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BUCH/074: Der Arzneiverordnungs-Report 2010 (Springer)


Springer Verlag - Heidelberg, Dienstag, 14. September 2010

Arzneimittelausgaben in Deutschland ungebremst im Aufwärtstrend

Der Arzneiverordnungs-Report 2010


Der Arzneiverordnungs-Report 2010 belegt für das Vorjahr erneut einen deutlichen Kostenanstieg bei den Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) | Auf der Pressekonferenz anlässlich des Erscheinens des Reports appellieren die Herausgeber für eine sozialere Gesetzgebung, um die Kostendynamik zukünftig zu brechen.


Berlin/Heidelberg 14. September 2010. Die Arzneimittelausgaben ohne Impfstoffkosten verzeichnen im Jahr 2009 einen erneuten Anstieg um 4,8 Prozent (Vorjahr 5,3 Prozent) auf 32,4 Mrd. Euro (Vorjahr 30,9 Mrd. Euro). Die Hauptursache dieser Steigerung, so erklären die Herausgeber des Arzneiverordnungs-Reports 2010, Prof. Dr. Ulrich Schwabe und Dr. Dieter Paffrath, sind die fortwährend starken Zuwächse bei patentgeschützten innovativen Arzneimitteln. Die beiden anderen großen Ausgabenblöcke der GKV zeigen höhere Zuwächse: Krankenhauskosten (56,4 Mrd. Euro, +6,8 Prozent), ärztliche Behandlung (30,6 Mrd. Euro, +7,0 Prozent). Das gesamte Ausgabenpaket der GKV beläuft sich damit auf 170,8 Mrd. Euro. Im Vorjahresvergleich, also im Jahr 2008, lagen die Gesamtleistungen bei 160,8 Mrd. Euro.

Die Herausgeber weisen darauf hin, dass im Jahr 2009 nach wie vor hohe Einsparpotenziale bei Generika, Analogpräparaten und Arzneimitteln mit umstrittener Wirksamkeit bestehen: Bei Berücksichtigung deutscher Preise in Höhe von 4,1 Mrd. Euro. Aufgrund dessen, dass patentgeschützte Arzneimittel aber auch Generika in Deutschland 50 bis 100 Prozent teurer sind als in anderen europäischen Ländern, ließen sich hier Wirtschaftlichkeitsreserven in Höhe von 9,4 Mrd. Euro berechnen.

Der aktuelle Arzneiverordnungs-Report liegt in diesem Jahr zum 26. Mal vor. Er basiert auf 740 Millionen Verordnungen (davon 626 Mio. Fertigarzneimittelverordnungen), ausgestellt von 138.709 Vertragsärzten. Die Publikation beschreibt die Einführung neuer Arzneimittel, bewertet den therapeutischen Nutzen, berechnet die Kosten und gibt Ärzten konkrete Verordnungsempfehlungen. Die Verordnungstrends für 40 Indikationsgruppen werden in der Springer Publikation vorgestellt. Darüber hinaus werden Patienten- und Herstellerprofile dargestellt und eine ökonomische Bewertung des Arzneimittelmarktes vorgenommen. Ärzten steht damit eine wichtige Entscheidungshilfe in der Pharmakotherapie zur Verfügung, um eine Verordnung nach therapeutischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten treffen zu können. Der Arzneiverordnungs-Report gilt als Standardwerk und genießt hohe Anerkennung in wichtigen Gremien und Verbänden, die sich mit Fragen der Gesundheitsökonomie und Gesundheitspolitik in Deutschland beschäftigen. In Europa gibt es derzeit keine vergleichbare wissenschaftliche Bewertung von Arzneimittelverordnungen.


Ulrich Schwabe; Dieter Paffrath (Hrsg.)
Arzneiverordnungs-Report 2010
Aktuelle Daten, Kosten, Trends und Kommentare
2010. 1128 S. 81 Abb.
ISBN: 978-3-642-13379-4
Broschiert. 49,95 EUR; 67,00 CHF


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Quelle:
Springer Verlag Heidelberg
Pressemitteilung vom 14. September 2010
Tiergartenstraße 17, 69121 Heidelberg
Kontakt: Uschi Kidane, Springer Medizin DE
E-Mail: Uschi.Kidane@springer.com
Telefon: 06221/487-0, Fax: 06221/487-68 166


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. September 2010