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LABEL/5168: Glitterhouse Mail-Order-Mail 13.12.19 (glitterhouse)


GLITTERHOUSE MAIL-ORDER-MAIL (13.12.2019)


Mit Blaudzun
ins Museum

Blaudzun - Musik Ungeklärter Herkunft (ltd. white vinyl) LP - EUR 29,95

Blaudzun's neuestes Werk ist der Soundtrack zur gleichnamigen Ausstellung im Cobra Museum in Amstelveen (NL), die dem deutschen Maler Sigmar Polke (1941 - 2010) gewidmet ist. Die Ausstellung öffnet ihre Tore am 14. Dezember - das Album erscheint bereits einen Tag zuvor - und zeigt 40 Ausstellungsstücke unter dem Titel 'Music from an Unknown Source'. Blaudzun wählte 9 Bilder aus und komponierte den Soundtrack zu diesen Kunstwerken. Während der Ausstellung wird dieser Soundtrack über ein 3D Audio System abgespielt, sodass Bilder und Musik mit einander verschmelzen. Komponiert und aufgenommen wurde der Soundtrack zu 'Music from an Unknown Source' in diversen Studios in den Niederlanden, sowie in Osnabrück im Tonstudio Fattoria Musica. Für den Mix arbeitete Blaudzun mit dem Grammy nominierten Sound Engineer Ronald Prent in den Valhalla Studios in New York zusammen.

'Musik ungeklärter Herkunft (Original Soundtrack)' wird als 12" auf weißem Vinyl und inklusive hochwertiger Drucke der neun auf dem Album vertonten Bilder (sowie digital) veröffentlicht und ausschließlich auf blaudzun.com, im Glitterhouse Mailorder, im Shop des Cobra Museum's, sowie in einigen handverlesenen Record Stores erhältlich sein.


Festtagsweisen
fürs ganze Jahr ...

Josh Rouse - The Holiday Sounds Of Josh Rouse
2-LP/2-CD - EUR 24,95/14,95

Es gehört normalerweise schon ein besonderer Musik-Gen-Defekt dazu, seine heimischen Tonträgerregale mit Weihnachts-Platten zu füllen (wo doch der Platz ohnehin schwer umkämpft ist, aber wem schreibe ich das), und mitunter fällt es auch nicht leicht, dem außenstehenden CD-Sammler die Faszination Feiertags-Compilation näherzubringen. Es sei denn, man habe ein derart ganzjährig wirksames Werk vor sich, wie es der begnadete Singer-Songwriter Rouse hier zum Fest auftischt. Über die Jahre verfasste der gefeierte Americana-Artist manche ganz persönliche Weihnachts-Sichtweise, um sie 2018 mit seiner eingespielten Band (die auch die akustische Basis für das grandiose 1972-Album bildete) in einem Vier-Tage-Rausch in Nashville's Alex The Great-Studio zu Band zu bringen. Die neun dabei entstandenen Songs strahlen alles aus, Reife und Gelassenheit, Liebe zur Harmonie und das angeborene Gefühl für eingängige Melodien, Wortgewandheit und Witz - nur keinen althergebrachten angestaubten Weihnachtsweisen-Muff. Gebettet in ein feinst ausgestaltetes, höchst lebendig dargereichtes Klangbett aus E-, A- und Pedal Steel-Guitar, Kontrabass, mitunter sanft gebestem Schlagwerk und einem durchweg prägenden Brad Jones an Vibraphon, Orgel und Piano, gelingt es dem genialen Gestaltwandler und Sänger, gleichzeitig und nacheinander nach dem jungen Dylan und dem gesetzten Van Morrison, nach Joe Henry oder Lou Reed (oder nach Joe Henry, der nach Lou Reed klingt) zu klingen, dabei musikalisch auch auseinanderliegende Stil-Schubladen vom sanft perlenden Bar-Jazz der gelassenen Nina Simone-Schule über fließenden Americana und leisen Latin-Verweisen bis hin zur urbanen New York-Singer-Songwriter-Kunst bester Paul Simon-Sorte zu streifen, ohne dabei seine eigene weich-warmherzige Linie zu verlieren und uns neun großartige Songs zu schenken, die den Zauber der Weihnachts-Saison ganzjährig wirken lässt. Und wem eine Spielzeit von 31 Minuten zu knapp erscheint, sollte sich beeilen, die Erstauflage des Albums zu erstehen, die auf einem Zweittonträger mehr als 16 Minuten Bonus-Beiwerk bietet, darunter zum Teil herzhaft differierende Demo-Fassungen von Albumtracks und zwei eigensinnig vereinnahmte Fremd-Weisen (Let It Snow und All I Want For Christmas). (cpa)


Das Mittpreis-Mirakel
von MakeMyDay!

Seit Jahren schon begleiten wir das schall-schöne Schaffen des MakeMyDay-Labels mit Gefallen und Wohlwollen, und immer wieder erlaubt man uns, ausgewählte Artikel des Label-Kataloges unseren Kunden zu Sonderpreisen anzudienen. Das neue Album der verehrungswürdigen Lesley Kernochans als Anlass nutzend, geben wir Euch auch im Dezember einmal mehr die Gelegenheit, die heimische MakeMyDay-Ecke im CD- Regal zu vervollständigen:

