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STATISTIK/366: AOK-Umfrage - Wie zufrieden sind die Schleswig-Holsteiner mit den Leistungen der Gesundheitseinrichtungen? (SHÄB)


Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Nr. 9, September 2022

Umfrage der AOK


Wie zufrieden sind die Schleswig-Holsteiner mit den Leistungen der Gesundheitseinrichtungen? Diese und weitere Fragen zur Gesundheitsversorgung stellte die AOK Nordwest.


Im Vergleich zur Befragung in 2020 sind die Schleswig-Holsteiner weniger zufrieden mit der im Gesundheitswesen geleisteten Arbeit. Mit der von Hausärzten zeigten sich 78 % und damit 4 % weniger als vor zwei Jahren zufrieden. Krankenhäuser erreichen unverändert einen Zufriedenheitsgrad von 72 %, Fachärzte nur noch 51 % (59 % in 2020). Ambulante Pflegedienste (51 statt 58 %) und stationäre Pflegeangebote (45 statt 50 %) weisen ebenfalls schwächere Werte als vor zwei Jahren auf. "Hier machen sich offenbar verstärkt die Erfahrungen aus der zweiten bis vierten Corona-Wellen bemerkbar", lautete die Interpretation des Vorstandsvorsitzenden der AOK Nordwest, Tom Ackermann.

Als größte Probleme der Corona-Zeit nannten die Befragten verschobene Klinikbehandlungen, überforderte Gesundheitsämter, Mehrbelastung für pflegende Angehörige und das Wegbrechen von Hilfestrukturen und Dienstleistungen. Ackermann mahnte, stärker auf die Belange von vulnerablen Gruppen zu achten. Welches Potenzial es noch zu heben gilt, zeigt auch dieses Ergebnis: Nur 41 % der Befragten finden, dass die Abstimmung zwischen den Akteuren in Schleswig-Holstein während einer Therapie gut oder sehr gut funktioniert hat.

Andere Antworten zeigen, wie bedeutsam die Menschen im Norden gute Gesundheitsversorgung einschätzen. Von allen Infrastruktureinrichtungen stufen sie die Bedeutung der Hausärzte am höchsten ein (93 %), gefolgt von der Internetversorgung, Schulen und Bildungseinrichtungen (jeweils 87 %) und Krankenhäusern (85 %).

Zu den aktuell wichtigen Themen, um die sich aus Sicht der Bürger die Bundesregierung kümmern sollte, zählt laut Befragung die "Stärkung des Gesundheitssystems". Mit 79 % Zustimmung liegt dieser Punkt hinter "Investitionen in Schule, Bildung und Kinderbetreuung" auf Platz zwei. Als größtes Problem für das Gesundheitswesen nehmen die Menschen den Fachkräftemangel (89 %) vor der mangelnden Kooperation der Akteure (59 %) wahr. "Das sollten alle Akteure als Auftrag verstehen."

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Quelle:
Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Nr. 9, September 2022
75. Jahrgang, Seite 20
Herausgeber: Ärztekammer Schleswig-Holstein
Bismarckallee 8-12, 23795 Bad Segeberg
Telefon: 04551/803-0, Fax: 04551/803-101
E-Mail: info@aeksh.de
Internet: www.aeksh.de
 
Das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt erscheint 12-mal im Jahr.

veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick zum 1. Oktober 2022

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