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AUSLAND/8428: Aus aller Welt - 02.03.2020 (SB)


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Griechenland hält Flüchtlinge aus der Türkei von Einreise ab

Die Regierung in Ankara hält seit Samstag die Flüchtlinge in der Türkei nicht mehr davon ab, ihren Weg nach Europa zu suchen. Aber die Menschen werden an der griechischen Staatsgrenze von Polizei unter Einsatz von Wasserwerfern und Tränengas aufgehalten. Der konservative griechische Ministerpräsident Mitsotakis setzte das Asylrecht in Griechenland für einen Monat aus. Er erklärte nach einer Krisensitzung des nationalen Sicherheitsrats am Sonntag in Athen, man werde jeden, der ohne gültige Reisedokumente über die Grenze komme, ohne Registrierung und ohne die Möglichkeit, einen Asylantrag zu stellen, in sein Herkunftsland zurückschicken. Vor Schnellgerichten werden illegale Grenzübertritte verhandelt. Den Migranten drohen Haftstrafen. Medienberichten zufolge werden die auf türkischer Seite wartenden Menschen von griechischen Militärfahrzeugen aus davor gewarnt, die Grenze zu überqueren. In diesen Tagen startet das griechische Militär auf den Ägäisinseln vor der türkischen Küste Manöver, bei denen scharfe Munition eingesetzt wird. Für die Streitkräfte wurde die höchste Alarmstufe ausgerufen. Zahlreiche Einheiten wurden in Bereitschaft versetzt. Tausende von Menschen sitzen im Niemandsland zwischen Türkei und Griechenland fest. Journalisten werden nicht zu ihnen durchgelassen.

2. März 2020


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