Lesley Kernochan - The Hummingbird Revolution
LP (+CD)/CD - EUR 16,95/13,95

Auch mit ihrem zweiten Album für das MakeMyDay-Label bleibt sich die amerikanische Singer-Songwriterin treu und überrascht uns wieder mit ihrer ebenso wurzeltreuen wie eigenständigen, von beherzt-bewegenden Melodien und wunderbaren Worten getragenen Sicht der Country-Dinge. Egal ob allein zur meisterlich gespielten akustischen Gitarre oder zu feingliedrig-vielfältigen, stets erdnahen Band-Arrangements, stets ist die himmlisch klare, zu bemerkenswert großen Intervallsprüngen fähige, betörend sympathische Stimme der beeindruckend begabten Lied-Architektin im Mittelpunkt des mal aparten, mal aufwühlenden Americana-Geschehens, beherrscht sie die bunt gemischte Bühne aus allerlei perfekt beherrschten Roots-Stil-Varianten. Das reicht vom schlicht-schönen, berührend ehrlichen Akustik-Folk bis zur hochdramatischen, Streicher-umsäumten, ergreifend epischen, mit nativen Elementen geerdeten Breitwand-Ballade, vom klassischen Country über herzhaften Honky Tonk, filigran-kunstreichen Country-Rock und harmonisch beschwingte Jazz-Seitensprünge bis hin zu warmherzigem Gospel-Segen zum sich neigenden Tag. Bei aller perfekt dargereichten instrumentalen Vielfalt aber ist es immer wieder die verführerisch natürliche Wirkung von Lesley's Stimme und Wesen, die jedem einzelnen der zehn Song-Kleinode ihren ganz eigenen zart-klaren Zauber, ihren bleibenden Wert schenkt. Ein von einer einzigartig lebensprühenden Persönlichkeit, einer gefühlvoll strahlenden, bemerkenswert beweglichen Stimme und hochmusikalischen Seele geprägtes Song-Meisterwerk des zeitlosen, stilreichen Singer-Songwriter-Country-Folk-Rock, ein Album, das bleibt. (cpa)

MakeMyDay-Meilensteine, zu Sonderpreisen:
Chloe Charles - Break The Balance CD - 7,95
Chloe Charles - With Blindfolds On LP (+CD)/CD - 11,95/7,95
Flip Grater - While I'm Awake I'm At War CD - 6,95
Flip Grater - Pigalle LP (+CD)/CD - 11,95/6,95
Lesley Kernochan - A Calm Sun CD - 7,95
Living Sisters - Harmony Is Real: Songs For A Happy Holiday CD - 6,95
Eleni Mandell - Artificial Fire CD - 6,95
Eleni Mandell - I Can See The Future LP (+CD)/CD - 11,95/6,95
Eleni Mandell - Let's Fly A Kite LP (+CD)/CD - 11,95/6,95
Rob Moir - Places To Die LP (+CD)/CD - 11,95/7,95
Rob Moir - Adventure Handbook LP (+CD)/CD - 11,95/7,95
Rob Moir - Solo Record LP (+CD)/CD - 16,95/11,95
Andrew Paley - Sirens CD - 7,95
Slow Leaves - Enough About Me LP (+CD)/CD - 16,95/13,95
Steve Waitt - Stranger In A Stranger Land CD - 7,95
Steve Waitt - Another Day Blown Bright LP (+CD)/CD - 16,95/13,95


Der Mailorder-Katalog im Netz

Die lang ersehnte Dezember-Ausgabe der großartigen Gitterhouse Mailorder-Gazette.

Obacht: Nicht von sämtlichen Browsern aus läßt sich auch das Katalog.pdf herunterladen, bei Fragen: Bitte christoph@glitterhouse.com fragen.


Auserwählte Pretiosen zum Wochenausklang:

Max Goldt - Draußen Die Herrliche Sonne: Musik 1980 - 2000
6-CD - EUR 39,95

Zum Genuß-Glück vom ehrenwerten Tapete-Label veröffentlichte Werkschau über das Schaffen des manchem Endleser nur als Autoren gepflegt geschliffener Texte bekannten Meisters der Wort-Waage Goldt. Hier also der reichhaltig ausgefallene akustische Beleg für seine jahrelanges Wirken im musischen Bereich: Knapp ca. 131 Lieder und Weisen von Max Goldt, Nuuk, Foyer Des Arts und Diversen.


Deep Purple - Live In Rome 2013 (ltd.)
3-LP (+DLC)/2-CD - EUR 29,95/16,95

Mit Folge 2 der earMusic-Soundboard-Series wird diese endlich zu einer echten Serie (zumindest gibt's jetzt schon mal 2 Teile) und präsentiert in limitierter Auflage einen Mitschnitt eines Mark VIII-Konzerts im Ippodromo Delle Cappannelle, Rom, am 22.7.2013. Mit Don Airey an den Tasten und den bewährten Saitenkünsten von Steve Morse zeigt sich das Kern-Trio Gillan, Glover und Paice in spielfreudiger Form und führt in 22 Tracks (incl. Gitarren-, Schlagwerk-, Keyboard- und Bass-Solo, klar) quer durch die Bandgeschichte, dabei auch das damals Tournee-aktuelle Now What?!-Album mehrfach streifend. Kommt mit u.a. Fireball, Into The Fire, Hard Lovin' Man, Vincent Price, Strange Kind Of Woman, All The Time In The World, The Mule, Lazy, Above And Beyond, No One Came, Perfect Strangers, Space Truckin', Smoke On The Water, Hush und Black Night.


