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ARTIKEL/1371: APOLLON Symposium der Gesundheitswirtschaft 21.11.14 - Gesundheit als wertvolles Gut in Unternehmen (idw)


Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft GmbH - 05.12.2014

6. APOLLON Symposium der Gesundheitswirtschaft: Gesundheit als wertvolles Gut in Unternehmen


Das 6. APOLLON Symposium der Gesundheitswirtschaft am 21. November 2014 stand im Zeichen der betrieblichen Gesundheitsförderung. Unter dem Motto "Gesundheit in Unternehmen - zwischen Kulturwandel und Profitkultur" tauschten sich Teilnehmer aus Wissenschaft, Unternehmen, Verwaltung, Gesundheitswesen sowie Studierende der Hochschule im Bremer Swissôtel aus. Über 260 Besucher nahmen an dem Branchentreffen teil. Veranstalter war die APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft.

Neben vier Impulsvorträgen und einer Podiumsdiskussion informierten sich die Symposiumsteilnehmer während der ganztägigen Veranstaltung in vier parallel laufenden Foren zu individuell ausgewählten Themen. Ergänzend dazu präsentierten sich neben der APOLLON Hochschullounge weitere 14 Aussteller auf der Branchenbörse im Foyer. Das Spektrum reichte von Anbietern für Personalcoaching, Reisemedizin oder Fachkräftevermittlung über Krankenhäuser, Versicherungen und Verbänden bis zu präventiven Gesundheitsinitiativen. Ein Ideenwettbewerb, Gesundheitschecks und Mitmach-Aktionen rundeten das breit gefächerte Programm ab.

Professor Dr. Bernd Kümmel, Präsident der APOLLON Hochschule, begrüßte die Teilnehmer und fasste die diesjährige Entwicklung der Bildungseinrichtung zusammen: Die Hochschule wachse stetig. Mit rund 2.200 Studierenden insgesamt und 85 diesjährigen Absolventen sei sie bundesweit gefragt und als Deutschlands ?beliebteste Fernhochschule 2013? ausgezeichnet.

Persönlichkeit und Personalführung

Den Vortragssauftakt machte Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth vom Institut für Hirnforschung an der Universität Bremen. In seinem Impulsreferat "Entwicklungsbedingungen für eine gesunde Persönlichkeit" setzte er den Fokus auf Erkenntnisse aus Psychologie und Hirnforschung. Wichtig sei, so Roth, vor allem die Stressverarbeitung. Zudem hätten Impulsivität und Impulskontrolle, Belohnungsempfindlichkeit und Belohnungserwartung, Bindung und Sozialität sowie Realitätsbewusstsein und Risikowahrnehmung Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung. "Bei einem normalen Menschen entwickeln sich diese sechs Systeme ausgeglichen", so Roth. Normalerweise könnte man sich zum Beispiel aufregen, aber auch wieder abregen. Treten hier Störungen auf, könne man nur über das Bindungssystem gegensteuern. Genau hier setzen geschulte Personalführungskräfte an, wenn sie Mitarbeiter belohnen wollen.

Wirksame Belohnung: Bindung statt Bonus

Überträgt man die Erkenntnisse aus Hirnforschung und Psychologie auf die Arbeitswelt, gilt es nach Roths Ansicht zunächst Dauerstress zu vermeiden. Dies gelänge durch Vorbereitung auf berufliche Aufgaben, Reduzierung der Ansprüche, Teamarbeit und Abgabe von Verantwortung oder Ausgleich, etwa mit Sport.

Wer Beschäftigte zu (mehr) Arbeit motivieren möchte, müsse belohnen - allerdings richtig: "Sie [die Belohnung] muss zeitnah auf das gewünschte Verhalten folgen und individuell an die Motivation des Menschen angepasst sein."

Die "intrinsische Belohnung" sei die einzig erfolgreiche und dauerhafte Methode zur Motivation, weil der Mitarbeiter etwas um seiner selbst willen, aus Spaß an der Arbeit mache. Die Zugehörigkeit zum Team und die Identifikation mit einem Chef als Vorbild spiele dabei eine wichtige Rolle.

