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AUSSEN/1503: Südafrika - Massaker an Minenarbeitern umfassend aufklären


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 31. August 2012

Südafrika: Massaker an Minenarbeitern umfassend aufklären



Zur Anklage von 270 Arbeitern nach dem Massaker durch die Polizei in Südafrika erklärt Uwe Kekeritz MdB:

Das Massaker an den streikenden Minenarbeitern in Südafrika muss umfassend aufgeklärt werden. Die jetzt erfolgte Anklage von 270 am Streik beteiligten Mitarbeitern wegen Mordes lässt befürchten, dass die Arbeitnehmerrechte in Marikana auch weiterhin durch Repression und Polizeigewalt mit Füßen getreten werden.

Neben der Aufklärung des Massakers müssen auch die Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter beleuchtet werden. Hinter den Aufständen stecken nicht nur höhere Lohnforderungen oder rivalisierende Gewerkschaften. Die Tragödie von Marikana spiegelt die strukturelle Ungerechtigkeit im gesamten Land wider und gibt Aufschluss über nicht akzeptable Arbeitsbedingungen in den Minen.

Weite Teile der südafrikanischen Gesellschaft leben 18 Jahre nach dem Ende der Apartheid weiterhin unter katastrophalen Bedingungen, ohne Zugang zu angemessenem Wohnraum, genügend Wasseranschlüssen, ausreichend Bildung und Gesundheit. Die hohen Wachstumsraten Südafrikas hätten schon längst zu einer breitenwirksamen Wohlstandsmehrung führen müssen, doch die Massen blieben arm. Nur durch strikte soziale und ökologische Auflagen wird die gesamte südafrikanische Gesellschaft vom natürlichen Rohstoffreichtum ihres Landes profitieren.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 31. August 2012, Nr. 0742/12
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. September 2012