Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → GESUNDHEITSWESEN

MELDUNG/035: Gastroenterologen wehren sich gegen Engpässe bei Magenspiegelungen (BNG)


Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Informationen aus der Gastroenterologie - Montag, 15. März 2010

Krankenkassen sparen am falschen Ende

Gastroenterologen wehren sich gegen Engpässe bei Magenspiegelungen


(15.03.2010) Magenspiegelungen sind Untersuchungen, denen sich niemand zum Vergnügen unterzieht und die deshalb auch nur anstehen, wenn sie zur Abklärung einer Erkrankung notwendig sind. Dennoch ist die Gesamtmenge der Untersuchungen, die ein Gastroenterologe durchführen darf, beschränkt. Er bekommt im Durchschnitt pro Jahr nur noch etwa 480 Magenspiegelungen bezahlt. Der Bedarf liegt jedoch bei 800 Untersuchungen pro Jahr.

Magenspiegelungen sind zudem Untersuchungen mit hohen Fixkosten. 320 Untersuchungen ohne Bezahlung führen also nicht nur zu Einnahmeausfällen, sondern zu Verlusten von mehreren 10.000 Euro jährlich. "Wir wissen nicht, wie unter diesen Bedingungen solche apparativ aufwändigen und arbeitsintensiven Leistungen im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung wie gewohnt durchgeführt werden sollen", stellt Dr. Franz-Josef Heil vom Berufsverband der Niedergelassenen Gastroenterologen fest. "Wir befürchten , dass wir aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen werden, unser Leistungsangebot zu reduzieren."

"Für uns Fachärzte ist diese Situation sehr unbefriedigend, deshalb fordern wir, dass die Magenspiegelung zur Sicherung der wohnortnahen Versorgung als qualitätsgesicherte Leistung wie in der Gebührenordnung vorgesehen bezahlt wird, damit Rationierung vermieden werden kann", betont Dr. Heil. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, werden die niedergelassenen Gastroenterologen in zwei Stufen reagieren. Zunächst werden die Mitglieder des Berufsverbandes in offenen Briefen an die zuständigen Institutionen auf die Umsetzung einer bedarfsgerechten Versorgung drängen. Wenn dies nicht weiter führt, werden viele Gastroenterologen um eine Reduktionen des Leistungsangebotes nicht herum kommen. Dies wird möglicherweise zu Wartezeiten für die Patienten führen, weil Untersuchungen verschoben werden müssen. Dringende Untersuchungen und Notfälle bleiben von diesen Maßnahmen selbstverständlich ausgenommen.



Regelmäßige Informationen
finden Sie auch auf unserer Internet-Seite:
www.gastromed-bng.de


*


Quelle:
Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Holdergärten 13, 89081 Ulm
Telefon: 0700 / 26 42 64 26, Fax: 0731 / 70 54 711
E-Mail: info@gastromed-bng.de
Internet: www.gastromed-bng.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. März 2010