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SOZIALES/1809: Familienförderung vom Kopf auf die Füße stellen


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 31. Mai 2016

Familienförderung vom Kopf auf die Füße stellen


Zum heutigen Aufruf "Wir wollen eine Gesellschaft, der jedes Kind gleich viel wert ist!" eines breiten Verbändebündnisses erklären Katja Dörner, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, und Dr. Franziska Brantner, Sprecherin für Kinder- und Familienpolitik:

Der Aufruf "Wir wollen eine Gesellschaft, der jedes Kind gleich viel wert ist!" zeigt, dass die derzeitige Familienförderung in die falsche Richtung läuft. Die Bundesregierung darf nicht länger tatenlos zusehen. Wenn jährlich die Zahl der von Armut betroffenen Kinder und Jugendlichen steigt und die Bundesregierung weiterhin davor die Augen verschließt, dann ist das mehr als bitter.

Die Förderung von Kindern und Familien in Deutschland läuft nach dem "Matthäus-Prinzip": Wer hat, dem wird gegeben. Außerdem hängt die Familienförderung immer noch vom Trauschein ab. Das muss ein Ende haben. Wir müssen die Unterstützung von Kindern und Familien vom Kopf auf die Füße stellen und endlich die unterstützen, die es besonders nötig haben. Die Kindergrundsicherung soll Kinder und Jugendliche unabhängig vom Trauschein oder Einkommen der Eltern fördern.

Ein Fünftel aller Kinder lebt in Armut. Das heißt, dass diese Kinder häufig zu Hause nicht genügend Platz zum Spielen haben, kaum Freunde treffen, seltener in Vereinen aktiv sind und häufig auch einen schlechten Gesundheitszustand haben. Es darf nicht sein, dass Familien sich das Mittagessen für ihre Kinder nicht leisten können. Es darf nicht sein, dass ihre Kinder schon selber keine Hoffnung mehr haben, jemals einen Uniabschluss zu machen und sich selbst von ihren Altersgenossen abgehängt und weniger wertgeschätzt fühlen. Ein trauriges Bild für ein reiches Land wie Deutschland.

Wir brauchen deshalb dringend neue Wege, um die Bildungs- und Teilhabechancen aller Kinder zu erhöhen. Eine gute und gesunde Entwicklung der Kinder darf nicht mehr vom Geldbeutel der Eltern abhängen.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 31. Mai 2016
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Juni 2016

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