Die NATO-Verteidigungsminister und -ministerinnen haben bei einem Abendessen am Donnerstag in Brüssel über die Konsequenzen technologischer Entwicklungen für die Militärallianz gesprochen. In dem Zusammenhang wird ein langfristiger Diskurs mit einer weitgehenden, milliardenteuren Anpassung der NATO erwartet. Die Pläne für eine Weltraumstrategie wurden konkreter gefaßt. Zwar solle der Weltraum nicht militarisiert werden, sagte der NATO-Generalsekretär Stoltenberg, aber er sei für die Verteidigung und Abschreckung des Bündnisses von wesentlicher Bedeutung. Satelliten könnten gestört, gehackt oder als Waffe benutzt werden.

Zunächst soll die NATO Anlaufstelle für die Mitgliedsstaaten zum Austausch von Informationen über Bedrohungen im und aus dem Weltraum sein. Noch vor dem NATO-Gipfel im Dezember in London könnte der Weltraum zu einem eigenständigen Operationsgebiet erklärt werden. Technologien zum Einsatz von Waffen im Weltraum, die Zerstörungen am Boden anrichten können, spielen bei der NATO bislang keine große Rolle. Eher geht es um satellitengestützte Navigation, Aufklärung, Spionage und Cyberangriffe, ohne die ein Krieg nicht mehr denkbar ist.

28. Juni 2019