Grateful Dead - Ready Or Not
2-LP/CD - EUR 37,95/17,95

19er. Unveröffentlichte '92er bis '95er Live-Versionen von (selten gespielten) neuen Songs aus der Endphase, die für eine Studio-LP geplant waren (an der die Dead ab 1992 sporadisch arbeiteten, ohne sie fertigzustellen), "offiziell" auf Rhino. Es handelt sich um Easy Answers, Days Between, Samba In The Rain, Corrina, Way To Go Home, So Many Roads, Lazy River Road, Eternity (auf der So Many Roads-Box war einiges in anderen Fassungen drauf, und auf der 80CD-Box, sonst nirgendwo offiziell), sowie Liberty (von einer '87er Robert Hunter-LP bekannt). Phil Lesh und Vince Welnick singen auch mal. Es gibt 3 sehr feine Garcia/Hunter-Balladen (Jerry singt, teils stark berührend/leicht brüchig): Ausgesprochen rootsig und relaxt mit ein bischen Americana-Feeling, poetisch mit zartem perlendem wunderschönem Guitar-Feature (zum Schluß vokal emotional hochgepitcht) oder (mit 13 Min. einer der 3 richtig langen Tracks, die meisten sind 6/7 Min. lang) über weite Strecken sanft und feinfühlig mit süffigeren Verdichtungen. Sodann ein kompaktes konzentriertes rhythmisch ausnehmend akzentuiertes Stück ohne viel Solo-Spiel (was öfters zutrifft) aber punktueller Acid-Gitarre. Attribute, die großteils auf einen weiteren ziemlich handfesten Song zutreffen, mit (nicht unbedingt traditionell ausgerichteten) R'n'B-Elementen - wie bei einem weiteren Track, tough, dezent funky, zeitgenössischer, Keyboards spielen (nicht nur hier) eine größere Rolle. Ein 10-Minüter fließt entspannt und beinhaltet einen erstaunlichen z.T. sehr jazzigen Instrumental-Teil (echt "anders"!) mit inspirierten Jerry- und Piano/Orgel-Soli, beim 17-minütigen Corinna (rockig, ein federnder Drive unter Spannung) zieht sich ein klasse Keyboard-Motiv durch die ersten Minuten, um in einem langen Jam mit relativ filigranem Zusammenspiel beider Gitarren und Tasten zu beschleunigen. Fehlt noch eine bodenständige soulig-bluesige Mixtur mit etwas End-60er-Feeling. Auffällig übrigens die vielen mehrstimmigen/Harmony-verstärkten Refrains. Ein Muß? Nein, aber die vielen "ungewohnten" sonst kaum gehörten Stücke bilden schon einen Reiz... (dvd)


Hanukkah+ - Various Artists
LP/CD - EUR 24,95/16,95

Das wieder einmal nicht zu unterschätzende Verve-Label bietet in diesem Jahr die wahre Alternative zur Festtagsbeschallung: Traditionelle und etwas weniger traditionelle Weisen zum jüdischen Hanukkah-Fest (22. bis 30. Dezember), dargeboten von u.a. Jack Black (Oh Hanukkah und Chad Gadya), Adam Green (Dreidels Of Fire), Yo La Tengo (Eight Candles), Haim (If It Be Your Will), The Flaming Lips, Loudon Wainwright III, Alex Frankel, Watkins Family Hour, Buzzy Lee und Tommy Guerrero.


Jimi Hendrix - Songs For Groovy Children: The Fillmore East Concerts
8-LP/5-CD - EUR 119,95/54,95

Pünktlich zum Fest gönnt uns Experience Hendrix/Legacy einen ganz besonderen Live-Leckerbissen, aus den Archiven gerettet, klanglich vom Staub befreit und zum Teil erstmals offiziell zum Kauf bereit. Die mit 43 Tracks gut gefüllte Box versammelt alle vier Debütkonzerte der Band Of Gypsys, die in jeweils zwei Shows zu Silvester 1969 und Neujahr 1970 im Fillmore East, New York, stattfanden und Jimi Hendrix, Billy Cox (Bass) und Buddy Miles (Schlagzeug) bei ihrer beeindruckenden Bühnenarbeit dokumentieren. Frisch abgemischt von Eddie Kramer und von Bernie Grundmann klanglich auf den neuesten Stand gebracht, gibt es hier die Konzertkunst des beeindruckenden Trios jetzt in der Gänze und der ursprünglichen Reihenfolge zu goutieren, auch innerhalb der vier variantenreichen Auftritte wurde die originale Setlist-Chronologie bewahrt. 43 Live-Songs insgesamt, incl. Power Of Soul, Lover Man, Changes, Izabella, Machine Gun, Bleeding Heart, Burning Desire, Auld Lang Syne, Fire, Ezy Rider, Stone Free, Stop, Foxey Lady, Stepping Stone, Earth Blues, Message To Love, Steal Away, Voodoo Child (Slight Return), We Got To Live Together, Wild Thing, Purple Haze, Hey Joe.


The Jimi Hendrix Tribute Concert - Live At Rockpalast 1991/Various Artists
2-CD+DVD - EUR 19,95

In einem dicken, 8-seitigen Falt-Klapp-Digipak daherkommende DeLuxe-MIG-Veröffentlichung dieses 2,5-stündigen Rockpalast-Glanzmoments nicht nur der 90er Jahre. Initiiert vom Gitarrengelehrten und Brösel-Chefmaschinist Peter Bursch und unter der musikalischen Leitung von Uli Jon Roth versammelten sich am Abend des 25. April 1991 ausgesuchte Künstler und erklärte Verehrer auf der Bühnen des Kölner E-Werks, um dort der Saitenkunst des unbestrittenen Genies Jimi Hendix spielerisch und sängerisch Tribut zu zollen. Eingeleitet durch ein 4-Song-Auftritt der Randy Hansen Band (Hey Joe, Stone Free, I Don't Live Today und Steppin' Stone) ging es den Rest des Konzerts All-Star Band-wärts quer durch das Hendrix-Repertoire, wobei auch weniger oft gecoverte Songs des Genies zu Ohren gelangten. Zu den Bühnen-Werkern zählten dabei Jack Bruce, Michael Flexig, Randy Hansen, Jule Neigel, Jane Palmer, Simon Phillips, Herb Quick, Uli John Roth, Zeno Roth, Tobias Stachelhaus und John Wetton, zu hören gabs u.a. Gypsy Eyes, If Six Was Nine, Spanish Castle Magic, The Wind Cries Mary, Electric Ladyland, Little Wing, Voodoo Child, Third Stone From The Sun, Crosstown Traffic, Who Knows, Message Of Love, Angel, Purple Haze, Atlantis, All Along The Watchtower, Burning Of The Midnight Lamp.


