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EUROPA/1809: Agentur für Sprunginnovationen - Bundesregierung muss nun zügig liefern


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 17. Juli 2019

Agentur für Sprunginnovationen: Bundesregierung muss nach gutem Aufschlag der Kommission nun zügig liefern - europäische Vernetzung und Fokus auf Nachhaltigkeitsziele entscheidend


Zu den Empfehlungen der Gründungskommission der Agentur für Sprunginnovationen durch die Bundesregierung erklärt Dr. Anna Christmann, Sprecherin für Innovations- und Technologiepolitik:

Es ist gut, dass die Gründungskommission unter ihrem Vorsitzenden Prof. Dietmar Harhoff mit einem vielversprechenden Gründungsdirektor und einem konkreten Konzept neue Dynamik in den Start der Agentur bringt. Die Bundesregierung war bisher bei ihren vagen Eckpunkten von vor einem Jahr stecken geblieben und zu sehr in ihrer eigenen Ministeriumslogik verharrt. Die Eigenständigkeit der Agentur darf nun nicht nur beschworen, sondern muss auch schnell Realität werden.

Mit dem Software-Unternehmer Rafael Laguna de la Vera wird die Agentur von einer Persönlichkeit verkörpert, die als Vertreter der Open-Source-Bewegung für innovative Ansätze und digitale Souveränität in Europa steht. Darauf müssen nun weitere Persönlichkeiten folgen, die neben Expertise und internationaler Erfahrung auch die Diversität der Themen und der persönlichen Hintergründe repräsentieren.

Jetzt ist es an der Bundesregierung, den vorgezeichneten Weg entschlossen zu gehen. Daran hat es bei der Strategie für Künstliche Intelligenz und auch für die steuerliche Forschungsförderung bisher deutlich gemangelt. Ebenfalls darf die Agentur nicht schon vor ihrem Start finanziell und zeitlich zum Bettvorleger degradiert werden.

Die zwingend erforderliche europäische Zusammenarbeit ist bisher kaum zu erkennen. Nationale Budgets und nationale Talente können aber nicht die Antwort auf globale Herausforderungen sein. Auch angesichts der großen Tech-Konzerne sind die Möglichkeiten einer deutschen Agentur sehr überschaubar. Hier muss zügig der nächste logische Schritt folgen und mit Partnern wie Frankreich und der zukünftigen europäischen Innovationsagentur eng zusammengearbeitet werden.

Die globalen Nachhaltigkeitsziele müssen klar im Fokus der ersten Wettbewerbe stehen. Denn bahnbrechende Innovationen sind ein wichtiger Teil der Lösung vieler gesellschaftlicher Herausforderungen. Technische aber auch soziale Innovationen können - neben der Sicherung der wirtschaftlichen und digitalen Souveränität - auch zur Bekämpfung der Klimakrise, von Krankheiten und Armut eingesetzt werden. Dafür müssen diese Ziele aber auch klar ins Zentrum der Agentur gestellt werden und es muss entsprechendes hochqualifiziertes Personal angezogen werden, das Lösungen für genau diese Fragen entwickelt.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 17. Juli 2019
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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Pressestelle
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Internet: www.gruene-bundestag.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Juli 2019

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