Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → DIE LINKE

GESUNDHEIT/666: Wenn der Patient zum Nutzer wird


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 20. Juni 2012

Wenn der Patient zum Nutzer wird



"Für Gesundheitsminister Bahr ist das Gesundheitssystem vor allem ein Wirtschaftsfaktor, und daher hat er ein Gutachten zum Wettbewerb vergeben. Wer den Wettbewerb im Gesundheitssystem will, macht aber Patienten zu Nutzern und Abrechnungsziffern sowie Personal zu Kostenstellen", sagt Martina Bunge zum Gutachten des Sachverständigenrates zum Wettbewerb im Gesundheitssystem. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:

"Der Minister hat dem Sachverständigenrat den Auftrag zu einem Gutachten zur Stärkung des Wettbewerbs gegeben. Dabei ging es nicht um eine kritische Auseinandersetzung mit den fatalen Folgen des Wettbewerbs, sondern lediglich darum, wie Wettbewerbsinstrumente ins Gesundheitssystem eingebracht werden können. Dass Bahr das Ergebnis gefällt, war vorherzusehen.

Deutlich wird vor allem die Denkrichtung des Ministers. Jeder im Gesundheitssystem wird zum Käufer oder Verkäufer und Patienten zu selbstbestimmten, wissenden Nutzern. Die Gewinn- und Kostenoptimierung des Gesundheitssystems läuft schon seit Jahren und hat vor allem zu Personalabbau in den Kliniken, unnötigen Operationen oder zu Leistungseinschränkungen bei den Versicherten geführt. Dieser Weg zerstört ein bedarfsgerechtes Gesundheitssystem. Eine Kehrtwende ist dringend nötig. Minister Bahr ist dazu wohl nicht fähig."

*

Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 20. Juni 2012
Deutscher Bundestag
Fraktion DIE LINKE.
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon: 030/227 52800, Telefax: 030/227 56801
E-Mail: pressesprecher@linksfraktion.de
Internet: www.linksfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juni 2012