Joe Henry - The Gospel According To Water
2-LP/CD - EUR 24,95/15,95

19er. Als Demos gedacht, dann gerade in dieser angerauhten Form für gut befunden. Klassische Songwriter-Delikatessen, ziemlich minimalistisch und unbehauen, zugleich einfühlsam, deep, gehaltvoll, anrührend, melancholiegetränkt, in aller Ruhe dargeboten (mit massiver Balladentendenz). Begleitet nur von Bass-Ikone Davis Piltch, Patrick Warren (Piano v.a.), John Smith (Ak.Gitarre), Sohn Levon (Sax/Klarinette, nicht so oft und eher punktuell, aber sehr schön, teils nur gehaucht oder äußerst elegant) - selten sind mehr als 2 zu hören, kein Ton zu wenig, keiner zu viel, teils wunderbar lose/losgelöst/freihändig akzentuierend, verzierend. Und gesanglich voller Ausdrucksstärke, unaufdringlicher Phrasierungskunst (wenn auch nicht sehr variabel). Manchmal sind old-fashioned Anleihen beim (Songwriter-) Folk der 60er zu hören (noch reduzierter als eh schon; etwas Dylan u.a.), anderswo mal ein gewisses R'n'B-Flair, Americana-Feeling, kurz ein Hauch Jazz im Multi-Roots-Kontext, auch eine Art entkleideter/rudimentärer früher Tom Waits im Romantik-Modus fiel mir 1,2 Mal ein, sonst ist eine Zuordnung nicht so eindeutig - und auch völlig egal. Wie gesagt: Klassische Songwriter-Kunst auf enorm hohem Level! (dvd)


Keep On Chooglin' - Vol. 20/Hoe Down
CD - EUR 7,95

Sagte ich letztens noch ich hätte einen Lauf?! Der hält noch an, schließlich habe ich mir in den letzten 2 Monaten gut 150 Country- und Southern-Rock LP's gekauft und bei der Digitalisierung kräftig aufgerüstet. Schon länger wollte ich eine KOC-CD mit Country-Rock/Bluegrass-Hybriden beginnen, was mir mit Tunes von Poco, Country Gazette, Dillard & Clark und den Dillards prächtig gelungen ist. Danach souled uns der unvermeidliche J.J. Cale gut ein, bevor vier Southern Rocker mit nicht unbedingt Genre-typischer, aber saumässig groovender, Midtempo-Tunage antreten: Amazing Rhythm Aces, Sea Level, Elvin Bishop (Crawling King Snake) und Wet Willie. Kleiner Abstecher bei The Band (Don't Do It als Studioversion, als Bonus nur auf dem Reissue der Cahoots LP zu finden) und Band Bassist Rick Danko mit dem knackigen Java Blues. Tony Joe White's Version des Klassikers Suzie Q findet sich nur auf der deutschen Pressung der eher mittelprächtigen Eyes LP und jetzt hier. Maria Muldaur folgt schön funky und auf der 2. Manassas (Stephen Stills' Supergroup) LP sind doch bessere Stücke als man denkt (Chris Hillman's Lies zB). Und ab Track 15 begeben wir uns dann in reinrassige Southern Gefilde mit Capricorn Recording Artists Grinderswitch, Ole Whiskey Revival (neue Band aus Louisiana, demnächst auf Whiskey Preachin'), den Allman Brüdern (der beste Tracks vom Brothers On The Road Ausfall), Poker Flatts (countryesk), George Hatcher Band (köchelnd), Larry "Jinx" Alexander (treibend), Creedence Clearwater Revival (Penthouse Pauper man höre John Fogerty und staune) und schließlich das fast 10-minütige High Tides & Green Grass von den Outlaws, eine Saitenorgie wenn es je eine gab. Da konnte ich nicht widerstehen, schließlich habe ich mir in meiner Jugend in der BB in Höxter zu dem Track die Füße wund getanzt (nach 5 Bockbier ging das). Davor oder danach kam immer Freebird, aber ich schwöre, der Skynyrd Track wird nie auf KOC erscheinen. Bin ich stolz? Und wie! (rh)


Catherine MacLellan - Coyote
LP - EUR 18,95/14,95

Seit vielen Jahren und nunmehr sieben Alben betört uns die kanadische Singer-Songwriterin nicht nur mit ihrer klaren, reinen, in hohen wie tiefen Lagen berührenden Stimme, sondern auch mit ihren ungekünstelt-kunstvollen, erd- und traditionsverbunden natürlichen Liedern, deren Inspiration sie gleichermaßen aus der amerikanischen wie irischen Musikgeschichte zieht. Selten wurde die doppelte Bodenbindung des MacLellan-Schaffens deutlicher als bei dieser 2019er 14-Song-Kollektion (warum das vorliegende Digifile nur von einem runden Dutzend spricht, ist mir ein Rätsel - zu hören gibt's 14 Goldstücke), versteht sie es hier doch aufs wunderbarste, sowohl wundervolle Americana-Weisen wie scheinbar über Jahrhunderte tradiertes irisches Volksgut gleichermaßen beseelt und gekonnt darzubieten, dabei stammt das komplette Liedgut, seien es dezent bis karg arrangierte Akustik-Balladen zwischen erdverbundener Reinheit und klassischem NY-Singer-Songwritertum, von allerhand traditionellem Instrumentarium belebtes Folk-Feinwerk von beiden Seiten des großen Wassers oder durch satt und schneidend elektrifizierte Gitarren und ebenso verspieltes wie druckvolles Schlagwerk geprägt-getriebene Country Rock-Edelsteine. Auch wenn ihr akustisches Saitenspiel im zarten Zusammenklang mit ihrem zu Herzen gehenden Gesang gleich mehrfach ganz allein den Gefühlsreichtum des Albums trägt, so sorgt eine auserwählte Schar an beherzt-begabten kanadischen Musikanten mit Gitarren, Bass, Schlagwerk, Akkordeon, Bodhran, Fiddle und Bouzouki für die Klangfülle des Werkes, auch wenn Catherine auch als Produzentin Sorge dafür trägt, dass die Arrangements in ihrer natürlichen Klarheit, mit ihren mitunter überraschenden, aber stets naturnahenn Harmonie-Wechseln, stets durscheinend bleiben und nie das Wesen des Songs überdecken. Begleitet von einer meisterlichen Saiten-Schar, die die Songs bis in den Gitarrenhimmel zwischen Bruce Cockburn und Buddy Miller hebt und getragen von einer sanft-erfahrenen, beseelt-berührenden Stimme zwischen Kathleen Edwards, Tift Merritt und vor allem Shawn Colvin entfaltet sich hier ein ungemein reichhaltiges, vielseitiges Wurzel-Wunderwerk, dessen Reife überwältigt und lange, lange nachwirkt. (cpa)


