Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

AUSSEN/1557: Weltwassertag - Diskriminierungsfreien Zugang zu sauberem Wasser weltweit ermöglichen


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 21. März 2013

Weltwassertag: Diskriminierungsfreien Zugang zu sauberem Wasser weltweit ermöglichen



Anlässlich des Weltwassertages am 22. März 2013 erklären Uwe Kekeritz, MdB, und Tom Koenigs, MdB:

Weltweit sterben mehr Menschen an verunreinigtem Wasser als in gewaltsamen Konflikten. Jährlich sind es 3,4 Millionen Menschen, die an den Folgen von unsauberem Wasser und schlechter Sanitärversorgung ums Leben kommen.

Die weltweite Wasserversorgung ist ungleich verteilt und diskriminiert die Ärmsten der Armen, die Landbevölkerung und Frauen und Mädchen. Zwar wurde 2012 das Millenniumentwicklungsziel (MDG) "Zugang zu sauberem Trinkwasser" erreicht. Die verbesserte Versorgung in Regionen wie China und Indien täuscht aber über Defizite in anderen Regionen und Diskriminierungen bestimmter Bevölkerungsgruppen hinweg. In ländlichen Gebieten Subsahara Afrikas trinkt jeder Siebte aus Flüssen, Seen oder Tümpeln. Mädchen verbringen Stunden mit Wasserholen und verpassen ihren Schulunterricht.

Gemeinsam mit UNICEF, UN WOMEN und der VN-Sonderberichterstatterin zum Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser und Sanitärversorgung fordern wir, Nichtdiskriminierung und Gleichheit in die aktuell diskutierte Post-2015-Entwicklungsagenda zu integrieren.

Quantität darf nicht vor Qualität stehen. Es muss künftig messbar sein, welche Qualität Trinkwasser hat, ob es bezahlbar und erreichbar ist und ob es ausreichend zur Verfügung steht. Dies bleibt derzeit bei der Messung des MDG unbeantwortet. Das Menschenrecht auf sauberes Wasser darf kein reines Infrastrukturprojekt sein, sondern muss diskriminierungsfrei für die Ärmsten der Armen erfüllt werden.

Nicht nur in Europa, sondern auch weltweit müssen wir eine kritische Debatte über die Privatisierung von Wasserversorgung führen. Besonders in Entwicklungs- und Schwellenländer verschärft dies ohne menschenrechtliche Standards Armut. Die Gemeinwohlorientierung und das Menschenrecht auf sauberes Wasser muss oberste Priorität bei der Ausgestaltung der Wasserversorgung haben.

Uwe Kekeritz ist Vorsitzender des Unterausschusses Gesundheit in Entwicklungsländern. Tom Koenigs ist Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

*

Quelle:
Pressemitteilung vom 21. März 2013, Nr. 0242/13
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Pressestelle
Telefon: 030/227-572 12, Fax: 030/227-5 69 62
E-Mail: presse@gruene-bundestag.de
Internet: www.gruene-bundestag.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. März 2013