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WIRTSCHAFT/2832: Deutscher Startup Monitor 2018 - Bundesregierung muss Innovationstreiber werden


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 24. Oktober 2018

Deutscher Startup Monitor 2018: Bundesregierung muss Innovationstreiber werden


Zur Vorstellung des Deutschen Startup Monitors 2018, erklärt Danyal Bayaz, Startup-Beauftragter:

Die Bundesregierung muss ihrer Rolle als Innovationstreiber besser gerecht werden. Sie braucht dringend eine industriepolitische Strategie, um Innovationen, Startups und neue Geschäftsmodelle besser zu fördern.

Der Staat allein kann die Lücke beim Risikokapital zwar nicht füllen, aber er bleibt unter seinen Möglichkeiten. Die öffentliche Hand vergibt jährlich einen dreistelligen Milliardenbetrag für Aufträge. Auf diesem Wege könnten Innovationen ganz konkret gefördert werden, die sofort praxisrelevant sind.

Wir haben Stärken wie Maschinenbau, Elektrotechnik, Mobilität, Chemische Industrie, Medizintechnik und Umwelttechnologien. In diesen Bereichen müsste die Bundesregierung ganz gezielt Forschung, Entwicklung und Ausgründungen fördern. Es kann nicht darum gehen, dass die nächste große Suchmaschine aus Deutschland kommt. Es wäre zudem eine schlechte Arbeitsteilung, wenn wir uns nur um ethische Standards bei künstlicher Intelligenz kümmern, während die erfolgreichen Startups aus den USA oder China kommen.

Die Bundesregierung sollte sich mehr als Netzwerker begreifen, der Forschung, Startups, etablierte Unternehmen und Investoren zusammenzubringt. Beim Aufbau solcher Plattformen sind auch die Unternehmensverbände gefragt, die Regierung kann das aber maßgeblich unterstützen. Eine bessere Sichtbarkeit der Startups für Investoren erhöht auch die Chance auf eine Finanzierung in der Wachstumsphase.

Die Bundesregierung und die Länder können Gründerinnen deutlich gezielter unterstützen. Frauen gründen seltener, auch weil es für sie schwieriger ist, an Kapital zu gelangen. Im vergangenen Jahr sind beim öffentlich-privaten High-Tech Gründerfonds gerade einmal neun Prozent der Fördergelder an Gründerinnen gegangen. Dadurch entgehen unserer Wirtschaft Innovationen und Arbeitsplätze.

Ein unbürokratisches Einwanderungsgesetz ist dringend geboten, da es für Startups schwieriger wird, Fachkräfte in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Informationstechnik zu finden. Die Mitarbeiterbeteiligung durch Anteile am Unternehmen kann ein weiterer Weg sein, um ausgezeichnete Fachkräfte anzuziehen. Das gilt gerade in Konkurrenz zu Startups im Ausland oder Konzernen in Deutschland. Die Bundesregierung sollte zügig neue Modelle der Mitarbeiterbeteiligung erarbeiten, damit Startups auf diesem Feld konkurrenzfähig sind.   *

Quelle:
Pressemitteilung vom 24. Oktober 2018
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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Pressestelle
Telefon: 030/227-567 89, Fax: 030/227-567 52
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Internet: www.gruene-bundestag.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Oktober 2018

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