenzgründer gibt es von der Forschungsstelle Innovation und Dienstleistung der Universität Hohenheim sowie von der EXIST-SEED Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.

Was für Europäer noch etwas ungewohnt klingt, ist international längst ein ungebrochener Trend: In Thailand und Indien widmen sich ganze Klinikkomplexe den besonderen Bedürfnissen ausländischer Patienten. Deutsche Ärzte haben weltweit zwar einen ausgezeichneten Ruf, gelten jedoch vergleichsweise als schwer zugänglich.

"Einen deutschen Hausarzt in der arabischen Version von Google zu finde, ist gar nicht so einfach", weiß Existenzgründer Julius Ehret, Absolvent der Wirtschaftswissenschaften in Hohenheim. Für ihn nur ein Beispiel, warum er im weltweiten Trend zum Medizintourismus großes Potenzial für neue Ideen sieht.


Marktpotenzial wächst

Dabei seien die deutschen Mediziner bei wohlhabenden Patienten aus dem arabischen Sprachraum heiß begehrt. Zusammen mit Patienten aus China und Russland haben sie dem deutschen Gesundheitssystem 2006 einen Umsatz von 225 Millionen Euro beschert. Länder wie Thailand oder Indien, die aktiv um ausländische Gastpatienten würben, verzeichneten jährliche Umsätze in Milliardenhöhe. Umgekehrt erwärmen sich auch hierzulande immer mehr Patienten für kostengünstige Standardbehandlungen in Ungarn, der Türkei oder Spanien. Mit 7,2 Millionen hat sich die Zahl der Deutschen, die für Eingriffe wie Augenlaseroperationen oder Zahnbehandlungen ins Ausland fahren würden, im Vergleich zu 2002, fast verdoppelt.

Verschiedene Studien belegen den weltweiten Trend. Marktforscher von McKinsey gehen davon aus, dass der weltweite Markt des Medizintourismus, dessen Gewicht im Jahr 2004 noch bei 40 Milliarden US-Dollar lag, 2012 die 100 Milliarden-Marke überschreiten wird. Dem Internet komme dabei eine besondere Bedeutung zu, erklärt Mehmet Tosun, Absolvent der Informatik an der Universität Stuttgart: "Untersuchungen zeigen, dass sich mittlerweile mehr als die Hälfte aller Patienten online über Behandlungsmethoden informieren".


Internationale Dienstleistung in acht Sprachen

Grund genug für die Stuttgarter Geschäftsmänner, eine bestehende Marktlücke zu schließen. ONMEDIX soll ein internationales Serviceangebot für Patienten und Ärzte gleichermaßen sein und fungiert dabei als eine Art globales Branchenverzeichnis. Relevante Daten von Gesundheitsanbietern aus aller Welt werden erfasst und für die Bedürfnisse der Patienten aus dem Ausland aufbereitet.

Kern der Geschäftsidee ist die Möglichkeit, ein Klinikprofil automatisch in Arabisch, Chinesisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch und Türkisch abrufbar zu machen. Die Ansprache in der jeweiligen Muttersprache ermöglicht Patienten, sich selbst zu informieren und gewährleistet, dass registrierte Gesundheitsanbieter in fremdsprachigen Suchmaschinen wie Google arab gefunden werden.

Einzigartig sei insbesondere die große Bandbreite des Online-Portals: "Von Deutschland bis Thailand, von Zahnbehandlungen bis zur Herzoperation, wir kennen keinen Mitbewerber, der auf einem Portal alle Arten von Behandlungen von Anbietern aus allen Ländern erfasst und benutzerfreundlich präsentiert", berichtet Jungunternehmer Halis ?ahin, Absolvent der Wirtschaftswissenschaften in Hohenheim.

Um die Qualität der Anbieter transparenter zu machen, werden die Gesundheitsanbieter aufgefordert ihre Qualitätszertifizierungen in Ihrem Profil anzuzeigen. Für zusätzliche Transparenz werden in naher Zukunft Patientenforen und weitere Bewertungsmöglichkeiten eingerichtet.

Die Nutzung des Portals ist für Patienten kostenlos. Ärzte, Kliniken oder Kureinrichtungen, die Interesse an Patienten aus dem Ausland haben, können sich ohne Gebühren registrieren lassen. Angezeigt werden dann die Grundinformationen wie Adresse und Serviceleistungen in den acht Sprachen. Eine erweiterte Präsentation mit ausführlichen Texten ist kostenpflichtig. Da das Portal neu ist, dürfen Klinken das Angebot drei Monate kostenlos testen. Wer sich danach entscheidet, das Angebot weiter zu nützen, bekommt weitere drei Monate gratis Testzeit.

Starthilfe für die Jungunternehmer leistete die EXIST-SEED Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie mit einem Gründerstipendium sowie die europäische Förderung für "Junge Innovatoren". Das Forschungszentrum Innovation und Dienstleistung (FZID) der Universität Hohenheim steht den Gründern beratend zur Seite und stellt die Infrastruktur der Hochschule zur Verfügung.


Hintergrund:
Starthilfe durch Forschungszentrum Innovation und Dienstleistung (FZID)

FZID ist eine Initiative der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hohenheim, die das Ziel verfolgt, den Forschungsstandort Hohenheim nachhaltig zu stärken, bestehende Stärken zu konsolidieren und internationale Spitzenpositionen auf den Gebieten der Innovationsforschung zu erringen. Dazu sollen enge Kooperationen mit Partnern innerhalb und außerhalb der Universität aufgebaut werden und Forschungsarbeiten auf die Leitthemen "Healthcare Management", "Nachhaltigkeit & Ethik", "Change Communication", "Corporate Finance & Risk Management", "Industrielle Dienstleistungen", "Information Systems & Communication Technologies", "Innovation & Knowledge Management" und "Interorganizational Relations" fokussiert werden.

Text: Leonhardmair / Klebs

Weitere Informationen finden Sie unter:
http://Onmedix: http://www.onmedix.com

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution234


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universität Hohenheim, Florian Klebs, 16.03.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. März 2009