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UMWELT/8265: Ökologie, Umweltschutz und Katastrophen - 25.10.2019 (SB)


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Baum des Jahres 2020 in der Kritik

Wenn die Blätter fallen, werden jedes Jahr die Tiere und Pflanzen des kommenden Jahres prämiert. Dabei fällt normalerweise die Wahl auf Arten, die vom Aussterben bedroht sind, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sie zu lenken. Für die Robinie, dem Baum des Jahres 2020, kann man das nicht gerade sagen. Die Robinie ist leicht an den zarten Fliederblättern und duftend weißen Blüten in Parks, Gärten und Wäldern zu erkennen. Auch ist sie nahezu unverwüstlich und gilt als unempfindlich gegenüber dem Klimawandel. Trotzdem hat sich um den Baum eine heftige Debatte entwickelt. Denn sie stammt laut dpa ursprünglich aus Nordamerika westlich des Mississippi und ist somit hier nicht heimisch. Gerade wegen ihrer immensen Widerstandskraft droht sie, hier heimische Pflanzen zu verdrängen. Robinien stehen deshalb auch auf der Liste der invasiven Baumarten. Sie dürfen nach Angaben der Behörden nicht mehr ohne Genehmigung in freier Natur gepflanzt werden, damit sie nicht in die Nähe von Schutzgebieten mit stickstoffarmen Böden kommen. Weswegen die Robinie zum Baum des Jahres 2020 gekürt wurde, verschließt sich somit vielen.

25. Oktober 2019


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