Jimmy Page - Tribute To Alexis Korner: Live At The Club Palais Ballroom 1984
2-CD - EUR 14,95

Angel Air-Veröffentlichung eines Live-Mitschnittes des denkwürdigen Abends des 5. Juni 1984, als Jimmy Page im Bühnen-Beisein ausgewählter Freunde wie Jack Bruce, Paul Jones, Charlie Watts, Ian Stewart und Ruby Turner seinen Hut vor der Blues-Kunst des großen Alexis Korner zog. In verschiedenen Besetzungen zelebrierte man dabei zeitlose Standards wie Sweet Home Chicago, When It All Comes Down, Bring It On Home, Blue Monday, Let The Good Times Roll, Stormy Monday, Big Boss Man, Money's Getting Cheaper, Got My Mojo Working, Everyday I Have the Blues und Hoochie Koochie Man.


Peaky Blinders - Soundtrack
3-LP/2-CD - EUR 37,95/12,95

Wer am Rande Ostwestfalens lebt, dem ist das Vergnügen des serienweise Netflix-Sehens eher fremd, zumal der Schauwert eines gestreamten Film-Verfolgens bei hiesiger Netzqualität dem Genuß-Erlebnis eines Waterboardings recht nahe kommt. Derethalben in völliger Unkenntnis der Güte dieser viel- & hochgelobten, im Birmingham der Zeit nach dem ersten Weltkrieg spielenden Netflix-Krimireihe lebend, ist es allein das Tracklisting des Soundtracks zu den ersten fünf Staffeln der Serie, das mich aufhorchen lässt, ist der Doppel- & Dreifachtonträger doch mit derart gut gewählten, zumeist düster tönenden, zum Teil sogar eigens für diese Produktion eingespielten Stücken gesegnet, dass es gerade dem Glitterhouse-Leser die Ehrfurchts-Dunkel-Röte ins Gesicht treibt. Mit Dialog-Sätzen gewürzte, auch ohne visuelle Vorkenntnisse goutierbare Soundtrack-Songkollektion mit Tracks von u.a. Nick Cave & The Bad Seeds, The White Stripes, Dan Auerbach, Jack White, PJ Harvey, BlackRebel Motorcycle Club, Laura Marlin, Arctic Monkeys, Radiohead, Queens Of The Stone Age, The Last Shadow Puppets, David Bowie, Savages, Rachel Unthank & The Winterset, Foals, Anna Calvi, Joy Division, Idles, Richard Hawley. Uff? Will ich wohl meinen ...


Lee "Scratch" Perry - Heavy Rain
LP/CD - EUR 21,95/15,95

Im Mai diesen Jahres erschien das überaus gelungene "Rainford"-Album des noch immer rührigen Dub-Reggae-Fossils Lee "Scratch" Perry (83), das wahrscheinlich deshalb so überzeugend geriet, weil er sich endlich mal wieder in die kompetenten Hände des britischen On-U Sound-Masterminds Adrian Sherwood begab. Der zauberte rund um Perrys ebenso smoothe wie witzige Weirdo-Phrasen und Chants, Wortspiele und Quatsch einen psychedelischen Riddim & Dub-Teppich, der sich durchaus mit früheren Kollaborationen der beiden Helden der Reggae-History aus den späten 80ern ("Time Boom X De Devil Dead") messen kann. In klassischer Jamaika-Tradition wird jetzt die Dub-Version des Albums nachgereicht, die sich naturgemäß noch weiter von Perrys Vocals löst. Stattdessen setzt Sherwood auf instrumentale Vielfalt (Posaune, Geige, Harmonica) und auch sonst auf Abwechslung. Hier geht es also nicht um puristischen Dub-Minimalismus, viel mehr lotet Sherwood die Möglichkeiten seiner nach wie vor erstaunlichen Produktionskunst aus. Das coole Mumbling von Perry scheint mir insgesamt wohldosiert zu sein, das Werk entwickelt eine hypnotische Tiefe, der ich mich immer wieder gerne hingebe. Im Studio tummeln sich diverse On-U-Helden (von Creation Rebel, Tackhead und Dub Syndicate), als Gäste sind Brian Eno und Vin Gordon dabei, letzterer spielte schon für Bob Marley seine mächtige Posaune. (Joe Whirlypop)


