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MELDUNG/790: Nachwuchs-Teilchenphysiker aus ganz Europa tagen in Göttingen (idw)


Georg-August-Universität Göttingen - 18.07.2018

Nachwuchs-Teilchenphysiker aus ganz Europa tagen in Göttingen


An der Universität Göttingen findet vom 22. bis 27. Juli 2018 die siebte europäische Sommerschule zur Hadron-Collider-Physik (HASCO) für Bachelor- und Masterstudierende statt. Etwa 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von 15 Universitäten und Instituten aus zehn europäischen Ländern treffen sich an der Göttinger Fakultät für Physik. Dort diskutieren sie eine Woche lang mit Lehrenden der Universität Göttingen, zahlreicher europäischer Universitäten und des europäischen Forschungszentrums für Elementarteilchenphysik CERN in Genf.

(pug) Im Mittelpunkt der Tagung stehen Grundlagen der Quantenfeldtheorie und aktuelle Fragen der Hadron-Collider-Physik, wie sie beispielsweise am Large Hadron Collider des CERN, dem derzeit größten Teilchenbeschleuniger der Welt, untersucht werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Göttingen sind daran intensiv beteiligt und untersuchen, wie die Bausteine der Natur im Innersten strukturiert sind und welche Eigenschaften sie haben.

"Diese Art der fundamentalen Grundlagenforschung lässt sich nur in großen und internationalen Teams von Experten aus aller Welt erfolgreich durchführen", erklärt der lokale Organisator der Sommerschule, Prof. Dr. Arnulf Quadt vom II. Physikalischen Institut der Universität Göttingen. "Aus der Entwicklung der Quantenmechanik in Göttingen ist die Elementarteilchenphysik der vergangenen Jahre und Jahrzehnte entstanden. Wir schulen jetzt unsere Studierenden auf höchstem Niveau und lassen sie gleichzeitig schon zu Beginn ihres Studiums erleben, wie kreativ und produktiv Expertinnen und Experten weltweit zusammenarbeiten."

Zu den aktuellen Forschungsthemen der Sommerschule gehören unter anderem die Quantenchromodynamik, welche die Wechselwirkung der fundamentalen Bausteine von Atomkernen beschreibt, sowie sogenannte Jets - ein Phänomen, das bei Experimenten mit stark beschleunigten Teilchen entsteht und Rückschlüsse auf Teilchenkollisionen zulässt. Zudem werden statistische Methoden der Datenanalyse, die Detektorphysik, das Top-Quark, das massereichste aller derzeit bekannten Elementarteilchen, sowie die Supersymmetrie - eine Theorie, nach der jedes Teilchen einen "supersymmetrischen Partner" hat - thematisiert. Schwerpunkt ist in diesem Jahr die sogenannte fermionische Kopplung des Higgs-Bosons. Das Higgs-Boson "koppelt" dabei an andere Elementarteilchen, wodurch diese ihre Masse erhalten und damit träge werden. Die Higgs-Kopplung an Fermionen wurde gerade erst von den beiden Experimenten ATLAS und CMS beobachtet.

Weitere Informationen sind zu finden unter:
http://hasco.uni-goettingen.de



Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution77

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Georg-August-Universität Göttingen, 18.07.2018
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juli 2018

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