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ARBEIT/1361: Anhaltende Probleme am Arbeitsmarkt


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 30. Januar 2014

Sabine Zimmermann: Anhaltende Probleme am Arbeitsmarkt



"Die Zahl der arbeitslosen Menschen liegt wieder über der Drei-Millionen-Marke. Die Entwicklung des Arbeitsmarktes ist nach wie vor schwach, unabhängig vom üblichen Anstieg im Januar", erklärt Sabine Zimmermann, stellvertretende Vorsitzende und arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zum aktuellen Arbeitsmarktbericht der Bundesagentur für Arbeit. Zimmermann weiter:

"Arbeitslosen gelingt es selten, in Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt zu kommen, die strukturellen Probleme des Arbeitsmarktes treten immer stärker zu Tage. Die Menschen mit den größten Problemen am Arbeitsmarkt - Langzeitarbeitslose, Menschen mit Behinderungen und ältere Arbeitslose - haben es immer schwerer, einen Job zu finden. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen hat sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht, um 21.000 auf 1.086.000. Auch die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen stieg weiter an auf 186.257, im Jahr 2008 waren es noch 166.000 Doch den deutlichsten Anstieg haben wir über die Jahre bei den über 55-Jährigen. Waren es im Jahr 2008 427.000, sind es nun 619.126. Die Zahl der vom Arbeitsmarkt Abgehängten steigt stetig.

Die Arbeitsmarktförderung war in den letzten Jahren eine Kahlschlagpolitik. Diese Politik ist eine Geisterfahrt und muss endlich gestoppt werden. DIE LINKE fordert einen grundlegenden Kurswechsel. Vor allem die Menschen mit den schlechtesten Jobchancen - Langzeiterwerbslose, Ältere und Menschen mit Behinderungen - dürfen nicht abgeschrieben, sondern müssen verstärkt gefördert werden. Sich nur auf leicht vermittelbare Erwerbslose zu konzentrieren und den Rest seinem Schicksal zu überlassen, ist gleichermaßen unchristlich und unsozial. Zudem schreitet die Prekarisierung des Arbeitsmarktes beständig voran. 1,2 Millionen abhängig Beschäftigte können vom Lohn ihrer Arbeit nicht leben und beziehen ergänzende Hartz IV-Leistungen, 2,71 Millionen gehen mittlerweile einem Zweitjob nach, knapp ein Prozent mehr als im Vorjahr, das heißt fast jeder zehnte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Der ausufernde Niedriglohnbereich muss endlich effektiv bekämpft werden. DIE LINKE steht weiterhin für die unverzügliche Einführung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns in Höhe von zehn Euro die Stunde sowie die Abschaffung der systematischen Niedriglohnbeschäftigung in Form der Leiharbeit ein. Das sind zwei wesentliche Maßnahmen, um Arbeit wieder existenzsichernd zu machen."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 30. Januar 2014
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Februar 2014