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ARTIKEL/1171: Einsatz von tierischem Gewebe in der Humanmedizin (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 18. November 2010

Lebensretter aus dem Stall: Wie Schweine und Rinder Menschenleben bewahren

FNL zeigt, wie wichtig der Einsatz von tierischem Gewebe in der Humanmedizin ist


Jedes Jahr werden zahlreiche Menschenleben durch Herzklappen von Schweinen und vom Rinderherzbeutel gerettet. Wie wichtig der wenig bekannte Einsatz von tierischem Gewebe in der Humanmedizin ist, erklärte Frau Dr. Barbara Nickolaus vom Deutschen Herzzentrum Berlin: "Allein in unserem Hause, einer der größten und modernsten Kliniken für die Behandlung von Herzerkrankungen in Deutschland, wurden im Jahre 2009 insgesamt 1050 Herzklappenoperationen durchgeführt. Bei einem wesentlichen Teil davon kamen Herzklappen von Schweinen und Rindergewebe zum Einsatz. Beides ist für uns unverzichtbar, um Patienten mit schweren Erkrankungen helfen zu können." Aufgrund der ähnlichen Physiologie und ihrer passenden Größe werden seit Jahren beispielsweise Herzklappen von Schweinen beim Menschen eingesetzt. Vor ihrer Verwendung werden die Herzklappen sorgfältig ausgesucht, chemisch bearbeitet und desinfiziert. Einmal eingesetzt haben tierische Herzklappen den Vorteil, dass sie oftmals für den menschlichen Organismus verträglicher sind als mechanische Lösungen.

Dr. Gibfried Schenk, der Geschäftsführer der Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL), die diese medizinische Leistung in ihrem Greenfacts näher beleuchtet, sagte dazu: "Jedem der sich die Frage stellt, ob man Tiere überhaupt nutzen darf, muss klar sein, dass tierische Produkte in vielerlei Formen von der Ernährung bis hin zur Verwendung von Herzklappen Leben für Menschen bedeuten. Die deutschen Landwirte sind sich dieser Verantwortung bewusst. Ein verantwortungsvoller Umgang mit ihren Nutztieren ist für sie darum von zentraler Bedeutung."

Einige medizinische Wissenschaftler halten es für möglich, dass zukünftig lebende Organe von Tieren - insbesondere dem Schwein - in Menschen transplantiert und damit der große Bedarf an Spenderorganen in Deutschland zumindest teilweise bedeckt werden könnte. Die Transplantation von Insulinproduzierenden Schweine-Inselzellen könnte beispielsweise die Effektivität der Behandlung von Diabetes wesentlich erhöhen. Die Sicherheit des Menschen hat dabei jedoch immer oberste Priorität.

Die aktuelle Ausgabe der Greenfacts kann auf der Internet-Seite der FNL unter folgender Adresse eingesehen werden:
http://fnl.de/daten-fakten/greenfacts.html

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Quelle:
Pressemitteilung vom 18. November 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. November 2010

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