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AIDS/821: Die aktuellen Zahlen von UNAIDS belegen den Erfolg von HIV-Präventionsprogrammen (DSW)


DSW [news] - Dezember 2010
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

Erfolge im Kampf gegen HIV/Aids

Die aktuellen Zahlen von UNAIDS belegen den Erfolg von HIV-Präventionsprogrammen
und Fortschritte beim Zugang zu antiretroviralen Aidsmedikamenten.


Es gibt eine Trendwende bei der Aids-Epidemie - das zeigen aktuelle Zahlen, die das Aidsprogramm der Vereinten Nationen (UNAIDS) am 23. November vorgestellt hat. Die Zahl der Neuinfizierten ist in den vergangenen zehn Jahren um fast 20 Prozent auf weltweit 2,6 Millionen Menschen jährlich gesunken. Dieser Erfolg ist vor allem auf Präventionsmaßnahmen wie den Gebrauch von Kondomen zurückzuführen. Auch in Afrika südlich der Sahara, der Region mit den höchsten Aids-Raten, stecken sich immer weniger Menschen mit dem tödlichen Virus an.

"Diese Entwicklung ist äußerst erfreulich", erklärt Renate Bähr, Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW). "Die neuen Zahlen bestätigen: Investitionen in Präventionsprogramme zahlen sich aus. Mit Aufklärung und Verhütung lässt sich die Aids-Epidemie eindämmen und Leben können gerettet werden." So ist in 22 Ländern Afrikas südlich der Sahara die Zahl der Neuinfektionen seit 2001 um mehr als 25 Prozent gesunken, darunter Äthiopien und Tansania - Länder in denen die DSW mit eigenen Präventionsprogrammen aktiv ist.

Afrika südlich der Sahara: Weiterhin großer Handlungsbedarf

Trotz der Erfolge finden noch immer weltweit sieben von zehn Neuinfektionen in Afrika südlich der Sahara statt - hier infizieren sich täglich mehr als 4.800 Menschen neu mit dem Virus. Frauen sind dabei besonders betroffen. Hier sind weitere Investitionen besonders wichtig. Viele Frauen können aufgrund ihrer gesellschaftlich geringen Stellung die Verwendung von Kondomen nicht durchsetzen. Sie brauchen daher Mittel, die sie unabhängig von der Zustimmung des Mannes anwenden können - wie etwa Mikrobizide. Diese werden als Cremes oder Gels vaginal angewendet und können Frauen vor einer Ansteckung mit dem Virus schützen. Sie befinden sich derzeit noch in der Entwicklung, wobei es schon erste Erfolge gibt.

Mehr Menschen erhalten lebensverlängernde Medikamente

Neben dem Absinken der Neuinfektionen gab es auch einen erheblichen Rückgang bei der Zahl der Todesfälle: Während im Jahr 2004 noch 2,1 Millionen Menschen der Immunschwächekrankheit zum Opfer fielen, waren es im letzten Jahr 1,8 Millionen. Weltweit sind heute 33,3 Millionen Menschen infiziert. Ein immer größerer Anteil davon hat inzwischen Zugang zu antiretroviralen Medikamenten. 5,25 Millionen Menschen erhielten 2009 diese lebensverlängernden Mittel - über 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings gibt es nach wie vor zehn Millionen Menschen, die eine antiretrovirale Behandlung bräuchten und bisher noch keinen Zugang dazu haben.

Im Jahr 2009 wurden laut UNAIDS weltweit 15,9 Milliarden US-Dollar in die Bekämpfung von HIV/Aids investiert. Das waren rund zehn Milliarden US-Dollar weniger als benötigt worden wären. Die Mittel staatlicher Geldgeber waren 2009 sogar rückläufig: Im Jahr 2008 haben die Regierungen 7,7 Milliarden US-Dollar in die Bekämpfung von HIV/Aids investiert, 2009 waren es noch 7,6 Milliarden.

Quelle: UNAIDS, 23. November 2010.


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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Dezember 2010