Auf die Unternehmenskultur kommt es an

Professor Dr. Bernhard Badura bestätigte seinen Vorredner und ergänzte: "Mitarbeiter sollten eine Bindung an ihr Unternehmen entwickeln". Dies sei eine Voraussetzung für intrinsische Motivation, auf die es bei der Unternehmensführung ankomme. In seinem Impulsvortrag "Führung, Gesundheit und Produktivität" erläuterte der Gesundheitswissenschaftler der Universität Bielefeld unterschiedliche Führungsstile genauer anhand dreier sozialwissenschaftlicher Anschauungen.

So würden Menschen am stärksten zu Dingen motiviert, von denen sie überzeugt sind. Dies ließe sich auch auf Unternehmen übertragen, denn: "Unternehmen sind keine Geldmaschine, sondern soziale Systeme." Durch sein soziales System habe jedes Unternehmen auch Einfluss auf die Gesundheit der Belegschaft. Badura ist überzeugt, dass Unternehmenskultur, -führung und -klima hierbei eine entscheidende Rolle spielen. Demnach hängt auch die Wirkung intrinsischer Belohnung von der eigenen Identifikation mit dem Unternehmen ab. "Wenn unsere persönlichen Werte mit denen des Betriebs übereinstimmen, tun wir Vieles aus freien Stücken", glaubt Badura. Das hat auch Auswirkungen auf unsere Gesundheit; denn "Menschen, die ständig gegen ihre Überzeugung arbeiten, leiden eher an psychischen Erkrankungen", weiß der Gesundheitswissenschaftler. Die Unternehmenskultur werde damit zum wichtigsten Führungsinstrument in Betrieben.

Ideenwettbewerb zu betrieblichem Gesundheitsmanagement

Nachdem im dritten Impulsreferat Dr. Gerd Westermayer von der BGF Gesellschaft für Betriebliche Gesundheitsförderung, Berlin einen realen Einblick in die Praxis mittelständischer Unternehmen gab, standen vier Foren auf dem Symposiumsprogramm. In kleineren Gruppen diskutierten die Teilnehmer hierbei das Tagesthema und beleuchteten dessen unterschiedliche Aspekte.

Im Anschluss gab APOLLON Präsident Prof. Dr. Bernd Kümmel die Preisträger des Ideenwettbewerbs bekannt. Sieben Studierende der APOLLON Hochschule unterschiedlicher Fachrichtungen beteiligten sich an dem Wettbewerb zum Symposiumsthema. Ihre praxisorientierten und innovativen Ideen demonstrierten sie während einer Posterpräsentation in der Mittagspause. Eine Jury wählte die drei besten Konzepte aus und prämierte sie noch vor Ort.

Arbeitszufriedenheit - eine vielschichtige Herausforderung

Am späten Nachmittag hielt Dr. Oliver Stettes, Leiter Kompetenzfeld Arbeitsmarkt und Personalpolitik am Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V., das vierte und letzte Impulsreferat des Tages. Dabei setzte er die Arbeitszufriedenheit in Deutschland in einen europäischen Vergleich. Er empfiehlt: Unternehmen sollten ein ganzheitliches Unternehmensmanagement betreiben, weil es sich durch den geringeren Krankenstand und höhere wirtschaftliche Erträge auch für sie lohne.

Zum Abschluss des Tages erörterten Vertreter von Unternehmen, Krankenkassen, Arbeitnehmerorganisationen, Wissenschaft und Verwaltung im Rahmen einer Podiumsdiskussion wie sich die Gesundheit in den Unternehmen weiter entwickeln könnte.

Interessiertes und diskussionsfreudiges Publikum

Rückblickend fällt die Resonanz auf das 6. APOLLON Symposium der Gesundheitswirtschaft positiv aus. Das Publikum gab sich interessiert und diskussionsfreudig. Einige Teilnehmer nutzten die Tagung für ihre berufliche Orientierung, andere erweiterten ihr Wissen auf dem Gebiet der betrieblichen Gesundheitsförderung und nahmen praktische Anregungen für den Arbeitsalltag mit. Insbesondere Absolventen und Studierende der APOLLON Hochschule schätzten die Möglichkeit des interdisziplinären Austausches zwischen den Vorträgen und beim abschließenden Get-together.


Das 7. APOLLON Symposium der Gesundheitswirtschaft findet am 13. November 2015 wieder im Swissôtel Bremen statt. Das Thema und den Programmablauf veröffentlicht die APOLLON Hochschule ab Sommer 2015 unter
www.apollon-hochschule.de


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.apollon-hochschule.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1709

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft GmbH, Yvonne Bries, 05.12.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Dezember 2014

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