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SOZIALES/1675: Mehr Frauen auf allen Führungsebenen


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 7. März 2014

Mehr Frauen auf allen Führungsebenen



Zum Internationalen Frauentag am 8. März erklärt Ulle Schauws, frauenpolitische Sprecherin:

Der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Wirtschaft ist nach wie vor gering. Das gilt für Aufsichtsräte, aber mehr noch für Vorstände. In den Vorständen der 200 größten Unternehmen beträgt der Frauenanteil lediglich vier Prozent. Bisherige freiwillige Vereinbarungen und Selbstverpflichtungen der Wirtschaft haben keine signifikanten Änderungen bewirkt.

Ein ähnliches Bild zeigen die Unternehmen mit Bundesbeteiligung. Das Bundesgremienbesetzungsgesetz hat seit 1994 nur wenig Wirkung gezeigt. Die öffentliche Hand übernimmt keine Vorbildrolle. Und auch für die Wissenschaft gilt: Trotz guter und schneller Hochschulabschlüsse ist der Frauenanteil bei Promovierenden und Professorinnen vergleichsweise gering. Frauen stoßen weiterhin an eine gläserne Decke auf dem Weg von der mittleren in die obere Führungsebene. Potenziale, Fähigkeiten und Qualifikationen von Frauen werden verschwendet. Das ist ein fatales Signal für die Gleichberechtigung von Frauen.

Die Bundesregierung muss gegensteuern und den Stillstand bei der Gleichstellung beenden. Wir brauchen endlich gesetzliche Regelungen und Maßnahmen für die Privatwirtschaft, die zu einer Erhöhung des Frauenanteils auf allen betrieblichen Ebenen führen. Für Aufsichtsräte sollte eine gesetzliche Mindestquote von 30 Prozent ab 2015 und 40 Prozent ab 2017 eingeführt werden. Auch sollten in Unternehmen mit Bundesbeteiligung deutlich stärkere Anstrengungen unternommen werden, um den Frauenanteil zu fördern. Hier tut eine Überarbeitung des Bundesgremienbesetzungsgesetzes not.

Um Frauen den Aufstieg in Unternehmen zu erleichtern, sind deutliche Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf erforderlich. Das betrifft beispielsweise neue Ansätze zu überlangen Arbeits- und Anwesenheitszeiten, die Frauen und Männern mit Familienverpflichtungen im Wege stehen. Hier fehlen tragfähige Konzepte. Dringend erforderlich sind zudem gesetzliche Regelungen, um die immer noch bestehende Entgeltdiskriminierung von Frauen endlich zu beseitigen.

Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag einige Ankündigungen gemacht. Sie muss diesen Ankündigungen jetzt zügig Taten folgen lassen, die tatsächlich Verbesserungen für die Frauen bringen.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 7. März 2014, Nr. 0182-14
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. März 2014