Ärzte der Welt - Pressemitteilung vom 6. Mai 2025
Kürzungen der neuen Regierung
(München/Berlin) Fast drei Millionen Patient*innen von Ärzte der Welt - die meisten von ihnen Frauen und Kinder - könnten den Zugang zu medizinischer Grundversorgung verlieren, wenn die neue Bundesregierung den Sparkurs im Bereich der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit fortführt.
Die Zahl beruht auf Schätzungen der medizinischen Hilfsorganisation
für den Fall, dass CDU, CSU und SPD die Ankündigungen im
Koalitionsvertrag umsetzen und die bereits beschlossenen Kürzungen der
Vorgängerregierung für 2025 nicht zurücknehmen. Auch die Streichung
von Geldern der US-Regierung wirkt sich direkt und indirekt negativ
auf die humanitäre Arbeit von Ärzte der Welt aus.
"Die humanitären Auswirkungen der Kürzungen sind verheerend", sagt die Leiterin der Abteilung für Internationale Programme bei Ärzte der Welt Julia Brunner. "Eine Reduzierung der Unterstützung gefährdet nicht nur das Leben Tausender Menschen, sondern könnte auch langfristige negative Folgen für die politische Stabilität und soziale Entwicklung in den betroffenen Regionen haben. Wir appellieren eindringlich an die Bundesregierung, eine Fortsetzung der Finanzierung sicherzustellen, um das Schlimmste abzuwenden."
Sollte die Bundesregierung keine weiteren Förderungen bereitstellen, würde das für die Projekte von Ärzte der Welt zum Beispiel konkret bedeuten:
Hintergrund: Neben den USA haben weitere langjährige Geberländer,
darunter Deutschland, ihre Zahlungen für humanitäre Hilfe und
Entwicklungszusammenarbeit drastisch und abrupt gekürzt. Dadurch ist
eine große Planungsunsicherheit für Hilfsprojekte entstanden. Schon
die alte Bundesregierung hatte die Mittel für 2025 signifikant
reduziert. Im neuen Koalitionsvertrag wird nun eine weitere Kürzung
der Quote für Öffentliche Entwicklungsleistungen angekündigt.
Medizinische Hilfe für Menschen ohne Zugang zum Gesundheitssystem:
Kontakt-Teams in Berlin, Hamburg, München und Stuttgart
https://www.aerztederwelt.org/wem-wir-beistehen/hilfe-fuer-patientinnen
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Quelle:
Ärzte der Welt
Pressemitteilung vom 6. Mai 2025
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veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 9. Mai 2025
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