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ARBEIT/1151: Bessere Löhne stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 12. September 2018

Bessere Löhne stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt


Zur Umfrage des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, laut der eine überwältigende Mehrheit der Befragten untere Arbeitseinkommen als zu niedrig wahrnimmt, erklärt Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für ArbeitnehmerInnenrechte und aktive Arbeitsmarktpolitik:

Wenn die Menschen ihre Löhne als ungerecht empfinden, steigert das ihre Unzufriedenheit und ihre Unsicherheit. Die Angst vor sozialem Abstieg steigt. Schlechte Löhne belasten daher nicht nur die Menschen, sondern sie bedrohen auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Deswegen muss sich die Bundesregierung endlich intensiver um bessere Löhne kümmern. Denn die Beschäftigten haben es verdient. Sie müssen von ihrer Arbeit auskömmlich leben können.

Der Mindestlohn muss dringend deutlich steigen. Denn der derzeit bestehende gesetzliche Mindestlohn ist zu niedrig. Er reicht - gerade in Großstädten - nicht zum Leben und schützt nicht einmal vor Armut.

Darüber hinaus muss die Bundesregierung endlich das Prinzip "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" in der Leiharbeit und einen dazu verbindlichen Flexibilitätszuschlag durchsetzen. Es ist und bleibt ungerecht, dass die Mehrzahl der Leiharbeitskräfte für die gleiche Arbeit einen niedrigeren Lohn erhält. Daran hat auch die Leiharbeitsreform von Frau Nahles nichts geändert.

Zudem muss die Bundesregierung endlich die Tarifbindung stärken. Sie muss endlich dafür sorgen, dass die Tarifparteien mehr branchenspezifische Mindestlohntarifverträge vereinbaren können, die dann für alle Betriebe einer Branche verbindlich werden. Auch das wäre ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung der Ungleichheit und würde den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 12. September 2018
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. September 2018

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