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WIRTSCHAFT/8177: Märkte und Finanzen - 23.06.2019 (SB)


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Deutsche Wohnen gibt Selbstverpflichtung zur Mietendeckelung bekannt

Die Berliner Wohnungsgesellschaft Deutsche Wohnen hat sich mit einer Ankündigung auf ihrer Internetseite am Samstag selbst verpflichtet, die Nettokaltmieten für ihre Wohnungen ab Juli bei maximal 30 Prozent der Nettoeinkommen der Mieter zu deckeln. Außerdem wird jede vierte neu zu vermietende Wohnung an Mieter mit Anspruch auf eine Sozialwohnung vergeben. Die Deutsche Wohnen wird sich den Angaben zufolge fünf Jahre lang in ganz Deutschland an ihre Selbstverpflichtung auch dann halten, wenn der Mietspiegel höhere Mieten zuläßt. In der Hauptstadt ist die Deutsche Wohnen der größte private Vermieter. Von rund 167.000 Wohnungen liegen etwa 70 Prozent in Berlin.

Die Initiative des Unternehmens stellt nach dessen Angaben keine Reaktion auf den Vorstoß des rot-rot-grünen Berliner Senats vom Dienstag zur Einführung eines Mietenstopps dar. Allerdings warnt die Deutsche Wohnen vor weiteren regulatorischen Eingriffen in das Mietrecht. In dem Fall könnte man seine Selbstverpflichtung zurückziehen. Der Senat will rückwirkend zum 19. Juni eine Anhebung der Mieten der rund 1,5 Millionen preisgebundenen Wohnungen in der Hauptstadt fünf Jahre lang verhindern und Optionen zur Senkung überhöhter Mieten einführen. Ebenfalls in Berlin hat die Bürgerinitiative "Deutsche Wohnen und Co enteignen" gut 77.000 Unterschriften gesammelt, um ein Volksbegehren zur Vergesellschaftung großer Wohnungsunternehmen auf den Weg zu bringen.

23. Juni 2019


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