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WIRTSCHAFT/2222: Das Weltwirtschaftsforum hat den Zustand der Welt nicht verbessert


Pressemitteilung - DIE LINKE. im Bundestag vom 21. Januar 2020

Das Weltwirtschaftsforum hat den Zustand der Welt nicht verbessert


"50 Jahre Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos haben den Zustand der Welt entgegen dem eigenen Anspruch nicht verbessert. In Davos versammeln sich die maßgeblich Verantwortlichen einer höchst ungerechten Weltordnung, in der Reiche immer reicher und Arme immer ärmer werden. Der entfesselte globalisierte Kapitalismus führt zu immer stärkerer Kapitalkonzentration bei Wenigen, vor allem Anteilseignern der größten multinationalen Konzerne, deren Reichtum aus Kriegen, Ausbeutung und der Klimazerstörung resultiert", kritisiert Heike Hänsel, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, die an den Gegenprotesten in Davos teilnimmt. Hänsel weiter:

"Während US-Präsident Donald Trump in seiner Eröffnungsrede von wachsendem Wohlstand für die US-Bevölkerung spricht, trägt seine aggressive Außenpolitik im Mittleren und Nahen Osten zu neuen Kriegsgefahren und die US-Sanktionspolitik zu mehr Armut und Leid für zahlreiche Länder Lateinamerikas bei. Diese heuchlerische Politik wird von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des WEF auch noch beklatscht.

Das Thema Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften soll zwar oben auf der Agenda des 50. Treffens stehen, die grundsätzliche Frage der sozialen Ungleichheit wird aber kaum gestellt. Laut Oxfam ist die Zahl der Milliardäre rund um den Globus auf über 2.000 angewachsen. Deren Besitz ist 2019 zusammengerechnet größer gewesen als der der ärmsten 4,6 Milliarden Menschen der Erde. Das Vermögen der 500 reichsten Menschen der Welt ist im Vorjahr um ein Viertel gestiegen. Ein grüner Kapitalismus wird daran nichts ändern.

Es ist höchste Zeit, das Ruder herumzureißen und den Ausstieg aus der neoliberalen Misswirtschaft zu wählen. Deshalb werden Protestaktionen gegen das WEF auch dieses Jahr in Davos stattfinden. Nur durch massive Umverteilung des Reichtums und den Aufbau einer gerechten Weltwirtschaftsordnung ohne zerstörerische Profitmaximierung kann auch die Klimakrise überwunden werden."

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Quelle:
Pressemitteilung - DIE LINKE. im Bundestag
vom 21. Januar 2020
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Januar 2020

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