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VORSORGE/485: Darmkrebsvorsorge - durch moderne Methoden weitaus angenehmer (DGK)


Deutsches Grünes Kreuz - Dienstag, 16. März 2010

Darmkrebs - Früherkennung leicht gemacht

Darmspiegelung ist dank moderner Trinklösungen angenehmer als ihr Ruf


Im Gegensatz zu anderen Krebsarten, beispielsweise Lungenkrebs, kann Darmkrebs durch Früherkennung beinahe komplett verhindert beziehungsweise geheilt werden. Dennoch ist er bei Frauen und Männern gleichermaßen die zweithäufigste Krebsart.

Woran liegt das? Sicherlich ist ein Grund, dass bei Darmkrebs lange Zeit weder Symptome noch Schmerzen auftreten. Der Krebs wird also, ohne die Untersuchungen der Früherkennung, erst dann erkannt, wenn er nicht mehr heilbar ist. Deshalb sind die Vorsorgeuntersuchungen so wichtig. Diese allerdings, vor allem die Darmspiegelung als wichtigste Diagnosemethode, haben einen nach wie vor schlechten Ruf.

Dabei dauert die Untersuchung heutzutage nur noch 15 Minuten und ist im Allgemeinen schmerzfrei. Eine Darmspiegelung ist allerdings nur sinnvoll, wenn der Darm vollkommen gereinigt wurde. Nur dann kann der Arzt auch kleine Polypen erkennen. Und hier kommt eine weitere Befürchtung oder gar Erfahrung der Patienten hinzu. Die bisherigen Methoden der Darmreinigung waren tatsächlich eine Tortur, da vier Liter einer salzhaltigen Lösung getrunken werden mussten. Daran scheiterten viele Patienten, löste dies doch häufig Übelkeit und Erbrechen aus. Die Folge: Die Patienten brachen die Reinigung ab und gingen nicht zur Vorsorgeuntersuchung oder diese konnte nicht durchgeführt werden, weil der Darm nicht ausreichend gereinigt war. Was viele nicht wissen: Inzwischen gibt es sehr angenehm schmeckende moderne Trinklösungen, bei denen das Volumen auf zwei Liter reduziert wurde.


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Darmkrebs ist die einzige Krebserkrankung, die sich durch Vorsorgemaßnahmen beinahe hundertprozentig verhindern lässt. Trotzdem werden allein in Deutschland jährlich rund 69.000 Fälle von Darmkrebs diagnostiziert, jedes Jahr sterben hierzulande ca. 27.000 Menschen an dieser Erkrankung, weil sie nicht rechtzeitig erkannt wurde. Denn Darmkrebs ist eine "stille" Krankheit, es gibt meist keine Warnzeichen und Symptome - erst dann, wenn der Krebs bereits fortgeschritten ist. Dies macht Vorsorgeuntersuchungen so wichtig. Leider fürchten sich viele vor der wichtigsten und aussagekräftigsten Untersuchung zur Früherkennung und Diagnose von Darmkrebs, der Darmspiegelung (Koloskopie). Vor allem die ihr vorhergehende Darmreinigung steht in dem Ruf, eine Qual zu sein. Was viele nicht wissen: Inzwischen gibt es moderne Trinklösungen, die die Darmreinigung angenehmer, leichter und weniger belastend machen.

Die Häufigkeit von Darmkrebs nimmt mit dem Lebensalter zu. Aber auch jüngere Menschen können an Darmkrebs erkranken, wenn in ihren Familien Darmkrebs gehäuft auftritt. Deshalb ist es für Familienangehörige von Darmkrebspatienten besonders wichtig, ihr persönliches Risiko abzuklären. Bei rund einem Drittel aller Darmkrebsfälle liegt eine erbliche Veranlagung vor.

Ist in der Familie kein Fall bekannt, haben Patienten ab dem 51. Lebensjahr Anspruch auf einen Stuhltest, bei dem der Stuhl auf okkultes (verstecktes) Blut untersucht wird. Ab dem 56. Lebensjahr übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für eine Darmspiegelung. Ab dann kann man zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren durchführen lassen.

In Verdachtsfällen, wie zum Beispiel der erblichen Belastung oder aber bei Beschwerden wie Schmerzen, Blutarmut, Änderung der Stuhlgewohnheiten oder Blutungen werden die Kosten grundsätzlich von den Krankenkassen übernommen.

Nach wie vor ist die Darmspiegelung das beste und sicherste Vorsorgeinstrument. Sie ermöglicht nicht nur eine umfassende Diagnose, sondern bietet gleichzeitig Therapiemöglichkeiten, wie zum Beispiel das Abtragen von Polypen (mögliche Vorstufen von Darmkrebs) oder die Entnahme von Gewebeproben (Biopsie) für weitere Laboruntersuchungen. Eine Darmspiegelung ist risikoarm und lässt sich im Allgemeinen schmerzfrei durchführen.

Sie ist aber nur dann sinnvoll, wenn der Darm vorher gründlich gereinigt wurde. Ein sauberer Darm ist die Voraussetzung für eine sichere Diagnose. So kann der Arzt auch kleinste Veränderungen der Darmschleimhaut feststellen. Je sauberer der Darm ist, desto besser ist die Detailbeurteilbarkeit und umso leichter und schneller lässt er sich spiegeln.

Die bisherigen Methoden der Darmreinigung waren tatsächlich eine Tortur, die nicht selten zum Abbruch der Vorsorgeuntersuchung führte. Die Patienten mussten vier Liter einer stark salzigen Abführflüssigkeit trinken, was für viele eine körperliche Belastung war und häufig zu Übelkeit und Erbrechen führte. Andere Abführmittel belasteten den Körper durch starke Elektrolytverluste.

Inzwischen erleichtern moderne Trinklösungen die Darmreinigung erheblich. Die Patienten müssen nur noch jeweils am Vorabend und am Morgen der Untersuchung einen Liter des in Wasser aufgelösten Pulverpräparats zu sich nehmen und ergänzend einen halben Liter Mineralwasser, Tee oder klare Brühe. Neben der um die Hälfte reduzierten Trinkmenge erleichtert auch der angenehme Zitronengeschmack die Einnahme des Präparats. Auch tagelange Diäten sind nicht mehr notwendig. Eine regelmäßige Darmkrebsvorsorge ist somit leichter denn je.



Weitere Informationen
zum Thema Darmkrebs und Darmkrebsvorsorge finden Sie unter:
www.darmspezialisten.de
www.darmkrebs.de
www.moviprep.de
www.felix-burda-stiftung.de


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Quelle:
Deutsches Grünes Kreuz, 16. März 2010
im Kilian, Schuhmarkt 4, 35037 Marburg
Telefon: 06421/29 3-0, Fax: 06421/229 10
E-Mail dgk@kilian.de
Internet: www.dgk.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. März 2010