Kate Rusby - Holly Head
CD - EUR 14,95

Der Künstler als solcher gilt ja schon gemeinhin als dezent jenseits der geläufigen Alltags-Grenzen stehend, aber eine im normalen Leben durchaus gesund agierende Folksängerin, die sich anschickt, ihr bereits fünftes Weihnachtsalbum zu veröffentlichen, darf man schon gern als eigensinnig bezeichnen. Sich selbst (und ihr fünftes Festtags-Compendium) nennt die betörende Folk-Elfe aus Yorkshire Holly-Head, und rückt die Weihnachtsweisen-Treue damit in die Nähe solcher tiefgehender Fan-Bindungen, wie wir sie sonst nur von den Deadheads kennen. Ihre tiefe Verehrung für dieses sonst eher nur saisonal geschätzte Lied-Gut aber ist schlicht bemerkenswert, füllt sie doch auch die 2019er Song-Sammlung eben nicht - wie es landläufig gang und gäbe ist - mit ausschließlich ausgewähltem Feiertags-Fremdgut (wobei sich Kate die erlesenen geliehenen Weisen - darunter Lu Lay (Coventry Carol), Bleak Midwinter, Christmas Is Merry, Hippo For Christmas und While Shepherds Watched - ganz einzigartig zu eigen macht), sondern weiß auch ihre fünfte Christmas-Kollektion durch zahlreiche, unverwechselbar seelen- und gefühlvolle Rusby-Originale in eine nicht nur zum Heiligen Abend, sondern ganzjährig berührend-bewegenden Festtags-Folk-Feier zu verwandeln. Begleitet von einem traumwandlerisch sicher eingespielten Vier-Mann-Ensemble (incl. fünfköpfigem Blechbläsersatz, der diesmal höchst dezent eingesetzt wird) führt die feengleiche Stimme quer durch verschiedene, über die Jahre verfeinerte Folk-Idiome, verbindet uralte Traditionen mit lebendigen Art-Pop-Elementen, beschwingende Carol-Kunststücke mit besinnlichen Balladen-Brillanten und lässt den unvergleichlichen Zauber ihres Gesang zart und bestimmt die Macht über den betörten Lauscher gewinnen. Ausgesuchter Weich-, Warm- und Wohlklang zur ehrlich-herzlichen Weihnacht, mit Liebe, Gefühl und beeindruckender Musikalität zum ganzjährigen Dauerhören dargereicht. (cpa)

Weiterhin lieferbar, je 1 x X-Mas-CD:
Kate Rusby - Angels & Men - 14,95
Kate Rusby - The Frost Is All Over - 14,95
Kate Rusby - While Mortals Sleep - 14,95
Kate Rusby - Sweet Bells - 14,95


Shake Stew - Gris Gris
2-LP/2-CD - EUR 26,95/21,95

19er. Nach den diversen verblüffend guten deutschen Jazz-Acts der letzten Monate ist nun Österreich dran (mit deutscher Beteiligung). Ein Septet (3 Bläser, je 2 Bässe/Drummer!), live schon länger von Publikum und Kritikern bejubelt, auch von Musikerkollegen sehr geschätzt (beim Vorgänger gastierte Shabaka Hutchings, bekannt von Sun Ra Arkestra, Mulatu Astatke, Angelique Kidjo, Heliocentrics etc.). Sie glänzen auf vielen Ebenen, agieren unglaublich frisch und immer wieder total faszinierend: Beispiele: Eine enorme Leichtigkeit, eine grandios betörende Schönheit der Arrangements und des Klangs verquickt mit wundervoller Melodie und elastisch-nervösen komplexen Highspeed-Grooves, später in Spannung gebadet und emotional hochgesteigert - atemlos, ungeheuer lustvoll, großartig! Ein leises poetisches berückendes Bass-Sax-Duo, gefolgt von getragener fließender melodisch-freigeistiger Grandezza, die irgendwann eine gewisse afrikanisch gefärbte Erdung erhält. Verstärkter Afro-Einfluß + tolle Ethno-Melodik + aufregendes Bläser-Ensemble-Spiel in innovativer geradezu berauschender Kombination, mündend in intelligentem klasse Groove. Ein federnder wahnsinnig treibender Groove, super Bläsermelodien drüber (rotierend, ineinander verschlungen), kurz mit viel Herzblut ausbrechend... Aber sie können auch traditionell angelehnt (groovend-swingend unter flexiblem 50s/60s-Einfluß in rasanter Form und melodienreich zugleich) oder ruhig und herrlich lyrisch (reduziert und irgendwie mysteriös in weiten hallenden Räumen, hinreißend! Oder ganz gelassen, super melodisch inkl. lebhafterem Post Bop-Einschub). Nicht zu vergessen: Flüssiger Groove Jazz mit Rock- und Afro-Spritzern (minimalst: Can-Anklänge) bzw. unwiderstehliche Afro-Beats (beides mit E-Gitarre, z.T. Flöte, Guembri). Ach ja: Ab und zu schleichen sich kurz Free Jazz-Anleihen ein, und zwar genial integriert (nie als Selbstzweck), überall begeistern superbe Arrangements und feine Melodik, Soli sind nie ausufernd und bestens eingebettet. Neuartig! Phasenweise hypnotisch! Zwei Drittel fabelhaft (der Rest gut)! (dvd)


Steeleye Span - Live At De Montfort Hall
CD - EUR 13,95

CD-Premiere für den 12-Song-Konzertmitschnitt vom 11. Februar 1978, auf Angel Air. Das Sextett Tim Hart, Maddy Prior, Rick Kemp, Nigel Pegrum, Martin Carthy und John Kirkpatrick stand an diesem Abend auf der Bühne der De Montfort Hall, Leicester und gab dort u.a. Galtee Farmer, Awake Awake, The Saucy Sailor, The Black Freighter, Hunting The Wren, The Boar's Head, Seventeen Come Sunday und Rave On zum Besten.


