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THERAPIE/125: Biofeedback - neue Behandlungsmöglichkeiten (idw)


Deutsche Gesellschaft für Biofeedback e.V. - 06.10.2010

Biofeedbach - neue Behandlungsmöglichkeiten

10. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Biofeedback am 22.10.2010


Biofeedback hat in den vergangenen Jahren seine Wirksamkeit bei der Behandlung von zahlreichen Erkrankungen belegt. Auf der 10. Jahrestagung der Fachgesellschaft in Krefeld stellen Experten aus dem gesamten Bundesgebiet neue Behandlungsmöglichkeiten vor. Biofeedback wird in der Prävention und Therapie von Spielsucht als auch in der medizinischen Reha von Suchterkrankungen eingeetzt. Das Verfahren wird auch als PTSD-Prävention bei der Polizei angewandt. Auch bei der Behandlung eines Burn-Outs kann Biofeedback sinnvoll integriert werden. Biofeedback hat in den vergangenen Jahren seine Wirksamkeit bei der Behandlung von zahlreichen Erkrankungen belegt. Auf der 10. Jahrestagung der Fachgesellschaft stellen Experten aus dem gesamten Bundesgebiet neue Behandlungsmöglichkeiten vor.

Biofeedback in der Therapie und Prävention bei Spielsucht

Krankenkassen und Ärzte verzeichnen einen immer höher steigenden Anteil an Suchterkrankungen. Am Beispiel des Pathologischen (Glücks-)Spiels sollen Faktoren herausgearbeitet werden, was Verhaltenssüchte ausmacht, wie sie entstehen und wie ihnen therapeutisch bzw. präventiv begegnet werden kann. Ebenso wird Dipl Psych. Carsten Jäker vorstellen, inwieweit in der Behandlung Neuro-/Biofeedbacks eingesetzt werden kann und welche Rolle es in einem therapeutischen Gesamtsetting einnehmen könnte. Neurofeedback kann einen wichtigen Baustein für die Prävention in und nach einer Psychotherapie darstellen kann

Biofeedbackbehandlung in der medizinischen Rehabilitation Abhängigkeitskranker

Dipl. Psych. Sylvia Daun hat in Ihren Untersuchungen festgestellt, das Biofeedback in der medizinischen Rehabilitation Abhängigkeitserkrankter erfolgreich angewendet werden kann. Insbesondere Patienten mit einem ausgeprägten Craving (Suchtverhalten) leiden, reagieren positiv auf eine zusätzliche Biofeedbackbehandlung.

Psychophysiologische Regelung der Aktivierung bei der Adaptiven Automation

Bei vielen hochautomatisierten Arbeitsplätzen wie z.B. modernen Cockpits in der Luftfahrt hat der Mensch zunehmend nur noch überwachende Funktion, was über einen längeren Zeitraum aufgrund von Unterforderung zur Hypovigilanz führen kann. Bei einem plötzlichen Anstieg der Anforderungen etwa in Notsituationen führt dies oft zu kritischen Fehlleistungen. Durch eine sog. Adaptive Automatisierung soll dies verhindert werden, indem die Anforderungen an den Operator immer dann erhöht werden, wenn die Vigilanz abfällt, wogegen erst dann mehr Funktionen von der Automatik des Systems übernommen werden, wenn die Aktivierung des Operators das Optimum überschreitet. In mehreren experimentellen Studien an einem Flugsimulator wurde festgestellt dass Biofeedback hier sinnvoll eingesetzt werden kann.

Biofeedback im Polizeidienst - Anwendungsmöglichkeiten und Perspektiven

Der Beruf des Polizeibeamten ist gekennzeichnet durch vielfältige Situationen, die die Beamten mit physischen und psychischen Belastungen konfrontieren. Besonders die psychischen Belastungen stellen eine immer größere Herausforderung da. Werden diese Belastungen nicht adäquat verarbeitet, (im Sinne von Stressbewältigung), kann sich dies im Handeln zeigen (beispielsweise Eskalation durch Polizeibeamte), ebenso ist die Gefahr für das Entstehen von psychosomatischen Störungen und im Extremfall von Belastungsstörungen nicht zu unterschätzen. Verschärft wird diese Situation dadurch, dass es der Beruf des Polizeibeamten meistens nicht zulässt, belastende Ereignisse und damit verbundene psychische Belastungen offen anzusprechen. Biofeedback als Methode zur Selbstregulation physiologischer Prozesse bietet daher Möglichkeiten in den Bereichen: Stresssbewältigung, Deeskalation und PTSD-Prävention.

Weitere Informationen sowie das gesamte Programm der Jahrestagung sind abrufbar unter:
www.dgbfb.de

Die Tagung findet statt am
22. und 23. Oktober 2010 im
Mercure Park-Hotel Krefelder Hof
Uerdingerstr. 245 47800 Krefeld

Kontakt: Henner Lüttecke, presse@dgbfb.de



Hintergrundinformationen: Was ist Biofeedback?

Biofeedback ist ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren der Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin, mit dessen Hilfe normalerweise unbewusst ablaufende psychophysiologische Prozesse durch Rückmeldung (feedback) wahrnehmbar gemacht werden.

Nach dem Prinzip der operanten Konditionierung können diese Körpervorgänge dann gezielt beeinflusst und ihre Regulationen bis zur willentlichen Kontrolle erlernt werden.

Eine sinnvolle Anwendung von Biofeedback erfolgt innerhalb eines verhaltenstherapeutischen / -medizinischen Konzepts. Die Effektivität dieser Methode ist für folgende Bereiche nachgewiesen:

Schmerztherapie (Spannungskopfschmerz, Migräne, Gesichtsschmerz, chronischer Rückenschmerz u. ä.)
Psychotherapie und Psychologie (Angststörungen; Panikattacken; Phobien; Unterstützung von AT, PMR, KB, Hypnose; Hyperaktivität; Aufmerksamkeitsstörungen; Atemtraining; Stressmanagement; Mentales Training u. ä.)
Psychosomatik und Verhaltensmedizin (Morbus Raynaud, essentielle Hypertonie, Inkontinenz, Hyperventilationssyndrom, Asthma, chronische Muskelverspannungen u. ä.)
Neurologie (Epilepsie, Schlaganfall u. ä.)
Neuromuskuläre Reedukation


Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution842


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Gesellschaft für Biofeedback e.V., Henner Lüttecke, 06.10.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Oktober 2010