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AUSLAND/8322: Aus aller Welt - 17.11.2019 (SB)


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Uno-Kommissarin fordert Boliviens Ordnungskräfte zu Zurückhaltung auf

Die Uno-Kommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, hat Polizei und Militär in Bolivien aufgerufen, gegen die Bevölkerung des Landes keine unnötige und unangemessene Gewalt auszuüben. Bei den Protestkundgebungen seit der Präsidentschaftswahl am 20. Oktober und erst recht sei der Flucht des zurückgetretenen Präsidenten Evo Morales vor gut einer Woche sind landesweit bis zu 23 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 120 seien verletzt worden, meldete die Interamerikanische Menschenrechtsorganisation CIDH. Andere Quellen berichten von 500 Verletzten. Am vergangenen Freitag wurden nahe Cochabamba fünf protestierende Kokabauern von Ordnungskräften getötet, wie die bolivianische Ombudsstelle in einer Pressemitteilung am selben Tag meldete. Lokalen Medienberichten zufolge befinden sich zwei weitere Demonstranten in einem kritischen Zustand. Ärzte berichteten, mehrere Tote wiesen Kopfschüsse auf. Vor allem die indigene Landbevölkerung fordert die Rückkehr des mit großer Mehrheit wiedergewählten Morales und erkennt die Senatorin Jeanine Áñez, die sich selbst von der Opposition zur Interimspräsidentin ausrufen ließ, nicht an. In La Paz, El Alto und Santa Cruz sowie kleineren Städten der ländlichen Regionen fanden am Freitag erneut Großdemonstrationen zur Unterstützung von Morales statt. In La Paz verhinderten Ordnungskräfte, daß die Protestierenden zum Regierungssitz am Platz Murillo marschierten.

17. November 2019


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