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MELDUNG/082: 25 Jahre Laserforschung in Hannover - eine Erfolgsgeschichte (idw)


Laser Zentrum Hannover e.V. - 20.06.2011

25 Jahre Laserforschung - eine Erfolgsgeschichte


Seit seiner Gründung 1986 steht das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) für qualifizierte interdisziplinäre Wissenschaft mit hohem Transferpotential. Anlässlich der Jubiläumsfeier am 15. Juni hob der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister die Stellung des Instituts als bedeutender Eckpfeiler der deutschen und internationalen Forschungslandschaft im Bereich der Lasertechnik hervor.

McAllister zeigte in seiner Rede die besonderen Verdienste des LZH für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Niedersachsen auf. Das Institut habe in den vergangenen 25 Jahren wesentlich dazu beigetragen, die Schlüsseltechnologie Laser am Standort Hannover und Niedersachsen zu etablieren und die Lasertechnik in die Fertigung einzuführen. Damit sei ein wesentlicher Beitrag zur Kosteneinsparung, Effizienz- und auch Qualitätserhöhung geleistet worden. Außerdem seien in diesen Jahren rund 4000 Facharbeiter und Techniker vornehmlich aus niedersächsischen Unternehmen zu qualifizierten Fachkräften ausgebildet worden. Das LZH habe akkumuliert Drittmittel in einer Höhe von 165 Mio. Euro eingeworben und damit die Fördergelder des Landes in vielfacher Höhe wieder nach Niedersachsen zurückgeholt.

Auf seinem Rundgang durch das Institut konnte sich der Ministerpräsident von der Exzellenz der Forschung am LZH überzeugen. Neben einem Laser, der bei der EXOMARS-Mission 2018 nach Leben auf dem Mars suchen wird, wurde u.a. auch der Forschungsbereich Verbundwerkstoffe (CFK) vorgestellt, der am LZH derzeit eine herausragende Position einnimmt. Für McAllister ist CFK der "Wunderwerkstoff der Zukunft" und Niedersachsen sei in diesem Thema an europäischer, wenn nicht gar an der Weltspitze zu sehen. Intensive Forschung sei jetzt wichtig, um die Großserientauglichkeit von CFK zu erreichen. Die konsequente Bündelung der Forschungskapazitäten im Umfeld von CFK und Lasertechnik könne für das LZH ein neues Erfolgskapitel öffnen, das auch die Landesregierung nachhaltig unterstützen werde!

Den Erfolg des LZH eingeläutet haben vor 25 Jahren drei visionäre Gründungsväter sowie eine mutige Entscheidung der Politik. LZH-Vorstandssprecher Professor Ertmer stellte in seiner Rede die besonderen Verdienste der Gründungsväter und Ehrengäste der Feier, die Professoren Haferkamp, Tönshoff und Welling, heraus. Sie hätten schon damals die besondere Chance in der transdisziplinären Zusammenarbeit der Bereiche Physik und Ingenieurwissenschaften erkannt. Hinzu kam die stets gute Zusammenarbeit mit dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium, das dem LZH seit 1986 fördernd und beratend zur Seite steht.

Eine hohe Leistungsbereitschaft in einer gremienfreien Zone, lokale bis internationale Vernetzung und ein beständiger Know-how-Transfer in die Industrie habe "zur Entfaltung einer kritischen Masse" beigetragen. 18 Ausgründungen mit 500 neu geschaffenen Stellen, die Beteiligung an 8 Sonderforschungsbereichen und den beiden Exzellenzclustern QUEST sowie REBIRTH sprechen für sich. Die Schlüssel zum Erfolg des LZH sind nach Ansicht des Quantenoptikers Ertmer neben dem transdisziplinären Ansatz das hervorragende akademische Umfeld in Hannover und Niedersachsen, hochmotivierte und kompetente Mitarbeiter/innen sowie eine ausgezeichnete Infrastruktur und Ausstattung des Instituts, wobei er dankend auch auf die Unterstützung des Landes Niedersachsen verwies.

Zukünftige Forschungsschwerpunkte des LZH werden vor allem in Bereichen globaler Herausforderungen wie Energie, Sicherheit, Mobilität, Kommunikation und Lebenswissenschaften liegen. Professor Karsten Danzmann betonte in seinem Festvortrag, dass am Anfang die Grundlagenforschung stehe, danach folge die wissenschaftliche Anwendung und abschließend der Know-how Transfer in die Wirtschaft. Für den ausgewiesenen Experten der Gravitationswellenforschung und Direktor des hannoverschen Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik dürfe daher nicht die Frage gestellt werden, ob Grundlagen- oder Anwendungsforschung der richtige Weg sei. Der Gravitationswellenexperte gab Einblicke in grundlegende Forschungsarbeiten, informierte über laserbasierte High-Tech Messeinrichtungen weltweit sowie das Potenzial zur Nutzung dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Klimaforschung.

Rund 300 Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet waren der Einladung zur LZH-Geburtstagsfeier gefolgt. Nach den Festvorträgen sowie Rundgängen zu zehn aktuellen Forschungsschwerpunkte des Instituts stand die anschließende Feier ganz unter dem LZH-Motto: Erfolg durch interdisziplinären Gedankenaustausch - gewürzt mit stimmungsvollem Jazz sowie mit freundlicher Unterstützung durch ausgesuchte Speisen und Getränke.


Das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) ist eine durch Mittel des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr unterstützte Forschungs- und Entwicklungseinrichtung auf dem Gebiet der Lasertechnik.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution199


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Laser Zentrum Hannover e.V., Michael Botts, 20.06.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juni 2011