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SICHERHEIT/1232: Wehrbericht deckt katastrophale Zustände innerhalb der Bundeswehr auf


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 24. Januar 2012

Wehrbericht deckt katastrophale Zustände innerhalb der Bundeswehr auf


"Der Umbau der Bundeswehr zu einer weltweit einsetzbaren Interventionsarmee war von Anfang an falsch und zeigt nun auch innerhalb der Bundeswehr durch vermehrte Unzufriedenheit der Soldatinnen und Soldaten sowie Probleme bei der Nachwuchsgewinnung seine Auswirkungen", kommentiert Harald Koch, Mitglied im Verteidigungsausschuss für die Fraktion DIE LINKE, den heute vorgestellten Jahresbericht des Wehrbeauftragten. Koch weiter:

"Wer unausgegorene und falsch konstruierte Konzepte umsetzten will, braucht sich über "schlechte Stimmung" und "tiefgreifende Verunsicherung" in der Truppe nicht zu wundern. Denn bei der Verfolgung von militärischen Interessen vergisst die Bundesregierung die Soldatinnen und Soldaten mitzunehmen und sich auch angemessen um deren Interessen und Belange zu kümmern. Das macht dieser Bericht einmal mehr deutlich.

Verfehlungen von Vorgesetzten, Ausbildungsdefizite, Trennungs- und Scheidungsraten bei Soldatinnen und Soldaten von bis zu 80 Prozent, immer weiter steigende Zahlen von Traumatisierungen und nicht eingehaltene Versprechungen der Abhilfe kommen nicht von Ungefähr. Sie sind die direkte Folge einer nicht zu Ende gedachten und falsch ausgerichteten Bundeswehrreform und eine Bedrohung des Leitbildes vom Staatsbürger in Uniform.

Angesichts dieser Entwicklungen ist die Arbeit des Wehrbeauftragten wichtiger denn je. Es reicht jedoch nicht, die Missstände Jahr für Jahr zu benennen, sie müssen auch endlich ausgeräumt werden."


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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 24. Januar 2012
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Januar 2012