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KREBS/1083: Essen und Trinken während der Krebstherapie - DGE-Infothek gibt Ernährungstipps (DGE)


Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. - 3. März 2015

Essen und Trinken während der Krebstherapie

DGE-Infothek gibt Ernährungstipps für Krebskranke


(dge) Pro Jahr lautet für ca. 480.000 Menschen in Deutschland die Diagnose Krebs.[1] Dies stellt für Betroffene eine der größten Herausforderungen in ihrem Leben dar. Von diesem Moment an ist das Leben aus dem Gleichgewicht. Die folgenden Therapien, wie Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung, machen die ersten Wochen und Monate nach der Diagnose nicht leichter, denn sie bringen zahlreiche Nebenwirkungen mit sich. Umso wichtiger ist es, dass der Patient sich - so gut es geht - wohl fühlt und der Körper während der schweren Belastung optimal mit Energie und Nährstoffen versorgt ist. Denn ein Gewichtsverlust führt fast immer zu einer schlechteren Verträglichkeit und einer geringeren Wirksamkeit der Krebstherapie. Der Ernährung kommt somit eine Schlüsselfunktion zu. Eine generelle Ernährungsempfehlung gibt es jedoch nicht, denn die Ernährung muss individuell an die Bedürfnisse des Krebskranken angepasst werden.

Krebspatienten leiden häufig unter Appetitverlust, Geruchs- und Geschmacksveränderungen bis hin zu Aversionen gegen bestimmte Lebensmittel. Auch Kau- und Schluckbeschwerden, Mundtrockenheit, Bauch- oder Magenschmerzen, Völlegefühl, Durchfall, Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen belasten den Kranken zusätzlich. Wie der Patient den Neben- und Nachwirkungen der Krebstherapie am besten begegnet, beschreibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) in ihrer 32-seitigen neuen Infothek "Essen und Trinken während der Krebstherapie". Sie zeigt, wie Betroffene trotz zahlreicher Beschwerden einem Gewichtsverlust entgegenwirken und Mangelernährung verhindern können. Falls massive Ernährungsprobleme auftreten, erklärt sie, wie Trinknahrung und künstliche Ernährung die Situation verbessern.

Immer wieder wird berichtet, dass eine bestimmte "Krebsdiät" eine Krebskrankheit verhindert oder gar heilen kann. Oftmals sollen bei diesen Krebsdiäten hochkomplexe Regeln eingehalten werden, die sich untereinander teilweise widersprechen und aus ernährungsphysiologischer Sicht nicht nachvollziehbar sind. Tatsächlich gibt es für die Wirksamkeit solcher Krebsdiäten keinerlei wissenschaftliche Belege. Die DGE lehnt derlei Diäten ab.


[1] Robert Koch-Institut und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V.: Krebs in Deutschland 2009/2010. 9. Ausgabe. Berlin, 2013

Den ausführlichen Pressetext mit weiteren Hintergrundinformationen und einer druckfähigen Abbildung finden Sie im Internet unter:

https://www.dge.de/index.php?id=197&no_cache=1&tx_ttnews[tt_news]=399
(web)

https://www.dge.de/uploads/media/DGE-Pressemeldung-aktuell-02-2015-eut-krebstherapie.pdf
(pdf)

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Quelle:
DGE-aktuell 02/2015 vom 03.03.2015
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE)
Godesberger Allee 18, 53175 Bonn
Telefon 0228/3776 - 600, Telefax 0228/3776 - 800
Internet: www.dge.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. März 2015

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