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SOZIALES/2042: Menschen mit Behinderung kommen im Koalitionsvertrag ganz schlecht weg


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 3. Dezember 2013

Cornelia Möhring: Menschen mit Behinderung kommen im Koalitionsvertrag ganz schlecht weg



"Im Koalitionsvertrag bleibt es trotz der Überschrift 'Nichts über uns ohne uns' nur bei Lippenbekenntnissen. Konkrete Schritte - Fehlanzeige. Gänzlich fehlt das Thema der körperlichen, sexuellen und psychischen Gewalt gegen Frauen mit Behinderungen", so Cornelia Möhring zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung und der Bedeutung dieses Themas im aktuellen Koalitionsvertrag. Die stellvertretende Vorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:

"Diese Ignoranz erstaunt umso mehr, weil die letzte Bundesregierung dafür extra eine Studie in Auftrag gegeben hat. Die Ergebnisse waren alarmierend: 68-90 Prozent der Frauen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen berichteten über psychische und psychisch verletzende Handlungen, 21-43 Prozent von erzwungenen sexuellen Handlungen. Diese Gewalt findet in der Familie, in der Öffentlichkeit und in Einrichtungen statt. Das ins Leben gerufene Pilotprojekt zur Ausbildung von Frauenbeauftragten in Einrichtungen, in denen Frauen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen entsprechend gestärkt und geschult werden sollen, ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Es bedarf endlich konkret finanzierter und flächendeckender Projekte zur Stärkung und Unterstützung von Frauen und Männern mit Behinderungen - eben 'Nichts über sie ohne sie'. Doch dafür fehlt ganz offensichtlich der politische Wille."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 3. Dezember 2013
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Dezember 2013