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KASSEN/1007: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 26.03.2014 (KBV)


KBV-Kompakt Nr. 12 - Kurznachrichten aus der KBV vom 26. März 2014

→  KBV positioniert sich zum Koalitionsvertrag
→  KBV: Qualitätsindikatoren erfolgreich getestet
→  KV Schleswig-Holstein warnt vor massiven Ärztemangel
→  Datenschutz-Projekt der KV Rheinland-Pfalz läuft gut an
→  BÄK gibt Tipps zu Social Media im Medizineralltag
→  BDP will Mindestlohn auch für Psychotherapeuten in Ausbildung



___Aus Berlin___
Bundeskabinett beschließt Krankenkassenreform

26.03.2014 - Die Bundesregierung hat die Reform der Krankenkassenfinanzierung auf den Weg gebracht. Das Bundeskabinett stimmte dem Gesetzentwurf des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der gesetzlichen Krankenversicherung zu. Demnach soll zum 1. Januar 2015 der Beitragssatz von bisher 15,5 Prozent auf 14,6 Prozent sinken und hälftig auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufgeteilt werden.

Zudem soll der pauschale Zusatzbeitrag abgeschafft werden. Krankenkassen haben aber die Möglichkeit, einen kassenindividuellen einkommensabhängigen Zusatzbeitrag zu erheben. Der Gesetzentwurf sieht ebenfalls vor, ein unabhängiges Institut zur Qualitätssicherung im Gesundheitswesen aufzubauen. "Wir sichern einen fairen Wettbewerb zwischen den Kassen und stärken die Qualität in der Versorgung. Davon profitieren auch die Versicherten", sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) anlässlich des Kabinettsbeschluss.

Pressemitteilung des BMG, 26. März

Raute

___Aus KBV und KVen___
KBV positioniert sich zum Koalitionsvertrag

26.03.2014 - Die Vertreterversammlung der KBV hat ihr Positionspapier zum Abschnitt Gesundheit und Pflege des Koalitionsvertrags von CDU, CSU und SPD verabschiedet. Ärzte und Psychotherapeuten richten sich mit der Forderung nach einer Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen an die Politik. Die KBV strebt feste und kostendeckende Preise an.

Zu den Kernforderungen der KBV gehören zudem die Wiederherstellung der diagnostischen und therapeutischen Freiheit und die Abschaffung der versorgungsfremden Mengensteuerung. Eine starre Zwangsregelung zur Regulierung von Wartezeiten auf Facharzttermine lehnt die KBV ab.

Stellungnahme der KBV, 24. März

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KBV: Qualitätsindikatoren erfolgreich getestet

26.03.2014 - In einem Pilotprojekt in der Integrierten Versorgung Gesundes Kinzigtal [http://www.kbv.de/html/8362.php] sind die ambulanten Qualitätsindikatoren und Kennzahlen (AQUIK®) der KBV im Praxisalltag erfolgreich getestet worden. Ausgewählte Indikatoren beispielsweise zu Herzinsuffizienz, arterieller Hypertonie oder rheumatoider Arthritis wurden auf ihre Praxistauglichkeit geprüft.

"Wir konnten erstmals die von uns entwickelten Prozess- und Ergebnisindikatoren anhand der Daten aus den Praxisverwaltungssystemen erfolgreich überprüfen", bilanzierte Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV. Um die Daten zu erheben, wurde eine interoperable IT-Infrastruktur entwickelt. Damit konnten Daten über die AQUIK®-Indikatoren aus den Praxisverwaltungssystemen berechnet, ausgewertet und dokumentiert werden. Eine Befragung unter den teilnehmenden Ärzten ergab, dass die Mehrheit den Einsatz von Qualitätsindikatoren im Praxisalltag begrüßt.

Neben der KBV waren die OptiMedis AG, die Gesundes Kinzigtal GmbH und das Medizinische Qualitätsnetz Ärzteinitiative Kinzigtal e.V. an dem Pilotprojekt beteiligt.