Maria Taylor - Maria Taylor
LP/CD - EUR 15,95/12,95

Die Volle-Länge-Tonträger der Sanft-Singer-Songschreiberin aus Birmingham, AL, zu zählen, fällt gar nicht so leicht, zumal wenn man versucht, auch sämtliche Alben mit zu berücksichtigen, an denen sie als festes Band-Mitglied, Projekt-Partnerin oder als Begleiterin, Duett-, Mit- und Chorsängerin oder Kreativ-Kollegin teilhat. Die Geistesschwester von Orenda Fink, Azure Ray-Artistin und Now It's Overhead-Stimme, Bright Eyes-Beiwerkerin und umtriebige Saddle Creek-Seele becirct uns bereits seit 2005 auch mit bestürzend schönen Solo-Alben, die Dank fehlendem presseseitigen Drumherum-Getöse mehr oder weniger an der allgemeinen Aufmerksamkeit vorbeifließen, und dennoch, jedes für sich und alle zusammen, zu meinen persönlichen Lieblingslied-Sammlungen zählen. Stets nur ihre eigenen Song-Phantasien in die feinakustische Tat umsetzend, bezaubert sie dabei nicht nur mit ihrer verletzlich-weichen, stets nahezu bestürzend berührenden Stimme, sondern vor allem mit ihren naturnahen Melodien, die sie leise, liebenswert und nachhaltig unter die Haut streichelt. Auch stilistisch ist und bleibt sie ihre eigene Regisseurin, schafft sich ihren ganz eigenen Schönklang zwischen zeitlos-zurückgewandtem Folk-Rock, leichtfüßig jangle-gleißendem College Rock, hemdsärmeligen Harmonie-Handwerk, delikatem Dream-Pop, akustischem Zart-Wurzelwerk und elektrifiziert-rauhen Roots Rock-Brisen, gibt auch gern den verzerrteren Gitarrenklängen, den Tastenträumen zwischen Streicher-, Harmonium- und Mellotron-Farben oder gar dem dezent drängelndem Schlagwerk das klangprägende Ruder in die Hand, aber es ist stets der ungemein reizvolle Kontrast zwischen mal zurückhaltendem, mal heftigem instrumentalen Beiwerk und dem einzigartig verzaubernden Gesang, der auch diese 2019er Zehn-Song-Kollektion schon nach wenigen Durchläufen zu einem an unwiderstehlichen Ohrwürmern reichen Alben-Liebling werden lässt. Verführerisch attraktiver Alternative-Art-Folk-Pop von unverwechselbarer Stimm-Schönheit. (cpa)


Yann Tiersen - Portrait
3-LP+7"/2-CD - EUR 43,95/16,95

Nach Jahren der Tiersen-Abstinenz - dabei zählt sein L'Absente-Album zu meinen zehn ausgesuchten Insel-Platten - entdeckte ich den inzwischen weiter gereiften Bretonen mit seinem 2019er All-Werk erneut für mich, und ihm scheint es ähnlich gegangen zu sein, nahm er doch die Proben zur Album-begleitenden Tournee zum Anlass, seine Schall-Schöpfungen der letzten 20 Jahre noch einmal Revue passieren zu lassen. Aber genau so, wie seine jüngsten Weisen von der getragenen Düsternis auch schmerzlicher Erfahrungen umweht sind, eine in herbstlich gedeckten Farbtönen gehaltene Atmosphäre atmen, so sah er auch seine länger zurückliegenden Lieder in einem gänzlich anderen Licht und beschloss, 25 ausgewählte Instrumentalstücke und Songs in die dunkleren Klangfarben seines aktuellen Schaffens zu kleiden. Karge Arrangements herrschen dabei in den fast 100 Minuten warmherziger Wehmut vor, zumeist von einem prägenden Instrument, Klavier, Geige, Harpsichord getragen. Als studierter Vielinstrumentalist (Piano, Viola, Violine, Glocken, Mellotron, Celesta, Harmonium, Glockenspiel, Melodica ...) ist Tiersen sich dabei oft selbst ganz zu Recht genug, einige wenige Mitspieler lockern das eher getragene Akustik-Bild auf, aber es sind die immer wieder aufleuchtenden (Gast-)Stimmen (von Stephen O'Malley, Gruff Rhys, Olavur Jakupsson, Emilie Tiersen und John Grant), die das ihre zum Farbenreichtum der 25 zum Teil bekannt geglaubten Stücke beitragen. Selbst in den spielerisch anspruchsvollsten, behende-beweglich gestalteten Momenten ist es nicht mehr die leichtfüßig tänzelnde Melancholie seines früheren Werks, die jetzt, in der Rückschau, den Ton angibt, Tiersen schenkt uns mit ihm gemeinsam gereifte Reinkarnationen seines vergangenen Schaffens und verleiht ihnen die dämmrige-dunstige, aber dafür umso intensivere Strahlkraft der untergehenden Abendsonne. Eine von Wandel und virtuoser Veränderung geprägte Retrospektive eines ungemein gefühlvollen Klang-Schöpfers und bemerkenswert vielfältigen Instrumentalisten. (cpa)


Too Late To Pray: Defiant Chicago Roots - Various Artists
2-LP (+MP3)/CD - EUR 24,95/15,95

Mit beeindruckender Qualitäts-Konstanz beliefert uns das Bloodshot-Label seit 25 Jahren in regelmäßigen Abständen mit einem ansprechenden Überblick über die aktuelle Roots Rock-Szene in Chicago, erfreulicherweise treffen wir dabei sogar einige der Bloodshot-Künstler, die sich bereits auf dem 1994er Sampler fanden, jetzt auch auf der Ausgabe von 2019 wieder. Kommt mit 21 ausgesuchten Alternative Country-Kostbarkeiten von u.a. Wild Earp, Tammi Savoy, Jon Langford's Hillbilly Lovechild (mit Steve Albini), Half Gringa, Big Sadie, Robbie Fulks, Freakwater, The Hoyle Brothers, Siam Cunningham, Kelly Hogan, Los Gallos, Joybird, The Western Elstons und The Handsome Family.


