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AUSLAND/1995: Ende der Blockade humanitärer Hilfe gefordert - 60.000 Syrer in 50 Tagen in den Irak geflohen (ÄoG)


Ärzte ohne Grenzen - 4. Oktober 2013

Ärzte ohne Grenzen fordert Ende der Blockade humanitärer Hilfe

60.000 Syrer in 50 Tagen in den Irak geflohen



Seit der Öffnung des Grenzübergangs Peschkabour in die Kurdischen Autonomiegebiete sind dort in 50 Tagen etwa 60.000 Syrer in den Nordirak geflohen. Das ist die größte einzelne Fluchtbewegung, die Ärzte ohne Grenzen seit dem Beginn des Krieges beobachtet hat. Viele Flüchtlinge waren vorher mehrfach vertrieben worden, sie berichten von Gewalt gegen Zivilisten und der sich ständig verschlechternden humanitären Lage. Auch einige junge Mütter mit wenige Tage alten Babys, Schwangere und viele Kinder waren unter den Flüchtlingen, die oft sehr erschöpft von dem Fußmarsch durch das Grenzgebiet ankamen.

Um die dramatische Not in Syrien zu lindern, fordert Ärzte ohne Grenzen ein Ende der Blockade humanitärer Hilfe durch die Konfliktparteien in Syrien.

  • Die Staaten und internationalen Organisationen müssen humanitäre Hilfe für das syrische Volk jetzt zu einer Priorität zu machen.
  • Als erster Schritt muss die Blockade humanitärer Hilfe gegen die Syrer, die in von der Opposition kontrollierten Gebieten leben, aufgehoben werden. Zuallererst in den östlichen Vororten von Damaskus, deren Bewohner mit chemischen Waffen angegriffen wurden und die immer noch Opfer von Bombenangriffen sind.
  • Es müssen alle diplomatischen Mittel eingesetzt werden, damit UN-Organisationen, das IKRK und Nichtregierungsorganisationen in der Lage sind, dem syrischen Volk Nothilfe zu leisten, sei es von Damaskus oder von den Nachbarländern aus.
  • Die Staaten müssen auf beiden Seiten des Konflikts Druck auf ihre jeweiligen Partner ausüben, damit diese die Sicherheit von Zivilisten und humanitären Helfern gewährleisten.

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Quelle:
Ärzte ohne Grenzen
Presseinformation vom 4.10.2013
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Pressestelle: Telefon: 030/22 33 77 00
E-Mail: office@berlin.msf.org
Internet: www.aerzte-ohne-grenzen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Oktober 2013