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WIRTSCHAFT/2341: dena-Studie dramatisiert auf unseriöse Weise die Kosten des Verteilnetzausbaus


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 11. Dezember 2012

Dena dramatisiert auf unseriöse Weise die Kosten des Verteilnetzausbaus



Zur heute veröffentlichten dena-Verteilnetzstudie erklärt Oliver Krischer, Sprecher für Energiewirtschaft.

Es ist nicht seriös, die Kosten der Weiterentwicklung und Optimierung des Verteilnetzes derart zu dramatisieren, wie die dena es in ihrer Studie tut. Es wird verschwiegen, dass die Netzbetreiber in den vergangenen zehn Jahren kaum modernisiert haben. Das hat mit der Energiewende nichts zu tun, sondern ist das Ergebnis einer falschen politischen Priorität bei der Regulierung des Stromnetzes.

Die dena operiert mit über 20 Jahre aufaddierten Horrorzahlen. Aufs Jahr betrachtet, reden wir von 1,5 bis 2,3 Milliarden. Euro und das ist die Größenordnung, die auch früher in Verteilnetze investiert wurde. Auf die Kilowattstunde umgerechnet bedeutet das gerade einmal etwa 0,3 bis 0,5 Cent/kWh. Schon in der Vergangenheit haben sich sämtliche Prognosen der dena zum Thema Ausbau der Übertragungsnetze als oberflächlich und zum Teil falsch erwiesen. Diese Tradition setzt die dena mit ihrer aktuellen Studie fort.

Die Weiterentwicklung der Verteilnetze gehört zweifelsohne zu den Herausforderungen der Energiewende. Insgesamt ist die Studie der dena ein interessanter, aber sicherlich nicht maßgeblicher Beitrag. Richtig ist die Forderung, nach einer Reform der Anreizregulierung, um Investitionen in innovative Netztechnologien attraktiver zu machen. Hier würden wir uns konkrete Vorschläge der dena wünschen, anstatt Zahlen und Kosten auf sehr fragwürdige Weise zu dramatisieren.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 11. Dezember 2012, Nr. 1106/12
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Dezember 2012