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SOZIALES/8303: Arbeit, Soziales und Familie - 09.11.2019 (SB)


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Erneuter Massenprotest in Santiago de Chile

In Santiago de Chile haben rund 75.000 Menschen für eine Renten- und Verfassungsreform sowie Reformen des liberalen Wirtschaftssystems demonstriert und den Rücktritt der Regierung von Präsident Sebastián Piñera gefordert. Zudem protestieren die Chilenen gegen das starke Wohlstandsgefälle im Land sowie die hohen Kosten von Bildung und Gesundheitsversorgung. Entsprechende Protestkundgebungen gibt es in dem südamerikanischen Land seit drei Wochen. Sie waren durch eine Erhöhung der Fahrpreise für den Nahverkehr der Hauptstadt ausgelöst worden. An der größten Kundgebung in Santiago beteiligten sich eine Million Männer und Frauen. Am Freitagabend geriet bei Krawallen am Rande der Kundgebung ein Gebäude der privaten Hochschule Pedro de Valdivia in Brand. Plünderer hatten das Gebäude gestürmt. Außerdem wurde die Kirche La Asuncion geplündert. Aus deren Inneneinrichtung wurden Barrikaden errichtet, die angezündet wurden. Wegen der anhaltenden Proteste hat die Regierung den Asien-Pazifik-Gipfel und die Weltklimakonferenz abgesagt. Am Mittwoch berief Piñera den Nationalen Sicherheitsrat ein, in dem Regierung, Militär, Richter und Polizei vertreten sind. Piñera plant ein Vermummungsverbot, die härtere Bestrafung von Plünderungen und Angriffen auf Polizisten sowie eine Reform der Geheimdienste.

9. November 2019


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