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PROTEST/001: Musikszene - der lange Atem ... (Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen)


Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen - 25. Januar 2015

Grup Yorum Konzert in Holland von der Polizei verhindert

Aus der aktuellen Presseerklärung von Grup Yorum im Zusammenhang mit den willkürlichen Behinderungen ihrer Konzerte durch die niederländischen Behörden:


"Unser Konzert in Holland wurde innerhalb von zwei Tagen zum dritten Mal von der Polizei verhindert!


Wir haben daraufhin unsere Lieder auf die Straße getragen!

Dieser Zustand zeigt die Hilflosigkeit des niederländischen Staates und seiner Polizei.

[...]

[...]

Wir hatten bekannt gegeben, dass wir für unser verhindertes Konzert einen neuen Saal gefunden haben und wir das Konzert in diesem neuen Konzertsaal gratis abhalten werden. Während unsere Vorbereitungen im Veranstaltungsort noch andauerten, rief die Polizei auch diesen Veranstalter an, um das Konzert zu verhindern.

Der Besitzer der Veranstaltungshalle wurde damit bedroht, dass "ihm die Lizenz entzogen würde, wenn das Konzert stattfinden sollte".

Derartige Drohungen der Polizei sind illegal.

Das ist der Ausdruck von Hilflosigkeit.

Es ist unmoralisch.

Durch den Druck, den wir mit Hilfe unserer AnwältInnen übten, hat sich die Polizei zurückgezogen, doch es ist ihnen gelungen, den Veranstalter einzuschüchtern.

Nach all dem nahmen wir unsere Instrumente, gingen auf die Straße und gingen zu unseren Fans, die auf das Konzert warteten.

Hier gaben wir eine Erklärung ab und stellten klar, dass wir uns den zunehmenden Repressionen auf unsere Band in Europa nicht beugen werden, dass wir, genau wie in der Türkei, wo wir ähnliche Methoden des Faschismus abzuwehren wissen, auch hier die Verbote und Behinderungen zunichte machen werden.

Wir haben berichtet, wie die niederländische Polizei auf illegale Weise die Veranstalter einschüchtert und bedroht.

Wir fügten hinzu, dass unser Konzert heute verboten wurde, dass wir jedoch bald bei noch größeren Konzerten zusammen kommen werden, und ergänzten unsere Worte mit Liedern.

Gemeinsam sangen wir unsere Lieder.

Wir sagen es nochmals.

Sei es in Holland oder in einem anderen Land... Mafiöse, gangsterhafte Methoden werden nichts nützen. Denn wir haben solche Methoden in der Türkei längst überwunden. Wir haben die Verbote des Faschismus überwunden, indem wir Festnahmen und Verhaftungen in Kauf nahmen.

So wie es uns in der Türkei gelingt, Hunderttausende in Stadien zu versammeln, werden wir auch in europäischen Ländern Stadien füllen.

Wir werden weiterhin für unsere Menschen Konzerte geben, die vom Rassismus betroffen sind, unterdrückt und ausgebeutet werden.

Wir werden uns weiterhin gegen den zunehmenden Rassismus und die Degeneration in Europa aussprechen.

Lieder verstummen nicht, die Tänze gehen weiter!

Grup Yorum"

*

Quelle:
Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen
E-Mail: kontakt@political-prisoners.net
Internet: http://political-prisoners.net


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Januar 2015

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