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AUSSEN/1043: Klammheimliche Rückgabe von Gebeinen an Namibia ist ein Unding


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 4. März 2014

Niema Movassat: Klammheimliche Rückgabe von Gebeinen an Namibia ist ein Unding



"Die klammheimliche Übergabe der Gebeine der Völkermordopfer an eine hochrangige Delegation aus der Republik Namibia ist ein Unding. Eine Entschuldigung bei den Herero und Nama für den Genozid von 1904 bis 1908 ist mehr als überfällig", erklärt Niema Movassat, Obmann der Fraktion DIE LINKE im Entwicklungsausschuss, anlässlich der Rückgabe von geraubten menschlichen Gebeinen aus Beständen der Universität Freiburg und der Berliner Charité, die für rassistische "Forschungszwecke" entwendet worden sind. Movassat weiter:

"Zur Übernahme von ?Verantwortung? gehört, zur eigenen Geschichte und seinen Verbrechen zu stehen und für diese aufrichtig um Entschuldigung zu bitten. Auf diesem Gebiet haben bisher alle Bundesregierungen, wenn es um Afrika geht, versagt. Die vom deutschen Kaiserreich errichteten Konzentrationslager und die rassistische Forschung an den Gebeinen waren üble Vorboten des Faschismus. Niemand kann heute noch ernsthaft leugnen, dass dies ein Völkermord war.

Ich fordere Außenminister Steinmeier und seine SPD auf, Verantwortung zu übernehmen und den eigenen Bundestagsantrag von 2012 nun umzusetzen und sich offiziell für den Völkermord zu entschuldigen. CDU und CSU dürfen der Versöhnung nicht länger im Weg stehen.

DIE LINKE hat mit ihrem Bundestagsantrag von 2012 eine umfassende Roadmap für Versöhnung vorgelegt. Für ihre Umsetzung werden wir uns weiter offensiv einsetzen. Dies schließt auch ein, dass wir uns in Deutschland - insbesondere an den Schulen - mit der Kolonialvergangenheit intensiv auseinandersetzen müssen. Die Einsetzung einer namibisch-deutschen Schulbuchkommission, wie wir sie fordern, wäre hier ein erster wichtiger Meilenstein."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 4. März 2014
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. März 2014