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ARBEIT/828: Von der Leyen führt Schlecker-Beschäftigte hinters Licht


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 14. Juni 2012

Von der Leyen führt Schlecker-Beschäftigte hinters Licht



In der Antwort auf unsere Anfrage musste das Bundesarbeitsministeriums einräumen, dass lediglich in acht Bundesländern die Finanzierung von Umschulungen zur Erzieherin/zum Erzieher sichergestellt ist. In allen anderen können demnach die für Schlecker-Beschäftigte in Aussicht gestellten Umschulungen in diesen Bereich nicht gefördert werden. Dazu erklärt Brigitte Pothmer, Sprecherin für Arbeitsmarktpolitik:

Arbeitsministerin von der Leyen hat Schlecker-Mitarbeiterinnen aus der halben Republik mit ihren vollmundigen Umschulungsversprechen hinters Licht geführt. Noch in der vergangenen Woche hat sie sie öffentlich ermutigt, sich zur Erzieherin umschulen zu lassen. Jetzt muss ihr Ministerium einräumen, dass dafür lediglich in der Hälfte der Bundesländer die notwendige Finanzierung steht und der Bund selbst nicht daran denkt, einzuspringen. Schlecker-Beschäftigte in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Niedersachsen, Brandenburg, Berlin, Thüringen und Sachsen haben deswegen kaum Chancen auf einen beruflichen Neustart als Erzieherin oder Erzieher. Dort ist die notwendige Mitfinanzierung nicht sichergestellt. Umschulungen im Bereich Erziehung dauern in der Regel drei Jahre, die Bundesagentur bezahlt davon aber nur zwei.

Von der Leyen hat die Schlagzeile gesucht und dabei offenbar bewusst falsche Hoffnungen geweckt. Glaubwürdige und gerechte Politik sieht anders aus. Die Ministerin muss für ihre Versprechen geradestehen. Sie hat betont, dass sie keine Schmalspurausbildung für die Kitas will. Dafür muss von der Leyen nun in die Tasche greifen und allen interessierten und geeigneten Schlecker-Beschäftigten eine hochwertige Umschulung zur Erzieherin oder zum Erzieher finanzieren.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 14. Juni 2012, Nr. 0534/12
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Juni 2012