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UMWELT/570: Neue Informations-Broschüre zum Krebsrisiko in AKW-Nähe (IPPNW)


IPPNW - 20. April 2009
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.

Neue Informations-Broschüre zum Krebsrisiko in AKW-Nähe

IPPNW fordert Verbesserung im Strahlenschutz


Anlässlich der signifikanten Ergebnisse der Kinderkrebsstudie fordert die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW umgehende Verbesserungen im Strahlenschutz mit der Einführung eines "Reference-Embryos" zum Schutz von Kindern. Menschen, die in AKW-Nähe wohnen, müssen verständlich und sachgerecht über das nachgewiesen erhöhte Erkrankungsrisiko bei Kleinkindern aufgeklärt werden. Da dies - obwohl schon wiederholt gefordert - immer noch nicht von den zuständigen Behörden in die Wege geleitet worden ist, hat die IPPNW in Kooperation mit den Machern der Kampagne "ausgestrahlt" eine Informationsbroschüre verfasst, in der viele Fragen zum Thema Kinderkrebs um Atomkraftwerke verständlich und fundiert beantwortet werden.


"Reference-Embryo" statt eines veralteten "Reference-Man"

Der in der IPPNW engagierte Kinderarzt Dr. Winfrid Eisenberg erklärt in dieser Broschüre ausführlich und verständlich, warum sich die "erlaubten Emissionen" aus den Atomkraftwerken in der Strahlenschutzverordnung nicht an der mutmaßlichen Strahlenbelastung eines gesunden Mannes ("Reference-Man") orientieren sollten, sondern warum zum Schutz unserer Kinder ein "Reference-Embryo" zu Grunde gelegt werden sollte. Embryos werden bereits durch geringe Strahlendosen geschädigt. Jüngst ist wissenschaftlich nachgewiesen worden, dass die Veranlagung für eine spätere Krebs- und Leukämie-Entwicklung schon in der vorgeburtlichen Phase angelegt und geformt werden kann.

Menschen, die in der Nähe von Atomkraftwerken wohnen, müssen über das erhöhte Erkrankungsrisiko aufgeklärt werden.

"Es ist mir unverständlich, warum die Strahlenschutzkommission sich weigert, diese neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse wahrzunehmen und entsprechend in das bestehende Regelwerk der Strahlenschutzverordnung einzugliedern", sagt Reinhold Thiel, Mitglied des Vorstandes der IPPNW. "Zwar bekommt nicht jedes Kind, das in AKW-Nähe wohnt, auf Grund bestehender kleiner Fallzahlen und Erkrankungsraten Krebs und Leukämie. Aber die Kinderkrebsstudie hat nachgewiesen, dass je näher ein Kleinkind am Atomkraftwerke wohnt, desto größer seine Wahrscheinlichkeit ist, an Krebs und Leukämie zu erkranken. Wir halten es für erforderlich, dass Schwangere und Eltern junger Kinder verständlich und sachgerecht über dieses erhöhte Risko informiert werden".


Informationsbroschüre "Atomkraftwerke machen Kinder krank -
Fragen und Antworten zum Krebsrisiko rund um Atomanlagen"
in Print und zum Download unter:
http://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomenergie/atomkraftwerke_machen_kinder_krank.pdf

Mehr Informationen zum Thema sind zu finden unter:
www.ippnw.de
www.ippnw-ulm.de
www.ausgestrahlt.de


Die nächste Informationsveranstaltung zum Thema Kinderkrebs um Atomkraftwerke findet am
Donnerstag, den 23.04.09 um 20 Uhr in 89312 Günzburg, Gasthof zur Rose, Augsburger Str. 23 statt.

Kontakt:
Angelika Wilmen
Tel. 030-69807415
Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die
Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW)
Körtestr. 10, 10967 Berlin


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Quelle:
Presseinformation der IPPNW - vom 20.04.2009
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges /
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.
IPPNW-Geschäftsstelle, Körtestr. 10, 10967 Berlin
Angelika Wilmen
Tel. 030-69 80 74-0, Fax: 030-69 38 166
E-Mail: ippnw@ippnw.de
Internet: www.ippnw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. April 2009