Pressemitteilung der KBV, 24. März

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KV Schleswig-Holstein warnt vor massiven Ärztemangel

26.03.2014 - Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KV) hat einen neuen Versorgungsbericht veröffentlicht. Ein Drittel der rund 1.900 Hausärzte im Land ist 60 Jahre oder älter. Sie werden in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Die KV warnt in ihrem Bericht vor dem drohenden massiven Ärztemangel.

Mehr als 600 Niedergelassene brauchen einen Nachfolger. Nachwuchsprobleme gebe es bei Frauenärzten, Augenärzten und Nervenärzten. Im Bericht der KV werden Maßnahmen gegen den Ärztemangel vorgestellt, wie beispielsweise die Nachwuchskampagne "Land.Arzt.Leben! [88http://www.kbv.de/html/8362.php] ". Junge Mediziner sollen mit dieser von einer Niederlassung auf dem Land überzeugt werden. Im Weiteren stellt die KV Modelle der finanziellen Förderung von Medizinstudenten und Ärzten in Weiterbildung bis hin zum sogenannten Zweigpraxismodell vor.

Pressmitteilung der KV Schleswig-Holstein, 24. März

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Datenschutz-Projekt der KV Rheinland-Pfalz läuft gut an

26.03.2014 - Der Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit und die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz haben ein gemeinsames Projekt zum Datenschutz gestartet. Ärzte und Psychotherapeuten sollen mit dieser Initiative bei der Sicherung der Patientendaten in ihren Praxen unterstützt werden. Das Portal des Projektes
www.mit-sicherheit-gut-behandelt.de wurde bereits im ersten Monat knapp 2.000 Mal aufgerufen.

Auf der Internetseite werden verschiedene Themenbereiche wie die Behandlungsdokumentation oder die Übermittlung von Informationen an Dritte unter datenschutzrechtlichen Aspekten behandelt. Mit einem Selbstcheck kann die IT-Sicherheit der eigenen Praxis überprüft werden. Zudem wird es Veranstaltungen zum Datenschutz und zur IT-Sicherheit geben.

Pressemitteilung der KV Rheinland-Pfalz, 20. März
Deutsches Ärzteblatt, 21. März

Raute

___Aus den Verbänden___
BÄK gibt Tipps zu Social Media im Medizineralltag

26.03.2014 - Die Bundesärztekammer (BÄK) hat einen Leitfaden veröffentlicht, in dem Ärzte und Medizinstudenten über den Umgang mit sozialen Netzwerken informiert werden. Zehn Fallbeispiele erläutern, was bei der Nutzung der neuen Medien zu beachten ist und wie Ärzte Konflikte mit beruflichen und ethischen Standards vorbeugen können.

"Soziale Netzwerke können eine sinnvolle Ergänzung zum direkten Gespräch zwischen Arzt und Patient sein - allerdings müssen bestimmte Regeln eingehalten werden", sagte Dr. Franz-Joseph Bartmann, Vorsitzender des Telematikausschusses der BÄK. Der Leitfaden basiert auf den Empfehlungen des 115. Deutschen Ärztetags und des Weltärztebundes.

Pressemitteilung der BÄK, 20. März

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BDP will Mindestlohn auch für Psychotherapeuten in Ausbildung

26.03.2014 - Der Bundesverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) hat sich dafür ausgesprochen, den von der Bundesregierung geplanten Mindestlohn auch für Psychotherapeuten in Ausbildung geltend zu machen. "Einerseits fordern wir, dass Menschen lebenslang lernen und sich ihnen bietende Bildungschancen nutzen, andererseits müssen sie dann aber erfahren, dass sie trotz ihrer Ausbildung oder ihres Studiums fast unentgeltlich als Praktikant ihren Einstieg in die Arbeitswelt finden müssen", erklärte BDP-Präsident Prof. Michael Krämer.

Viele Psychotherapeuten in Ausbildung, die mindestens ein Jahr in einer psychiatrischen Einrichtung arbeiten, bekommen häufig nur Praktikantenverträge. Deshalb soll die Bundesregierung in der Ausnahmeregelung für Praktikanten beim Mindestlohn Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung oder Akademiker nicht mit einbeziehen.

Pressemitteilung des BDP, 24. März

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Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr. 12 vom 26. März 2014
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. April 2014