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MELDUNG/057: Staatssekretär eröffnet Konferenz zu ersten Ergebnissen beim Large Hadron Collider (BMBF)


BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung - 09.06.2010

Schütte: "Innovationen durch langen Atem der Wissenschaft"

Staatssekretär eröffnet Konferenz zu ersten Ergebnissen beim LHC


Wenige Monate erst haben Forscherinnen und Forscher in Genf mit der wohl komplexesten Maschine der Welt gearbeitet, jetzt stellen sie in Hamburg die ersten Ergebnisse vor. Large Hadron Collider (LHC) heißt der größte Teilchenbeschleuniger der Welt am Forschungszentrum CERN, mit dessen Hilfe die Wissenschaftler neue Erkenntnisse über den Aufbau der Materie erhalten wollen. Seit Ende März laufen die Experimente in Genf, und die Wissenschaftler sind mit der Zuverlässigkeit der Forschungsanlage nach eigenen Angaben sehr zufrieden. "Der LHC wird unsere Vorstellungen über den Aufbau der Natur und deren fundamentale Gesetzmäßigkeiten grundlegend erweitern", sagte Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), als er am Mittwoch in Hamburg beim DESY die internationale Konferenz "Physics at the LHC" eröffnete. "Grundlagenforschung ist von unschätzbarem Wert. Durch sie werden die Grenzen des technisch Machbaren verschoben und so auch Innovationen ermöglicht, die zu neuem Wohlstand beitragen."

Schütte gratulierte den etwa 250 Konferenzteilnehmern zum erfolgreichen Start und Betrieb des LHC. Der Staatssekretär wies auf die engen Beziehungen zwischen DESY und CERN hin: DESY ist das nationale Zentrum der Teilchenphysik in Deutschland und eines der großen internationalen Beschleunigerzentren. Der heutige Generaldirektor des CERN, Professor Rolf Heuer, war vorher zehn Jahre lang bei DESY tätig, seit 2004 als Forschungsdirektor. Die Forschung bei DESY ist geprägt von bahnbrechenden Entdeckungen in der Teilchenphysik und in der Forschung mit Photonen sowie revolutionären Entwicklungen in der Beschleunigertechnologie. Jetzt entsteht bei DESY mit dem Europäischen Röntgenlaser XFEL ein neues Spitzengerät.

Das BMBF engagiert sich maßgeblich beim Bau neuer zukunftsweisender Forschungsinfrastrukturen, national und international. Der erfolgreiche Start des LHC ist eine auch von der Bundesregierung mitgetragene Erfolgsgeschichte: So übernimmt das Bundesforschungsministerium mit jährlich rund 130 Millionen Euro rund 20 Prozent des Beitrages der 20 Mitgliedsländer. Der Haushalt des Forschungszentrums CERN hat ein Volumen von 650 Millionen Euro. Damit ist Deutschland der größte Beitragszahler. Für den LHC sind während der Bauzeit von 1995 bis 2008 rund 6,5 Milliarden Schweizer Franken (rund 4 Milliarden Euro) aus dem CERN-Haushalt aufgewandt worden. Das entspricht einer Förderung des BMBF für den Bau des Beschleunigers von rund 800 Millionen Euro. Das Ministerium stellt zudem 15 Millionen Euro pro Jahr für Projekte an Universitäten und Forschungseinrichtungen in Deutschland bereit, die sich an der Arbeit am CERN beteiligen und die die Forschungsanlagen nutzen. Darüber hinaus begeistert das vom BMBF geförderte "Netzwerk Teilchenwelt" den wissenschaftlichen Nachwuchs für die Forschung am CERN, aber auch für Forschung im Allgemeinen. Somit sind beste Bedingungen für Spitzenforschung in Deutschland geschaffen, für internationale Sichtbarkeit wie für exzellente Nachwuchsförderung. Schütte: "Dies steigert die Wettbewerbsfähigkeit unseres Bildungs- und Wissenschaftsstandortes und dient damit uns allen."

Weitere Informationen zur Konferenz unter:
http://plhc2010.desy.de/


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Quelle:
Pressemitteilung 099/2010 vom 09.06.2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Juni 2010