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AIDS/814: Neuer Bericht - Jeden Tag 1000 Kinder mit HIV infiziert (UNICEF)


UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen - Köln, 28.09.2010

UNICEF, WHO und UNAIDS zum Zugang zu Aids-Medikamenten:

Jeden Tag 1000 Kinder mit HIV infiziert


Weltweit gibt es Fortschritte beim Kampf gegen die Verbreitung von HIV und Aids. Aber vor allem Kinder werden immer noch nicht ausreichend vor Ansteckung geschützt oder behandelt. Das ist das Ergebnis des aktuellen Berichts zur medizinischen Versorgung von Aids-Patienten, den UNICEF, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und UNAIDS heute vorstellen.

Der Bericht "Towards Universal Access" von UNICEF, WHO und UNAIDS dokumentiert den Zugang zu Aids-Medikamenten in 144 Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Die gute Nachricht ist: Im Vergleich zum Vorjahr wurden 1,2 Millionen Menschen mehr mit antiretroviralen Medikamenten behandelt. Insgesamt werden damit heute rund 36 Prozent der Infizierten erreicht.

Aber vor allem bei der Behandlung von Kindern und Müttern gibt es laut UNICEF weiter große Defizite. Bis heute erhalten lediglich 28 Prozent der Aids-kranken Kinder, die diese lebenswichtigen Medikamente brauchen, antiretrovirale Medikamente. Insgesamt waren dies 355.000 in 2009. Dies bedeutet gleichwohl einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr - in 2008 hatten nur 275.000 Kinder diese Medikamente erhalten.

Um Kinder vor Ansteckung zu schützen, muss vor allem die Übertragung des Virus durch die Mütter gestoppt werden. Doch nach wie vor bekommt nur rund die Hälfte (53 Prozent) der HIV-positiven Mütter Medikamente, die dies verhindern. "Jeden Tag stecken sich 1.000 Kinder während der Schwangerschaft, Geburt oder Stillzeit mit HIV an. Wir wissen, wie wir dies verhindern können", sagt Jimmy Kolker, Leiter der weltweiten Aids-Programme von UNICEF.


UNICEF: Mutter-Kind-Übertragung stoppen

UNICEF setzt sich besonders dafür ein, die Mutter-zu-Kind-Übertragung des HI-Virus zu stoppen. UNICEF hat dazu ein spezielles Medikamenten-Set mit entwickelt und getestet. Es enthält antiretrovirale Medikamente und prophylaktische Antibiotika (Cotrimoxazol) für die HIV-positive Mutter und ihr Neugeborenes, um das Kind vor dem HI-Virus zu schützen.

Mit Spenden aus Deutschland wird UNICEF dieses Jahr 10.000 Sets zum Schutz von Neugeborenen zur Verfügung stellen. Spender, die dieses Projekt direkt unterstützen wollen, können zum Beispiel im Internet für 65 Euro ein solches Set spenden: www.unicef.de/spendenshop.

Der vollständige Report "Towards Universal Access" (in Englisch) steht zum Download auf
www.unicef.de


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Quelle:
UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen
Pressemitteilung vom 28. September 2010
Herausgeber: Deutsches Komitee für UNICEF, Pressestelle
Höninger Weg 104, 50969 Köln
Telefon: 0221/936 50-0, Fax: 0221/93 65 02 79
E-Mail: mail@unicef.de
Internet: www.unicef.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. September 2010