The Who - WHO
LP/CD/Ltd. CD - EUR 27,95/16,95/21,95

Die trauen sich was ... weit davon entfernt, der Welt noch irgendetwas beweisen zu müssen, reduziert auf knapp 50 Prozent der Ur-Mannschaft, macht sich das kreative Zweigestirn auf, uns mit einem Song-Kraftwerk zu überfahren, dessen packende Hymnen perfekt in die Glanzzeit dieser ikonischen Rock-Kapelle gepasst hätten. Anstatt den Altersruhesitz nur noch für Alben voller Standards, Coverversionen oder recyceltem Eigenmaterial zu verlassen, schenkt uns das immer noch kongenial agierende Paar Townshend und Daltrey einen lückenlos packenden Perlen-Reigen, gefüllt mit künftigen Klassikern, die alles bieten, was nicht nur wir Alt-Fans von einem The Who-Song erwarten: Mitreissende, vor Klarheit strahlende Gitarren-Riffs, hypnotisierende Keyboard-Texturen und eine unverändert kraftvolle Rock-Stimme, die bemerkenswert eingängige Melodien mit Kraft, Wucht und Volumen füllt. Daltrey hatte bereits bei seinem nahezu unerwartet gelungenen 2018er Solo-Ausflug nachhaltig die bleibende Strahlkraft seines Gesangs belegt, aber auch Meister Townshend zeigt sich nicht nur als genialer Songwriter und beeindruckender Akkordattacken-Artist, sondern auch als dezent näselnder Sänger auf der Höhe seiner Kunst. Mit der einen oder anderen Beigabe, von dezenten Vocoder-Einsätzen und anderen elektronischen Klangspielereien über iberophile Seitensprünge bis hin zu orchestralem Breitwand zeigt uns das dynamische Duo, dass es weit davon entfernt ist, sich auf alten Lorbeeren auszuruhen, eine voll-satte Produktion sorgt für ein zeitgemäßes akustisches Auftreten, aber es sind die unnachahmlichen, prächtig in den Band-Kanon passenden, The Who-typischen Rock- & Riff-Hymnen, die dies 2019er Saft- & Kraftwerk deutlich über den 13 Jahre zurückliegenden, merkwürdig erinnerungsarmen Studio-Album-Vorgänger hinausheben. Mit der Hilfe von grandios im gewohnten Gruppen-Geist spielenden Beiwerkern wie Pino Palladino, Gordon Giltrap, Benmont Tench, Gus Seyffert und gleich drei großartigen Schlagwerkern (Zak Starkey, Carla Azar und Joey Waronker) werden die wuchtigen Weisen ins perfekte Klang-Licht gerückt und ein rundum erfreuliches, noch lange nachhallendes The Who-Werk erschaffen, welches sich für einen der vorderen Plätze in den Band-internen Album-Charts prädestiniert. Eine grandiose Rückkehr, die selbst den Kenner staunend lächeln lässt. (cpa)


DEMNÄCHST in diesem Theater:

03.01.
Postcards - The Good Soldier
My Baby - Live!

10.01.
Bohren & Der Club Of Gore - Patchouli Blue
DeWolff - Tascam Tapes
Morcheeba - Part Of The Process: The Collection

17.01.
Bill Fay - Countless Branches
Pale Saints - The Comforts Of Madness (30th Anniversary Edition)
Alice Boman - Dream On

24.01.
Wire - Mind Hive
John Fogerty - 50 Year Trip: Live At Red Rocks
Terry Allen & The Panhandle Mystery Band - Just Like Moby Dick
Wolf Parade - Thin Mind
Black Lips - Sing In A World That's Falling Apart
Bonny Light Horseman - Bonny Light Horseman
Blackbird & Crow - Ailm
Gill Landry - Skeleton At The Banquet
Dave Clark Five - All The Hits

31.01.
Destroyer - Have We Met
Torres - Silver Tongue

07.02.
Nada Surf - Never Not Together
Isobel Campbell - There Is No Other ...


LIVE!!! LIVE!!! LIVE!!!

Derzeit und baldigst sind viele Glitterhouse-Künstler in Europa unterwegs. Ein Konzert empfehlenswerter als das andere. Also bitte: Vollversammlung.

DIE NERVEN
dienerven
13.12.2019 DE - Wiesbaden - Schlachthof Wiesbaden
14.12.2019 DE - Düsseldorf - Lieblingsplatte - zakk Düsseldorf

SCOTT MATTHEW
scottmatthewthemusic
23.09.2020 DE - Berlin - Lido Berlin
24.09.2020 DE - Leipzig - UT Connewitz
25.09.2020 DE - Köln - Stadtgarten
26.09.2020 DE - Frankfurt - Nachtleben Frankfurt
27.09.2020 DE - Ulm - Roxy
28.09.2020 DE - München - Ampere
29.09.2020 AT - Salzburg - ARGEkultur Salzburg
01.10.2020 AT - Wien - Porgy & Bess
02.10.2020 AT - Linz - Posthof - Zeitkultur am Hafen

STEINER & MADLAINA
steinermadlaina
05. - 09.08.2020 Open Flair Festival 2020 (Eschwege, Germany)

NIVE & THE DEER CHILDREN
13.12.2019 BE - Antwerp
14.12.2019 BE - Antwerp
03.01.2020 BE - Berchem - MixMass, De Singel


Alle guten Wünsche für Euch & die Euren!

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Quelle:
Glitterhouse Records, Label & Mailorder
Grüner Weg 25, D-37688 Beverungen
Telefon: 05273/36 36 36, Fax: 05273/36 36 37
E-Mail: mailorder@glitterhouse.com
Internet: www.glitterhouse.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Dezember 2019

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