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MELDUNG/478: Die globalen Nachhaltigkeitsziele werden inklusiv (bezev)


Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit e.V.
Pressemitteilung, 05.10.2015

Die globalen Nachhaltigkeitsziele werden inklusiv


Am 24. September wurde auf der UN-Generalversammlung die 2030-Agenda beschlossen, ein Aktionsplan für die Menschen, den Planeten und den Wohlstand. Zusammen mit der Agenda wurden gleichzeitig 17 Nachhaltigkeitsziele, die "Sustainable Development Goals", beschlossen, mit denen bis zum Jahr 2030 die wichtigsten Herausforderungen für die Menschheit im Bereich Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt angegangen werden. Erst auf den zweiten Blick wird eine weitere entscheidende Neuerung an diesen Zielen deutlich: Sie beschäftigen sich erstmals mit dem Thema Inklusion. Etwa bei dem Ziel "Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern" oder beispielsweise im Ziel "Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten" finden nun auch Menschen mit Beeinträchtigung/Behinderung Berücksichtigung.

Dies war keineswegs immer so: In den vorangegangenen "Millenniumsentwicklungszielen", die in diesem Jahr auslaufen, waren Menschen mit Beeinträchtigung/Behinderung kein Thema - dabei sind sie es, die weltweit - auch vor Ort hier in Deutschland - übermäßig häufig von Armut betroffen oder vom Zugang zu Bildung oder zu fair bezahlter Arbeit ausgeschlossen sind. Die Einbeziehung von Menschen mit Beeinträchtigung/Behinderung in die Ziele ist deshalb so wichtig, damit sie bei der Umsetzung der Ziele berücksichtigt werden.

Organisationen wie bezev haben lange um Aufnahme der Inklusion in die weltweiten Nachhaltigkeitsziele gekämpft und wir werten es als großen Erfolg, dass Menschen mit Beeinträchtigung/Behinderung explizit Aufnahme in die 2030-Agenda gefunden haben. Gleichzeitig ist dies aber auch als Etappensieg zu werten: Mit der Umsetzung der Agenda und ihrer Ziele insbesondere, sind große Herausforderungen verbunden - für unsere Gesellschaft hier in Deutschland und für alle Menschen weltweit.

bezev setzt sich seit 1995 für Menschen mit Beeinträchtigung/Behinderung weltweit ein. Der Verein fördert eine inklusive Entwicklungszusammenarbeit und die gleichberechtigte Beteiligung von Menschen mit Beeinträchtigung/Behinderung bei entwicklungspolitischen und humanitären Initiativen. Neben der Lobbyarbeit, Projekten im Ausland und einem Freiwilligendienst ist bezev in der entwicklungspolitischen Informations- und Bildungsarbeit aktiv.

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Quelle:
Pressemitteilung: 05.10.2015
Sebastian Bonse
Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit e.V.
Wandastraße 9, 45136 Essen
Tel.: 0201/17 88 963
E-Mail: presse@bezev.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Oktober 2015

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