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INFEKTION/1409: MERS-CoV-Erkrankung auch in Nordhessen vorstellbar (Stadt Kassel)


Stadt Kassel - Pressemitteilung von Freitag, 19. Juni 2015

MERS-CoV-Erkrankung auch in Nordhessen vorstellbar


Angesichts des jüngsten Todesfalles eines in Niedersachsen zuvor am MERS-Corona-Virus erkrankten Patienten wies die Leiterin des Gesundheitsamtes Region Kassel, Dr. Karin Müller, darauf hin, dass auch in Nordhessen die Einschleppung der MERS-Corona-Viruserkrankung möglich ist. Wichtig sei daher, dass Reisende, die grippeähnliche Symptome entwickeln und in entsprechende Länder waren, frühzeitig ihren Arzt aufsuchten und diesen auf die Möglichkeit einer MERS-CoV-Infektion aufmerksam machten. Verdacht, Erkrankung und Tod sind meldepflichtig.

Da es Hinweise darauf gibt, dass Kamele (Dromedare) bei der Verbreitung der Erkrankung eine Rolle spielen, sollten laut Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Reisende den Kontakt zu diesen Tieren meiden.

"Wichtig ist", so Dr. Müller, "dass man bei jeder schweren Lungenentzündung und schwerem Atemnotsyndrom immer auch eine labordiagnostische Abklärung durchführen lässt, wobei an MERS-CoV insbesondere dann zu denken ist, wenn sich der Patient innerhalb von 14 Tagen vor Erkrankungsbeginn in einem Land der arabischen Halbinsel aufgehalten hat, Kontakt mit einer medizinischen Einrichtung in Südkorea hatte oder Kontakt mit einem Patienten mit bestätigter oder wahrscheinlicher MERS-CoV-Infektion."

"Infektiologisch gibt es keine Inseln der Seligen mehr", stellt die Gesundheitsamtsleiterin fest. Gleichwohl müsse niemand in Panik verfallen, insbesondere, da weitergehende Infektionsketten bisher nicht existierten. Zwar könne das Virus von Mensch zu Mensch übertragen werden, bislang sei die Infektkette aber stets beim dritten Glied abgebrochen, das heißt dass eine Kontaktperson eines Erkrankten die Erkrankung noch einmal weitergeben könne, danach die Infektkette aber abreiße.

Die bisher in Deutschland bekannt gewordenen drei Fälle wurden alle durch Patienten mitgebracht, die von der arabischen Halbinsel einreisten. Besonders betroffen sind die Länder Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, der Iran, Jordanien, Katar, Oman und Kuwait.

Ende Mai meldeten die Gesundheitsbehörden von Südkorea einen Ausbruch, der gleichfalls auf einen importierten Fall von der arabischen Halbinsel zurückgeht.

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Quelle:
Pressemitteilung von Freitag, 19. Juni 2015
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Juni 2015

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