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SICHERHEIT/1943: In der Militärseelsorge wird die Gleichstellung von Muslimen hinausgezögert


Pressemitteilung - DIE LINKE. im Bundestag vom 9. April 2019

In der Militärseelsorge wird die Gleichstellung von Muslimen hinausgezögert


"Die Tatsache, dass in der Bundeswehr bislang nur Seelsorger der christlichen Glaubensgemeinschaften tätig waren, stellt eine Diskriminierung von jüdischen und muslimischen Soldatinnen und Soldaten dar", erklärt Christine Buchholz, religionspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Buchholz weiter:

"Es ist überfällig, dass das Bundesverteidigungsministerium mit der Einrichtung jüdischer und muslimischer Militärseelsorge in der Bundeswehr diese Ungleichbehandlung aufheben will. Noch ist allerdings unklar, ob Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen diesem Anspruch gerecht wird. Obgleich die Vertreter muslimscher Glaubensgemeinschaften seit zehn Jahren mit dem Ministerium im Gespräch sind, verzögert die Ministerin mit einer formalen Begründung die Gleichstellung der Muslime in der Bundeswehr. Der von der Ministerin vorgelegte Vorschlag wird dem Anspruch einer Gleichbehandlung gegenüber muslimischen Soldaten nicht gerecht.

Zugleich ist es erforderlich, die bestehende Institution der Militärseelsorge in der jetzigen Form abzuschaffen und durch einen Vertrag zwischen Staat und Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften zu ersetzen. Seelsorger werden derzeit für den Zeitraum der Tätigkeit bei der Bundeswehr verbeamtet. Sie sind mithin den Weisungen des Verteidigungsministeriums unterworfen. Das Weisungsrecht durch den Staat gegenüber den Seelsorgern sowie die Finanzierung der Militärseelsorge durch die Bundeswehr sind abzuschaffen."

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Quelle:
Pressemitteilung - DIE LINKE. im Bundestag
vom 9. April 2019
Deutscher Bundestag
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Internet: www.linksfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. April 2019

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