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WIRTSCHAFT/2279: Saarland - Letztes Grubenlicht erlischt


Pressedienst von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 29. Juni 2012

Letztes Grubenlicht erlischt



Zum Ende des Steinkohlebergbaus im Saarland erklärt Cem Özdemir, Bundesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

"Das Ende des Steinkohlebergbaus ist nicht nur eine Zäsur in der Geschichte des Saarlandes, sondern steht auch symbolhaft für das nahende Ende einer zentralisierten Energieversorgung auf Basis der Kohle in Deutschland. Die Zukunft liegt in den Erneuerbaren Energien, intelligenten Netz- und Speichertechniken.

Die letzte Schicht in der Grube Ensdorf bedeutet zudem das Ende eines industriehistorischen Kapitels mit über 250 Jahren Kohleabbau auf saarländischer und lothringischer Seite, das die Menschen der Region nachhaltig geprägt hat. Zu Höchstzeiten arbeiteten mehr als 40.000 Menschen alleine in saarländischen Bergwerken. Das Abbaugebiet erhielt über die Jahrhunderte hinweg durch Bergehalden, Bodenabsenkungen und andere Folgeschäden ein völlig verändertes Gesicht und zahlte einen hohen ökologischen Preis.

Auch spielte das Saarland gerade wegen seiner Kohlevorkommen mehrfach im Machtkampf zwischen den damaligen Rivalen Deutschland und Frankreich eine nicht unwesentliche Rolle. Die Lehren aus zwei Weltkriegen legte aber auch den Grundstein der Europäischen Integration - die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS). So wie die damaligen Gründerstaaten der EGKS erkannten, dass wir Europäer nur dann Erfolg haben werden, wenn wir gemeinsam den Zugang zu Rohstoffen und deren Nutzung sicherstellen, so wird auch Europas Energieversorgung der Zukunft nur gelingen, wenn wir gemeinsam die Energiewende entschlossen vorantreiben."

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Quelle:
Pressedienst vom 29. Juni 2012, Nr. 082/12
Bündnis 90/Die Grünen Bundesvorstand
Sigrid Wolff, Pressesprecherin
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Juni 2012