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UMWELT/1312: Ölexploration im Virunga-Nationalpark umgehend stoppen


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 25. September 2012

Ölexploration im Virunga-Nationalpark umgehend stoppen



Zur Entscheidung der kongolesischen Regierung, dem britischen Unternehmen SOCO die Suche nach Erdöl im Virunga-Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo zu genehmigen, erklärt Ute Koczy, Sprecherin für Entwicklungspolitik:

Der Virunga-Nationalpark im Nordosten der demokratischen Republik Kongo ist akut gefährdet. Die Bundesregierung muss jetzt handeln und sich innerhalb der UNESCO und gegenüber der kongolesischen Regierung für einen sofortigen Stopp der Ölexploration durch SOCO einsetzen. Denn eine Ölförderung ist unvereinbar mit dem Status von Virunga als Weltnaturerbe der UNESCO. Die Entscheidung verstößt gegen das im März 2011 durch den kongolesischen Umweltminister verhängte Moratorium für die Ölsuche im Virunga-Nationalpark.

Das Profitstreben und rücksichtslose Vorgehen des britischen Ölkonzerns SOCO und Teilen der kongolesischen Regierung zeigt: Erneut muss der Umweltschutz zurückstehen hinter kurzsichtigen Wirtschaftsinteressen. Mit der Entscheidung steht im hochsensiblen Virunga-Nationalpark eines der letzten Refugien der vom Aussterben bedrohten Berggorillas auf dem Spiel. Die Aussage des kongolesischen Erdölministers, die Ölförderung sei ein Weg zur Stabilisierung der Unruheregion im Nordosten des Landes, ist Zynismus pur. Die Ölförderung wird den Konflikt in der Provinz Nord Kivu weiter befeuern.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 25. September 2012, Nr. 0822/12
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. September 2012